Was hilft wirklich gegen Mücken und Mückenstiche?

Ab dem Frühjahr legen sie los: Stechmücken. Denn die Eier der Plagegeister überstehen den Winter oft unbeschadet und nach wenigen Wochen sind die Mücken paarungsbereit. Doch welche Mittel helfen eigentlich gegen Mückenstiche, wenn man gestochen wurde?
Bereits frisch geschlüpfte Mücken stehen zur Fortpflanzung parat. Weil die Weibchen das Blut für ihre Nachkommenschaft benötigen, werden viele Menschen schon nach wenigen warmen Frühjahrswochen gestochen. Gut wirksame Mückensprays gibt es in der Apotheke und in Drogerien. Sie halten Mücken zuverlässig bis zu acht Stunden fern. Doch die wirksamsten Insektenabwehrmittel enthalten den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid). Und dieser ist nicht ganz ungefährlich.
DEET in Mückenabwehrsprays
Neben der Reizung der Schleimhäute kann ein Insektenspray mit DEET zu Hautreizungen führen. Einige Studien belegen das Vorkommen von Wahrnehmungsstörungen. Daher steht der Wirkstoff im Verdacht, das Nervensystem zu schädigen.
Auch Allergien kann DEET hervorrufen. Bei Schwangeren, stillenden Müttern und kleinen Kindern sollte daher kein Insektenspray mit DEET angewendet werden. Generell wird empfohlen, Mückensprays mit diesem Wirkstoff nicht zu lange und nicht in großer Menge anzuwenden.
Doch was tun, wenn die Mückenschwärme die schönen, gemütlichen Frühlings- und Sommerabende auf Terrassen, in Gärten oder bei Spaziergängen stören?
Icaridin und ätherische Öle als Alternativen
Wer DEET meiden möchte, findet im Wirkstoff Icaridin eine Alternative. Einige Hersteller sind bereits von DEET auf Icaridin umgestiegen. Icaridin ist hautfreundlicher, greift den Stoff der Kleidung nicht an und gilt als unbedenklich. Dabei schützt er allerdings nicht ganz so zuverlässig, und die Wirkung hält kürzer an.
Hausmittel und Tipps gegen Mücken
Einen kurzzeitigen Schutz versprechen ätherische Öle wie Nelkenöl, oder Produkte aus Geranien. Auch Zitronen- oder Lavendelöl können auf die Haut aufgetragen helfen.
Hier findest Du eine Anleitung für natürliches Insektenspray ohne Chemie.
Duschen und lange Kleidung tragen
Da Mücken höchstwahrscheinlich auf Schweißgeruch reagieren, kann es sich lohnen, nach dem Arbeitstag und vor der Terrasse unter die Dusche zu hüpfen. Wer sich darüber hinaus ohne ätherische Öle und DEET vor Mückenstichen schützen möchte, sollte lange, helle und nicht zu eng anliegende Kleidung bevorzugen. Da Mücken stehende Gewässer zum Schlüpfen brauchen, kann man im eigenen Garten vorsorgen und Blumentöpfe, Regentonnen oder ähnliches abdecken. Den eigenen Gartenteich zuschütten ist aber eine eher radikale Option.
In Europa sind Mückensticke für die meisten Menschen vollkommen ungefährlich. Sie jucken nervtötend, und wer sie aufkratzt, erhöht die Gefahr einer bakteriellen Infektion. Wer den Stich allerdings kühlt, mit einer pflegenden Lotion behandelt oder mit Zitronensaft oder Spucke einreibt, ist den Juckreiz bald los und der Stich klingt von alleine ab. Ausnahmen: Menschen, die allergisch auf Mückenstiche reagieren oder der Stich der eingewanderten asiatischen Tigermücke.
Was in unseren Breitengraden größtenteils harmlos ist, kann in den Tropen und Subtropen zur gesundheitlichen Bedrohung werden. Wer also Fernreisen zum Beispiel in Malariagebiete plant, sollte zu den Präparaten mit DEET greifen. Denn das Risiko von Nebenwirkungen ist wesentlich geringer als das Risiko einer gesundheitsgefährdenden Übertragung verschiedener Krankheiten durch Mückenstiche. Dennoch sollte die Anwendung von DEET wie bei einem Medikament immer gut abgewogen werden.