#beprettynotplastic

Werde aktiv: 8 Tipps, was Du gegen Mikroplastik tun kannst

07. Juni 2018 von

Ob in Kosmetikprodukten oder unserer Kleidung – Mikroplastik versteckt sich an vielen Stellen unseres Alltags! 8 Tipps mit denen Du aktiv werden kannst und dazu beiträgst, dass weniger Mikroplastik in unseren Meeren landet.

Mehr als zwei Drittel des weltweiten Mikroplastik-Aufkommens stammt einer Studie der „IUCN“ zufolge aus Privathaushalten. Das liegt daran, dass durch Kosmetik, Synthetikkleidung und andere Quellen kleinste Partikel ins Grundwasser gelangen, währenddessen wir davon gar nichts mitbekommen.

Allein aus Deutschland stammen mindestens 500 Tonnen davon aus in Kosmetik enthaltenem primären Mikroplastik. Diese Zahl beruht auf Schätzungen des Umweltbundesamtes und bezieht sich auf den Stoff Polyethylene, der aufgrund seiner abrasiven Eigenschaften gern in Peelings oder Zahncreme eingesetzt wird.

Die als Mikroplastik bezeichneten Partikel sind so winzig, dass die Filtersysteme von Kläranlagen sie nicht komplett herausfiltern können. Im Meer angelangt wird Mikroplastik und die daran angelagerten Schadstoffe von Meerestieren aufgenommen und erreicht durch die Nahrungskette auch uns Menschen. Was es dort anrichten kann, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Unsere 8 Tipps helfen Dir dabei Deinen Mikroplastik-Fußabdruck zu verringern!

1. Verwende plastikfreie Kosmetik

In der großen „CodeCheck Mikroplastik-Studie 2016“ wurden 103.000 Kosmetikprodukte untersucht: Dabei enthielten beispielsweise rund 17 Prozent der untersuchten Lippenkosmetika, rund zwölf Prozent der untersuchten Augenkosmetika und rund sieben Prozent der Duschgele Mikroplastik.

Das Problem: Mikroplastik und synthetische Polymere verstecken sich nicht nur in vielen Produkten, sondern auch hinter dutzenden Inhaltsstoffbezeichnungen wie Nylon-12 oder Acrylates Copolymer. Deshalb: Vor dem Einkauf die INCIs checken bevor man Plastik mit dem Duschen ins Abwasser spült.

Und mitmachen beim Hashtag-Movement #beprettynotplastic zum #worldoceansday am Freitag den 08. Juni und gemeinsam auf Mikroplastik in Kosmetik aufmerksam machen! Dazu:

- Kosmetik mit oder ohne Mikropastik posten

- den Hashtag #beprettynotplastic verwenden

- Hersteller & CodeCheck vertaggen

Lasst uns gemeinsam Aufmerksamkeit schaffen!

2. Check, ob Deine Wasch- und Reinigungsmittel Mikroplastik enthalten

Auch viele Pulver- und Flüssigwaschmittel sowie manche Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik. Sogenannte „abrasive Mikroplastikpartikel“ sind beispielsweise oftmals in Glaskeramik-Kochfeldreinigern enthalten.

Deshalb gilt es auch hier vorab zu checken, welche Produkte Du ohne Bedenken verwenden kannst. Unser Tipp: Verwende am besten direkt ökologische Reinigungsmittel oder stelle eigene Hausmittel her.

3. Verzichte bei Kleidung auf Synthetikfasern

Laut „BUND“ gehören synthetische Textilien zu den Hauptquellen mit denen Mikroplastik in die Meere gelangt. Bei jedem Waschgang lösen sich aus den Textilien winzige Fasern, die ins Abwasser gelangen.

So verursacht eine Fleece-Jacke pro Wäsche circa eine Millionen Mikro-Plastikteile. Bei Nylon-Socken sind es auch schon circa 136.000 Mikrofasern bei einem Waschgang.

Achte deshalb darauf, ob Kunstfasern wie Polyester, Nylon oder Acryl in Deiner Kleidung verarbeitet wurden. Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Seide oder Leinen können im Gegensatz zu Synthetikfasern abgebaut werden.

4. Wasch Deine Wäsche sanft

Wenn Du nicht völlig auf Kleidung mit Syntektikfaser-Anteil verzichten möchtest oder sie bereits besitzt, kannst Du immerhin dafür sorgen, das beim Waschen weniger Fasern herausgelöst werden.

