Nachhaltige Weihnachten

Weihnachtsbaum upcyclen und weiterverwerten

27. Dez. 2017 von

Jedes Jahr werden nach den Feiertagen Millionen von Weihnachtsbäumen entsorgt. Doch anstatt den Baum einfach wegzuwerfen, können alle seine Teile weiterverwertet werden - zum Beispiel als Badezusatz, Frostschutz oder Holzknöpfe. Wir verraten Dir, wie!

Etwa 24 bis 25 Millionen Weihnachtsbäume werden jedes Jahr in deutschen Haushalten aufgestellt und festlich geschmückt. Der beliebteste Baum der Deutschen ist die Nordmanntanne mit fast 80 Prozent. Dann folgen die Blaufichte mit 15 Prozent, sonstige Fichten mit sieben Prozent und die Edeltanne/Nobilistanne mit drei Prozent.

Die Nadelbäume werden meist allein zum Zweck der weihnachtlichen Dekoration gezüchtet. Nach den Feiertagen haben sie bereits ausgedient und landen auf dem Müll oder manchmal auch unsanft auf Bürgersteigen mitten in der Stadt. Das muss nicht sein. Wir zeigen Dir, was Du beim Baumkauf beachten musst und wie nachhaltiges Upcycling von Weihnachtsbäumen geht!

Weihnachtsbaum mit FSC-Siegel

Die meisten Weihnachtsbäume stammen laut Umweltschutzorganisation „WWF“ aus „ökologisch bedenklichen Monokulturen und wurden mit Chemikalien behandelt“. Daher rät die Organisation zum Kauf von heimischen Bäumen, die das FSC-Siegel tragen. Sie stammen aus lokalen, naturverträglichen Baumkulturen und wurden nicht mit Pestiziden und Düngemitteln behandelt. Wer zusätzlich auf das Bio-Label achtet, holt sich einen doppelt „grünen“ Baum ins Haus.

Garten- und Balkonbesitzer können das Fest noch umweltfreundlicher gestalten. Ein Baum im Topf kann nach den Feiertagen leicht im Freien oder auch in die Erde gepflanzt weiter gedeihen. Er sollte jedoch langsam an die Kälte gewöhnt werden, indem er zunächst ein paar Tage in einem kühleren Raum wie Garage oder Keller aufbewahrt wird. Bereits zehn bis zwölf Prozent der Weihnachtsbäume werden derzeit im Topf gekauft.

Plastikbäume besitzen übrigens eine deutlich schlechtere Ökobilanz als echte Bäume. Dies ist auf den Energieeinsatz bei der Produktion und Entsorgung zurückzuführen.

Weihnachtsbaum weiterverwerten - so geht’s

Wenn man bedenkt, dass ein Baum zwischen acht und 12 Jahren gehegt und gepflegt werden muss, bevor er gefällt werden kann, sollte mit ihm nach dem Weihnachtsfest auch achtsamer umgegangen werden – als ihn einfach nur im Müll zu entsorgen. Mit diesen kreativen Ideen gibst Du ihn der Natur zurück, tust Dir etwas Gutes oder verschönerst Dein Zuhause:

Badezusatz aus Nadeln

Erkältungssymptome, Rheuma oder Schmerzen durch Zerrungen? Ein Bad mit Tannennadeln lindert Schmerzen, wirkt schleimlösend und duftet zudem herrlich.

Für einen maximalen Effekt circa 100 Gramm Tannen-, Kiefern- oder Fichtennadeln in Wasser kochen und den Sud anschließend durch ein Sieb in die Badewanne gießen. Entspannung pur!

Tee aus Nadeln

Wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts können Fichten- und Kiefernnadeln auch in Form von Tee gegen Erkältungen helfen. Für eine Tasse Tee benötigst Du einen Teelöffel klein geschnittener Nadeln, die circa zwei Minuten in heißem Wasser ziehen sollten.

Frostschutz und Schneckenabwehr

Empfindliche Pflanzen im Freien freuen sich über schützende Tannenzweige vor Frost und Wind. Hierfür am besten mehrere Lagen, flach in den Boden gesteckt, auf dem Beet verteilen. So werden die Zweige vor dem Austrocknen bewahrt.

Im Beet verstreute Nadeln wiederum halten auf natürliche Weise Schnecken ab. Über pikende Nadeln zu kriechen ist ihnen ein Graus.

Holzknöpfe und Kleiderhaken basteln

Für handwerklich Begabte bietet der Weihnachtsbaum eine Vielzahl an kreativen Möglichkeiten. So kannst Du zum Beispiel aus dickeren Ästen Holzknöpfe herstellen. Dafür die Äste in Scheiben sägen, die Baumrinde entfernen, mit Schleifpapier formen und anschließend kleine Löcher hineinbohren. Zuletzt mit Pflanzenöl einreiben, trocknen - fertig!

Für die Herstellung von hölzernen Kleiderhaken schaust Du Dir am besten dieses Video an.

Leckerbissen für Tiere

Solltest Du nicht über einen Kamin verfügen und somit keinen Bedarf an Brennholz haben, freuen sich eventuell Tierparks, Reitställe oder der örtliche Förster über ausgediente Weihnachtsbäume. Vor allem Wildtiere mögen die stacheligen Knabbereien.