Wie gesund ist Weizengras wirklich?
Vor Chiasamen, Gojibeeren oder Matcha-Pulver, machte Weizengras als eines der ersten Superfoods Furore. Aber was macht Weizengras eigentlich so super? Wieso gilt Weizengras eigentlich als so gesund?
Die grünen Halme, aus denen sich später die Weizenkörner entwickeln, werden Weizengras genannt. Man erntet die Stängel nach etwa neun Tagen, bevor sich das Weizenkorn entwickeln kann. Die Halme sind sehr leicht verderblich und werden daher meist sofort getrocknet und gemahlen. Das so entstehende Pulver ist Bestandteil vieler Smoothies.
Was steckt in Weizengras?
Frisches Weizengras enthält eine Menge Eisen, Vitamin C und zahlreiche Ballaststoffe. Darüber hinaus zeigte eine Untersuchung des Max Rubner Instituts in Karlsruhe, dass Weizengras eine Aufnahmequelle für Lutein ist. Der Pflanzenstoff Lutein soll eine schützende Wirkung für die Augen haben und wird derzeit auf seine gesundheitlichen Vorteile untersucht.
Allerdings gelten diese Vorteile von Weizengras nicht zwingend für die gemahlenen Produkte. Viele Vitamine gehen im Herstellungsprozess durch die Trocknung verloren. Darüber hinaus warnen Experten sogar: Weizengraspulver wird nämlich vor allem aus dem asiatischen Raum importiert. Die Produkte unterliegen damit nicht der europäischen Lebensmittelkontrolle.
Weizengras: Frisch oder als Pulver?
Um in den Genuss des hohen Nährstoffgehalts von frischem Weizengras zu kommen, müsste von dem teuren Pulver eine verhältnismäßig hohe Menge verzehrt werden. Eine Alternative ist das Selbst-Ziehen. Im Internet gibt es Anleitungen, wie Weizengras zuhause gesät und geerntet werden kann. So kann man auch die frischen Halme zum Beispiel als Salatbeigabe essen, oder aus den Halmen Weizensaft pressen. Weil das Gras reich an Kohlehydraten ist, sollte man die frischen Produkte auch wirklich erntefrisch verbrauchen. Dann kann Weizengras als eine gesunde Ergänzung zur Ernährung bezeichnet werden.
Einen Hype um dieses Lebensmittel lehnen einige Experten allerdings ab. So bezeichnet der Ernährungsmediziner Matthias Riedl unsere Ernährung als ein „Konzert vieler verschiedener Nahrungsmittel, die uns mit wichtigen Nährstoffen versorgen“. Dabei lässt sich kaum ein einziges Nahrungsmittel in den Vordergrund rücken, denn Nährstoffe wirken am besten im Verbund – als Teil einer gesunden, ausgewogenen Mischung.