Gesundheit

Wer als Kind übergewichtig ist, bleibt es meist auch

09. Jan. 2016 von

Wer bei der Einschulung bereits mit Fettleibigkeit zu kämpfen hat, wird es auch später im Leben nicht leicht haben: So das Ergebnis einer neu veröffentlichten Studie.

Werden bereits in der Kindheit Grundsteine für unsere Figur im späteren Leben gelegt? Was bereits oft vermutet wurde, hat sich nun in einer Untersuchung des Körpergewichts von Schulkindern bestätigt. Zusammen mit der Universitätskinderklinik Frankfurt hat Studienleiter Bernhard Krackhardt, Gesundheitsamt Frankfurt, über 5600 Kinder untersucht, so Welt.de.

Übergewicht nimmt zu

80 Prozent normalgewichtig, 3,6 Prozent übergewichtig, 3,6 Prozent fettsüchtig und 1,3 Prozent mit extremer Adipositas – so lautete 2011 das Ergebnis der ersten Untersuchung von Kindern bei der Einschulung. Zwei Jahre später ging es erneut auf die Waage: Nur noch bei 77 Prozent der Kinder kann noch die Rede von Normalgewicht sein. Die Zahl der Übergewichtigen hat um 2,4 Prozent zugenommen.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Wer in der ersten Klasse bereits nicht ganz schlank ist, der hat es auch in der dritten Klasse nicht einfacher. Hier bestätigen sich auch die Resultate anderer Studien – wer im Vorschulalter dick ist, der hat auch als Erwachsener mit seinem Gewicht zu kämpfen.

Fatale Folgen von Adipositas

Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht sind nicht unbekannt: Eine dänische Studie konnte bereits belegen, dass mit eine hohen BMI im Kindesalter auch das spätere Risiko für einen Herzinfarkt steigt.

Auch die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Krebs und chronische Erkrankungen wird laut dem Gesundheitsbericht von OECD mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Reagiert wird oftmals trotzdem nicht oder bereits zu spät.

Fehlendes Bewusstsein der Eltern

Das Problem von Übergewicht bei Kindern liegt oftmals im fehlenden Bewusstsein der Eltern: So stellte die Frankfurter Forschergruppe fest, dass 72 Prozent aller Eltern von übergewichtigen Kindern bei der persönlichen Einschätzung die Kategorie „Mein Kind hat das richtige Gewicht“ wählten.

Ein Grund für das fehlende Verständnis für Gewichtsprobleme könnte die schnell steigende Anzahl dicker Kinder sein: Beim direkten Vergleich mit anderen Kindern wirkt der Zustand des eigenen Nachwuchses durchschnittlich und nicht besorgniserregend.

Auch wenn die Eltern selbst mit Fettleibigkeit zu kämpfen haben, wird das Dicksein der Kinder als normal abgestempelt.

Fettmacher Limonade & Co.

Obwohl kein nachweisbarer Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit bei Kindern und ungesunder Ernährung besteht, müssen zuckergesüsste Getränke einiges einbusen: 19 Prozent aller übergewichtigen Kinder greifen regelmäßig zu Cola, Limonade & Co.

Das Problem zeigt sich besonders stark in der folgenden Rechnung: Wenn ein Kind täglich ein zusätzliches Glas Limonade konsumiert und die Kalorien nicht anderweitig einspart, muss innerhalb eines Jahres mit einer Gewichtszunahme von sechs Kilogramm gerechnet werden.