Dafür empfiehlt die „Deutsche Meeresstiftung“ einen kurzen Waschgang bei möglichst geringer Temperatur und einem niedrigen Schleudergang. Außerdem ist es besser, wenn Du die Maschine komplett füllst, da so weniger Fasern ausgewaschen werden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz des GUPPYFRIEND-Waschbeutels. Er fängt die Mikropartikel auf, damit Du sie richtig entsorgen kannst und sie nicht im Abwasser landen. Das langfristige Zielt sollte aber dennoch sein, möglichst wenig Produkte zu konsumieren, die Plastik enthalten. Nur so können wir dafür sorgen, dass immer weniger Plastik produziert wird.

Laundry Wäsche
Pexels

5. Reduziere Plastikverpackungen

Von den jährlich 78 Millionen Tonnen der weltweit gebrauchten Plastikverpackungen landen laut „WWF“ 32 Prozent unkontrolliert in die Umwelt.

Ein kleiner Erfolg in diesem Hinblick: Seit Juli 2016 sind Plastiktüten in vielen Geschäften in Deutschland kostenpflichtig – und das wirkt: Von 5,6 Milliarden sank der jährliche Plastiktütenverbrauch in Deutschland auf „nur“ noch 3,6 Milliarden.

Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten, um auf Plastik im Alltag zu verzichten. Ein paar Beispiele:

  • Statt dem hektischen Coffee-to-go: Nimm Dir Zeit zum Genießen oder lass Dir den Kaffee in den eigenen Behälter abfüllen
  • Statt abgepackten Fertigsalaten & Co. selbst kreativ werden. Es gibt eine große Auswahl an umweltfreundlichen Verpackungen
  • Obst und Gemüse unverpackt in Bio-Märkten oder auf dem Wochenmarkt kaufen
  • Unmengen von Einweg- und Mehrwegwasserfalschen zu kaufen, braucht kein Mensch: Einfach eine Glaskaraffe oder nachhaltige Trinkflasche mit Leitungswasser füllen
  • Kaufe bevorzugt in verpackungsfreien Läden ein

6. Sammle Plastik

Plastik an Stränden ist nicht nur hässlich, sondern wird auch oftmals von Seevögeln und anderen Tieren mit Futter verwechselt. Gelangt das Plastik ins Meer, lösen sich daraus nach und nach kleine Mikroplastik-Partikel.

Deshalb: Mach es wie die Bloggerin Daria Alizadeh – und sammel Müll an Stränden, Flüssen oder Seen!

Inzwischen gibt es immer mehr Menschen, die Müllsammelaktionen starten. Auch der „BUND“ führt gemeinschaftliche Müllsammelaktionen durch, denen Du dich anschließen kannst.

Sicher gibt es auch in deiner Umgebung engagierte Menschen, die sich zusammentun um beispielsweise gemeinsam zu Ploggen. Dabei joggt man und sammelt gleichzeitig herumliegenden Müll auf, um ihn dann richtig zu entsorgen (in Schweden steht Plogging für „plocka upp“, was „aufheben“ bedeutet). Wer weiß, vielleicht wird Ploggen sogar zur neuen Trendsportart? Wir haben es in der Hand!

7. Mach auch andere Leute auf das Problem aufmerksam

Vielen Menschen sind die Konsequenzen ihres Handelns gar nicht bewusst – deshalb informiere sie! Zum Beispiel mit „The Story of Microfibers“. Wer das Problem versteht, lässt sich auch viel leichter zum gemeinsamen Ploggen überreden!

8. Fordere Hersteller und Politiker zum Handeln auf

Du entscheidest mit Deinem Kaufverhalten über das künftige Angebot. Daher solltest Du Deine individuelle Macht über Herstellung und Herstellungsbedingungen auch nutzen.

Sprich Verkäufer an und frag nach mikroplastikfreien Produkten. Lass Hersteller spüren, dass Du ihre Produkte nur kaufst, wenn sie kein Mikroplastik enthalten. Fordere sie auf keine synthetischen Kunststoffe mehr zu verwenden.

Auch Petitionen können helfen die Plastikflut aufzuhalten und das Problem in der Politik präsenter werden zu lassen. Je mehr wir darüber sprechen, uns informieren und nach Lösungen fordern, desto eher reagieren auch Politiker und Hersteller.