Konservierungsstoffe, Lösemittel & Co.

Wie schädlich sind Wandfarben?

31. März 2018 von

Wenn die Wohnung mal wieder einen neuen Anstrich vertragen könnte, fängt der Kopf schnell an zu brummen – und das nicht nur, wegen der schwierigen Farbauswahl. Wandfarben enthalten oft Schadstoffe, die zu Kopfschmerzen, Übelkeit und sogar Unverträglichkeiten führen können. Mittlerweile gibt es jedoch verschiedene Alternativen, die ohne fragwürdige Inhaltsstoffe und damit verbundene gesundheitliche Probleme auskommen.

Die richtige Farbe: Darauf kommt es an

Die Farbauswahl in Baumärkten oder Fachgeschäften ist schier endlos. Nicht nur unzählige verschiedene Farbtöne machen uns die Auswahl schwer, sondern auch die Versprechen auf den Farbeimern. Zum einen geht es um die Deckkraft der Farbe, denn natürlich wollen wir nicht mehrfach streichen. Zum anderen sollte die Farbe beim Malern nicht übermäßig spritzen, damit wirklich nur die Wand und nicht auch noch die Couch einen neuen Anstrich erhält.

Zusätzlich sollte jedoch auch auf die Inhaltsstoffe der Farben geachtet werden, denn hier verbergen sich meist unschöne Schadstoffe, die sich im schlimmsten Fall negativ auf unsere Gesundheit auswirken können. Die beigefügten Chemikalien können nämlich der Grund sein, wenn auch Tage nach dem Anstrich die Wohnung noch nach Farbe riecht.

Auf diese Inhaltsstoffe solltest Du verzichten

Vor ein paar Jahren noch konnten in herkömmlichen Wandfarben Spuren von hochgradig krebserregendem Asbest gefunden werden. Zwar wurde das Hinzufügen von diesem Stoff durch strengere Gesetze des Europäischen Parlamentes verboten, doch finden sich heute dafür andere Zusätze in den Farben, die gleichermaßen gesundheitsschädlich sein können.

Statt Lösemittel wird nämlich mittlerweile Wasser eingesetzt, was zwar per se nicht gefährdend ist, jedoch ein Nährboden für Bakterien und Schimmelpilze sein kann. Deshalb werden Konservierungsmittel wie beispielsweise Isothiazolinone hinzugefügt, die vor mikrobakteriellem Befall schützen.

Allerdings haben diese Konservierungsstoffe eine sehr sensibilisierende Wirkung. Das heißt, dass sie Unverträglichkeiten und Allergien hervorrufen können. Etwa ein bis zwei Millionen Deutsche sollen allergisch auf diese Inhaltsstoffe reagieren. Deswegen müssen die Farbhersteller einen Hinweis dazu auf dem Produkt vermerken.

Gütesiegel und Alternativen

Auch bei Wandfarben gibt es mittlerweile Gütesiegel, die umwelt- sowie gesundheitsschonende Produkte auszeichnen. In Deutschland kennzeichnet das Umweltzeichen der Bundesregierung „Der Blaue Engel“ nachhaltige Produkte. Zusätzlich gibt es zahlreiche Wandfarben aus natürlichen Stoffen, die eine Alternative zu herkömmlichen Farben bieten.

Kalkfarbe

Kalkfarben bestehen aus Sumpfkalk und kommen ohne Konservierungsstoffe aus. Durch ihren hohen pH-Wert wird zusätzlich der Schimmelbildung entgegengewirkt.

Lehmfarbe

Dieser Anstrich kommt in Pulverform daher und muss erst durch das Hinzufügen von Wasser zu einer richtigen Wandfarbe angerührt werden. Sie besteht aus Pflanzenstärke, Eiweiß, Tonmehl und natürlicher Zellulose. Durch das frische Anrühren sind ebenfalls keinerlei Konservierungsmittel notwendig, um die Farbe haltbar zu machen. Zusätzlich ist Lehmfarbe geruchsneutral und wirkt atmungsaktiv.