3 Tipps

Was einen guten Wein ausmacht

22. Sept. 2015 von

Eigentlich, so sollte man meinen, ist es ganz einfach, einen guten Wein zu erkennen: Flasche auf, einschenken, riechen, ansehen, trinken. Und dennoch, wer seinen Gaumen mit erlesenem Wein verwöhnen will, sollte die Suche beherrschen.

1. Aussehen

Die Weinfarbe ist zwar kein wirklich verlässlicher Indikator für dessen Qualität — trotzdem verrät sie etwas über den Wein…

Ein reiches Farbspektrum

Weißweine changieren zwischen einer ganz hellen Farbe, bernsteinfarben und einem dunklen Goldgelb. Rotweine hingegen weisen ein Farbspektrum zwischen leuchtenden Erdbeerrot bis hin zu tiefem Rubinrot auf.

Der Wein sollte klar sein und keine Schwebteile aufweisen. Das wäre ein Indiz dafür, dass sich in der Flasche mikrobiologisch noch zu viel tut.

Bodensatz ist erlaubt

Ausgenommen vom „Reinheitsgebot“ ist aber Weinstein und bei Rotwein das sogenannte Depot. Dieser Bodensatz besteht hauptsächlich aus Farb- und Gerbstoffen, die der Wein meist nach längerer Lagerung aufweist. Einen solchen Wein sollten man vor dem Trinken dekantieren, um den „Satz“ vom Wein zu trennen.

Kein gutes Zeichen: Schaum und Bläschen

Bedenklicher ist dagegen die Bläschenbildung beim Einschenken von Rotwein. Bildet sich beim Einschenken von Rotwein (der kein Schaumwein ist), dann spricht das für eine Nachgärung in der Flasche – diese verleiht dem Wein unerwünschte Nebenaromen.

2. Geruch

Guter Wein duftet nach Früchten und Gewürzen. Bei hoher Qualität bleibt der Duft tendenziell länger in der Nase. Riecht der Wein nach Essig, Schwefel, faulen Eiern oder gar Kuhdung sollte man den Wein nicht mehr trinken. In diesem Fall ist der Wein umgekippt und nicht mehr genießbar.

Das sogenannte Weinbouquet sollte eindeutig, harmonisch und klar erkennbar sein. Sind die Aromen eher diffus, unausgewogen und streng, spricht das für Fusel. Gerade wenn der Wein parfümiert riecht gilt: Finger weg! Bei Rotweinen kann es aber auch schon mal recht spannende Duftnoten geben – zum Beispiel eine Mischung aus Tabak, Lakritze und rotem Fleisch. Das muss kein schlechtes Zeichen sein, es könnte sich vielmehr um einen sehr aufregenden Rotwein mit Gaumenkitzel handeln.

3. Geschmack

Fest steht: Jede Rebsorte schmeckt anders. Und welche einem davon mehr oder weniger gefällt, ist reine Geschmacksache. Wenn man also einen guten Wein am Geschmack erkennen möchte, sollte man eher auf dessen Ausgewogenheit achten.

So wird richtig verkostet

Um den Wein wie ein echter Weinkenner zu verkosten, sollte man den ersten Schluck mit viel Luft vermischen und dann einen Augenblick lang im Mund wirken lassen. Der Wein sollte gut im Mund verteilt werden — auch am Gaumen. Die Zunge selbst ist gar nicht so entscheidend, denn sie kann nur süß, sauer, salzig und bitter wahrnehmen. Dass wir beim Wein so vielseitige Aromen schmecken können, liegt an der retronasalen Wahrnehmung. Also an dem, was einem durch die Nase geht.

Hat man sich einen ausgeprägten Eindruck gemacht, kann man den Wein herunterschlucken. Je länger man den Wein dabei noch nachhaltig schmecken kann, desto besser ist seine Qualität.

Dann folgt die wohl wichtigste Frage: Schmeckt er oder nicht? Das kann man nur für sich selbst beantworten, denn hier hat der subjektive Geschmack das Sagen.