Gesundheit

Wie ernähre ich mein Kind richtig?

12. Jan. 2017 von

Werden unsere Kinder immer dicker? Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts sind 15% der Kinder und Jugendlichen von 3 bis 17 jahren übergewichtig. Einer der Hauptgründe dafür ist falsches Essverhalten. Dieses wird in erster Linie zu Hause von den Eltern geprägt – oft fürs ganze Leben. Aber wie ernähre ich mein Kind richtig und wie kann ich es dazu motivieren, zu Obst und Gemüse zu greifen?

Was soll mein Kind essen?

Um gesund aufzuwachsen brauchen Kinder genügend Vitamine und Nährstoffe. Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) empfiehlt deshalb täglich: Fünf Kinderhände voll frisches Gemüse und Obst, viel Vollkorn und täglich Milch oder Milchprodukte. Fleisch und Eier nur in Maßen, Fisch ein- bis zweimal die Woche. Süßes sollte nur in geringen Mengen angeboten werden.

Richtig trinken ist auch wichtig

Kinder sollten täglich einen Liter – am besten Wasser ohne Kohlensäure – trinken. An heißen Tagen und nach dem Sport kann sich der Bedarf verdoppeln.

Schmeckt Kindern Wasser pur nicht, kann man alternativ auch ungesüßte Frucht- und Kräutertees zum Trinken geben. Bei Saftschorlen ist ein Mischverhältnis aus einem Teil Saft und drei Teilen Wasser ideal. Diese Vorgaben sind natürlich schön und gut, aber wie bringt man den Nachwuchs dazu, sich gesund zu ernähren?

Tipps für den Alltag: Mama, Brokkoli schmeckt eigentlich ganz gut!

  • Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung der Eltern. Wenn Sie also ganz selbstverständlich zu Gemüse, Obst und Vollkornprodukten greifen, stehen die Chancen gut, dass ihre Kinder das auch machen.
  • Den Nachwuchs sobald wie möglich in das Thema Ernährung mit einbinden: Zusammen einkaufen, gemeinsam kochen und den Kindern dabei spielerisch erklären, welche Lebensmittel gesund und stark machen und schneller rennen lassen.
  • Ein Familienkochbuch mit gemeinsamen Lieblingsrezepten anlegen – so können sich die Kleinen selbst aussuchen, welches gesunde Leibgericht heute auf den Teller kommt.

  • Wenn es einmal schnell gehen muss, kann man Fertigsaucen oder Tiefkühlpizza auch mal mit einer zusätzlichen Portion Gemüse aufwerten oder einen Salat dazu reichen.
  • Die Kinder immer wieder auffordern neue Lebensmittel auszuprobieren! Und keine Sorge, wenn Brokkoli zuerst verweigert wird – es kann bis zu 15 Mal dauern, bis ein Geschmack doch noch akzeptiert wird. Nur Not einfach nicht akzeptierte Gemüsesorten mit akzeptieren mischen (z.B. in eine Suppe pürieren).
  • Als Zwischenmahlzeit sind kleine Teller mit Gemüsestiften ideal!
  • Wichtig ist, dass das Thema Ernährung spielerisch und mit einer gesunden Portion Humor angegangen wird. Schließlich möchte man ja, dass das Kind eine positive Einstellung zu gesundem Essen bekommt!

Essen ins Kitas und Schulen

Durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung und Nachmittagsunterricht spielt das Thema Ernährung natürlich auch in Kitas und Schulen eine immer größere Rolle.

Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ hat 2009 einen Standard für gesunde und ausgewogene Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder erstellt. Laut einer aktuellen Studie halten sich aber leider nur 29,6 Prozent der Kitas an diesen Qualitätsstandard.

Die neue Kampagne „Macht Dampf! – Für gutes Essen in Kita und Schule“ des Bundesernährungsministeriums hilft Eltern, sich für besseres Schul- und Kitaessen einzusetzen. Unter www.macht-dampf.de/check kannst Du anhand von sieben Fragen feststellen, ob das Essensangebot in der Kita/Schule Deines Kindes dem Qualitätsstandard der DGE entspricht. Das Ergebnis kann man dann als Anlass für Gespräche mit der Kita- oder Schulleitung nutzen.