EU-Bericht 2017

Wie sauber sind Europas Badegewässer?

09. Juli 2017 von

An heißen Sommertagen versprechen erfrischende Seen, Flüsse oder das Meer eine willkommene Abkühlung. Doch wie sauber sind die Badegewässer in Europa eigentlich? In welchen Du bedenkenlos plantschen kannst und wo Du lieber an Land bleiben solltest, hier sind die Ergebnisse für die Badesaison 2017.

Jedes Jahr pünktlich zur Badesaison stellt die „Europäische Umweltagentur EEA“ ihren Bericht zur Qualität der Badegewässer vor. Auch wenn sich die Daten auf das vergangene Jahr und somit 2016 beziehen, bieten sie dennoch einen guten Anhaltspunkt über eine Vielzahl an Badeorten. Im aktuellen Bericht wurden Daten von über 21.000 Badestellen in der EU sowie der Schweiz und in Albanien verwendet.

Getestet wurden die Gewässer wenigstens auf die Bakteriensorten Darmenterokokken und Escherichia Coli. Beide lassen Rückschlüsse auf eine Verunreinigung durch Fäkalien aus Kanalisation, Landwirtschaft oder Wildtieren zu.

Wasserqualität hat sich in Europa verbessert

Im Vergleich zu 2015 konnte in 2016 eine Verbesserung der Wasserqualität festgestellt werden. 97,2 Prozent aller Küstenbadegewässer und 94,3 Prozent aller Binnenbadegewässer in der EU hatten eine mindestens „ausreichende“ Qualität, was dem festgelegten Mindestqualitätsstandard entspricht.

Besonders gut, mit einer „ausgezeichneten Qualität“, in 95 Prozent schnitten Luxemburg, Zypern, Malta, Griechenland und Österreich ab. Besonders viele mangelhafte Gewässer wurden in Italien, Frankreich und Spanien registriert. In Bezug auf den Anteil an Badegewässern mit mangelhafter Qualität schnitten Irland, Großbritannien und die Slowakei besonders schlecht ab. Den kompletten Bericht der EEA kannst Du hier nachlesen.

Deutsche Badegewässer schneiden gut ab

In Deutschland wurden 2.292 Binnen­seen, Fluss­badestellen und Küstengewässer untersucht. Knapp 98 Prozent konnten überzeugen und erfüllten die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Mit „ausgezeichneter Qualität“ wurden fast 91 Prozent bewertet. In nur 0,2 Prozent aller deutschen Badegewässer und somit lediglich 5 Badestellen wurde eine mangelhafte hygienische Wasserqualität festgestellt.

Jedoch mussten im letzten Jahr 47 Badegewässer für kurze Zeit, aber teilweise auch die komplette Saison, geschlossen bleiben. Cyanobakterien (Blaualgen) oder anhaltend schlechte Wasserqualität waren hierfür bei 20 davon ursächlich, wie das „Umweltbundesamt“ schreibt.

Tipps für sorgenfreies Baden

Auch wenn die Ergebnisse des aktuellen Berichts positiv ausfallen, sie beruhen auf den Daten von 2016. Hitze, Sonnenschein oder heftiger Regen können die Wasserqualität schnell verschlechtern und die Entstehung von gesundheitsschädlichen Blaualgen begünstigen. Magen-Darm-Beschwerden, Ausschläge, Bindehautentzündung oder allergische Reaktionen können die Folge von Hautkontakt oder Verschlucken sein. Starker Regen kann dagegen Schmutz von Feldern und Straßen sowie Abwasser mit Fäkalien in die Gewässer spülen und zu Magen-Darm-Erkrankungen führen.

Die „Stiftung Warentest“ rät daher nach heftigen Regenfällen erst ein paar Tage später wieder baden zu gehen und das Baden zu unterlassen, wenn die Füße bei kniehohem Wasser nicht erkennbar sind. Es könnten Blaualgen im Wasser sein. Zur Vorbeugung von Badedermatitis - Saugwurmlarven, die aus dem Kot von Wasservögeln in die Haut dringen - sollte man sich nicht zu lange im flachen Wasser aufhalten und anschließend gut abrubbeln. Diese Erkrankung ist zwar nicht gefährlich, aber sehr unangenehm.

Auf der Seite des „Umweltbundesamts“ findest Du ausführliche Daten zur Wasserqualität für die Badesaison 2017.

Eine interaktive Deutschlandkarte liefert darin für das jeweilige Bundesland aktuelle Bewertungen.