Treibhausgase reduzieren

Wie unsere Lebensmittelverschwendung den Klimawandel befeuert

22. Apr. 2016 von

Wir sind eine Wegwerfgesellschaft. Zu viele Lebensmittel landen in der Tonne. Darunter leidet nicht nur der Geldbeutel, sondern vor allem das Klima.

Von den gekauften Lebensmitteln landet rund ein Drittel im Müll. In Deutschland macht das im Jahr 82 kg Lebensmittel pro Person.

Laut der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sind das 1,3 Milliarden Tonnen essbare Lebensmittel pro Jahr, die einfach weggeworfen werden. Bisher war die Lebensmittelverschwendung mehrheitlich ein Thema in reichen Ländern. Doch zunehmend wird der verschwenderische Umgang auch in Schwellenländern wie beispielsweise China und Indien erwartet.

Gründe für die Verschwendung

In den vergangenen 50 Jahren standen den Menschen immer mehr Lebensmittel zur Verfügung. Die Auswahl wurde vielfältiger und importierte Produkte wurden zum Standard.

Doch der Nahrungsmittelbedarf pro Person blieb weltweit konstant.

Auswirkungen

In einer Studie zeigt das Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) die Auswirkungen von Lebensmittelverschwendung und welche Emissionen damit verbunden sind. Ein weltweites Bevölkerungswachstum und sich ändernde Lebensstile tragen dazu bei, dass die CO2 – Emissionen aus der Landwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten deutlich zulegen.

Es wird prognostiziert, dass 2050 ein Zehntel des weltweiten Treibhausgasaustoßes der Landwirtschaft die Folge von verschwendeten Nahrungsmitteln sein wird. Kurz gesagt, können wir die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln reduzieren, produzieren wir auch weniger Treibhausgase.

Hilfreiche Tipps

Das Lebensmittelabfälle entstehen kann oft nicht vermieden werden. Jedoch haben wir einen Einfluss darauf, wie groß die Menge an Abfall ist.

Gründe für den Anteil an Lebensmitteln, die wir in die Tonne schmeißen, sind vielfältig. So werden Großpackungen gekauft, weil sie vermeintlich billiger sind. Es wird im Allgemeinen oft mehr gekauft als überhaupt benötigt wird. Auch die richtige Lagerung von Lebensmitteln ist wichtig und verlängert die Haltbarkeit. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt folgende Tipps:

Planen und bewusst einkaufen

Mit einem Wochenplan, was wann gekocht wird, kann gezielt eingekauft werden. Ein Einkaufszettel hilft, auch wirklich nur die benötigten Produkte einzukaufen.

Lagerung

Eine richtige Lagerung verhindert, dass die Lebensmittel vorzeitig schlecht werden. So sollten beispielsweise Äpfel nicht mit anderem Obst aufbewahrt werden, da sie den Reifungsprozess anderer Früchte beschleunigen. Warum? Die Apotheken Umschau informiert: „Äpfel setzen Ethylen frei. Dabei handelt es sich um ein Pflanzenhormon, das den natürlichen Reifungsprozess in Gang setzt und die Früchte schneller verderben lässt.“

Kochen

Nur gerade so viel kochen, wie benötigt wird. Falls doch Reste entstehen, müssen die nicht unbedingt weggeworfen werden, sondern können eingefroren oder später aufgewärmt werden.

Kompost

Grünabfall kann auf dem hauseigenen Kompost wieder zu Dünger umgewandelt werden. Dabei braucht es nicht mal einen Garten. Auch auf einem kleinen Balkon kann ein Kompost angelegt werden.

Eine andere Möglichkeit sind Wurmkisten, die aus Holz hergestellt werden und auf dem Balkon nicht nur als Behälter für den Kompost, sondern auch als Hocker oder Tisch verwendet werden können.