Warum und wie Du jetzt Papiermüll sparen solltest

Während des Lockdowns wird viel online bestellt, Unmengen Kartons türmen sich zu Hause und wandern schließlich in die Papiertonne. Dabei ist Papier ein wertvoller Rohstoff. Wir zeigen Dir Wege aus der Papiermüllfalle und geben Tipps zur richtigen Entsorgung.
Papier ist kein Müll, sondern eine Ressource
Neben Glas funktioniert Recycling bei Papier am besten: Immerhin 80 Prozent können recycelt und wieder für neue Papierprodukte verwendet werden. So konnten laut „Umweltbundesamt“ allein im Jahr 2019 rund 78 Prozent der 22,1 Millionen in Deutschland produzierten Tonnen Papierprodukte aus Altpapier hergestellt werden. Das sind wirklich gute Zahlen, weshalb es sich lohnt, Papier nicht als Müll, sondern als wertvolle Ressource einzuordnen.
Zudem werden für das Recyclingverfahren auch Ressourcen wie Wasser und Strom verbraucht. Papier kann darüber hinaus auch nicht endlos wiederverwertet werden. Nach fünf bis sieben Recyclingvorgängen sind die Papierfasern zu kurz und benötigen neue Holzfasern. Es lohnt sich also, Papier sinnvoll und nicht verschwenderisch zu verwenden.
So kannst Du Deinen Papierverbrauch reduzieren
Recyclingpapier bevorzugen
Bei Kopierpapier, Zeichenblöcken, Toilettenpapier und Co. ist es lohnenswert, zu Produkten aus recyceltem Papier zu greifen. Recyclingpapier ist laut „Bundesumweltamt“ deutlich umweltfreundlicher in Hinblick auf den Ressourcenverbrauch, die Abwasserbelastung sowie Wasser- und Energieverbrauch. Auch Produkte mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ sind sehr zu empfehlen. Es garantiert hohe Standards zum Schutz von Umwelt und Gesundheit.
Papierwaren öfter nutzen und weitergeben
Viele Papierwaren wie Versand- und Umzugskartons lassen sich gut mehrmals verwenden. Aussortierte Hefter, Ordner und andere nicht mehr benötigte Papierwaren kannst Du auch einfach weiterverschenken, zum Beispiel in einer Verschenkekiste in deiner Straße oder Du verkaufst sie für kleines Geld weiter. So haben auch andere noch etwas davon und du vermeidest Papiermüll. Ebenso kann ein kleiner „Keine Werbung bitte“-Aufkleber an deinem Briefkasten dich vor unnötigen Werbefluten aus Papier bewahren.
Bücher digital lesen oder gebraucht kaufen
Beim Lesen ist der beste Weg, Papiermüll zu sparen, auf digitale Formate umzusteigen. Mittlerweile gibt es fast alle Zeitschriften und Zeitungen auch als Online-Ausgaben, viele Bücher sind auch als E-Book erhältlich. Wer auf Papier beim Lesen besteht, kann auf gebrauchte Bücher zurückgreifen. Ebenso unterstützt Du die Kreislaufwirtschaft, wenn Du eigene ausgelesene Bücher weiterverkaufst.
To-go-Behälter vermeiden
Während Restaurantbesuche im Lockdown nicht erlaubt sind, boomen Speisen und Getränke to go. Dabei verursachen Pappbecher und Umverpackungen viel Müll, der vermeidbar ist. Nimm doch einfach deine eigenen To-go-Becher mit zum Café oder Bäcker. Beim Lieferservice lohnt es sich, die Speisen selbst abzuholen und wiederverwendbare Behälter mitzubringen. Am besten, du holst dein Essen zu Fuß oder mit dem Rad ab, das sorgt gleich für ein wenig Bewegung zwischendurch. Ebenso lohnt es sich, Einwegbesteck zu vermeiden und sparsam zu Servietten zu greifen.
Papiermüll beim Online-Shopping vermeiden
Beim Online-Shopping lieber wenige große Bestellungen zu tätigen als viele kleine, spart Verpackungsmaterial. Außerdem lassen sich die Kartons mehrmals weiterverwenden. So hast Du beispielsweise gleich Verpackungsmaterial für den Versand deiner ausrangierten Teile. Denn Weiterverkaufen spart neuen Müll an Umverpackungen. Einfach und schnell verkaufen kannst Du über Verkaufsportale – zum Beispiel Technik über „ReBuy“, Kleidung bei „Vinted“ und Bücher bei „Booklooker“.
Papiermüll richtig trennen
Auch wenn wir Papiermüll soweit wie möglich vermeiden, bleiben unsere Mülleimer doch nicht ganz leer. Damit möglichst viel Papiermüll recycelt werden kann, ist die richtige Mülltrennung wichtig. Wir zeigen Dir, worauf es bei der richtigen Trennung von Papiermüll ankommt, um möglichst viel des wertvollen Rohstoffs zu erhalten.
In die Papiertonne und -container gehören:
- Zeitungen/ Zeitschriften/ Prospekte
- Schachteln aus Papier, Pappe und Karton (keine Verbundverpackungen wie Getränkekartons, bei denen Papier und Plastik fest verbunden sind)
- Lebensmittelkartons (keine Verbundverpackungen) wie bei Cornflakes
- Papiere, Kartons und Pappen aus Büros und Verwaltungen (möglichst ohne Klebestreifen und Adressaufkleber)
- Schulmaterial aus Papier
- Broschüren/ Bücher/ Kataloge
- Briefumschläge – auch mit Fenster
- Unbeschichtetes Geschenkpapier
- Eierkartons
- Geschenkkartons
- Schuhkartons
- Blumenpapier
- Brötchentüten/ Obstpapiertüten
In die Wertstofftonne/ gelbe Tonne/ den gelben Sack gehören:
- Saft- und Milchkartons
- Suppentüten
- alle Verbundverpackungen
- Einweg-Pappbecher, z.B. To-go-Becher
- Pommesschalen
In die Restmülltonne gehören:
- Quittungen, Kontoauszüge, Einkaufsbons, Automatenfahrkarten aus Thermopapier wegen der darin enthaltenen Chemikalien
- alle verschmutzten Papiere
- Hygienepapiere wie Papiertaschentücher, Küchenkrepp
- Tapetenreste
- Kohlepapiere, Blaupapier
- Selbstdurchschreibepapiere
- Briefumschläge mit Noppenpolster
- Papiere und Pappen, die mit Kleberesten verunreinigt sind
- Fotopapier, alte Fotos
- Beschichtetes Geschenkpapier (Folie)
- Leder- oder Stoffeinbände von Büchern
Weiterführende Links:
Umweltbundesamt: Zahlen zum Papierrecycling
Umweltbundesamt: Papier und Druckerzeugnisse
ReBuy-Blog: 10 Tricks, mit denen Du Deinen Papierverbrauch reduzierst
Verbraucherzentrale: Zum Schutz der Wälder – Papier sparen, Recyclingpapier nutzen