Tierschutz

Wie Tiere im Zirkus leiden

25. Apr. 2016 von

Tiere sind süß und verzücken Groß und Klein. Im Zirkus erklingen die „Aaahs“ und „Ooohs“ einstimmig wenn der Tiger durch den brennenden Reifen springt oder der Elefant sich auf einem kleinen Podest stehend dreht. Doch was passiert hinter der Bühne?

Doch Affen, Löwen, Zebras und viele weitere Tiere führen dabei ein Leben, das nicht artgerecht ist sondern eher an ein Gefängnis erinnert. Es gibt bereits zahlreiche Zirkusse, die ohne Wildtiere auskommen. Sowie einige Länder, die Zirkusse verbieten, in denen Tiernummern aufgeführt werden.

Haltungsbedingungen

Ist ein Zirkus auf Wanderschaft, werden die Tiere in kleinen Käfigen gehalten. Sie vegetieren vor sich hin und leiden unter Bewegungsmangel. Mehrere Tiere, die sich den Käfig teilen machen den Platzmangel noch unerträglicher. Lange Transportwege zwischen den Auftrittsorten sind ein zusätzlicher Stressfaktor.

Es kommt schon mal vor, dass die Tiere auch während der Winterpause in LKWs gehalten werden. Eine natürliche Bewegungsfreiheit, die Laufen, Schwimmen oder Klettern erlaubt, ist nicht vorhanden.

Verhaltensstörungen

Zirkustiere sind einem großen psychischen und physischen Stress ausgesetzt, der zu schweren Verhaltensstörungen führt. Diese machen sich bemerkbar durch sich wiederholende, gleichbleibende Bewegungen. Das kann beispielsweise bei Tigern und Löwen das stete Hin- und Herlaufen im Käfig sein oder bei Elefanten das kontinuierliche Schaukeln des Kopfes.

In diesem Video wird Jason Biggs wie ein Zirkustier gehalten:

PETA veröffentlichte ein Video, in dem Schauspieler wie Zirkustiere behandelt werden. Die Szenen sind verstörend. Wieso dürfen Tiere so behandelt werden, aber beim Menschen fühlt es sich falsch an?

Dressur der Tiere

Die im Video der PETA gezeigten Mittel um die Schauspieler, bzw. Tiere zu dressieren, entsprechen leider der Realität. Oft werden die Tiere mental oder körperlich misshandelt. Auspeitschen, Elektroschocks und Schläge sind nicht selten.

Die Tiere stehen unter einem enormen Stress und Leidensdruck. Das kann dazu führen, dass sie aggressiv werden und in einigen Fällen Menschen attackieren.

Verbot von Zirkustieren

Für gute Unterhaltung im Zirkus braucht es keine Tiere. Zahlreiche Zirkusse verzichten auf deren Einsatz.

Die Liste, der Länder, die Tiere im Zirkus verbieten, ist umfangreich. In Ländern wie Österreich, Belgien und Slowenien besteht das Verbot bereits. Großbritannien und die Niederlande folgten 2015. Verschiedene Länder verbieten auch nur bestimmte Tierarten.

In der Schweiz sind Tiere erlaubt, die Haltungsbedingungen werden jedoch von der Tierschutzverordnung (TSchV) geregelt und von den kantonalen Veterinärämtern kontrolliert.

In Deutschland wurde bereits 2003 ein Verbot für Tiere im Zirkus gefordert. Doch bisher erfolglos. Die Änderung des Tierschutzgesetzes 2013 hat auch keine Verbesserung für die Tiere gebracht. Denn es soll lediglich eingegriffen werden, wenn Haltung und Transport „nur unter erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden“ möglich sind. Die Begriffe sind dehnbar und konkrete Richtlinien scheint es nicht zu geben.