Lust auf ein Kaffeepäuschen?

Versteckter Dreck: Kaffeemaschine als Bakterienschleuder

29. Feb. 2016 von

Kapsel oder lieber frisch gemahlen? Allzu hygienisch geht es innerhalb der Kaffeemaschine nicht zu, weil sie an manchen Orten schwer zu reinigen ist. Ist das ein Gesundheitsproblem?

Die Wissenschaft ist Drecksschleudern auf der Spur: In diesem Fall sind es spanische Forscher der Uni Valencia, die herausfanden, dass Kaffeemaschinen ordentlich dreckig sind. Sie untersuchten Kaffeemaschinen mit Kapselsystemen, die für mindesten ein Jahr zwischen drei und 20 Kaffees täglich brühten. Trotz der antibakteriellen Wirkung des Kaffees gedeihen Millionen von Bakterien prächtig darin, denn sie ernähren sich teils von Koffein, teils vom Kaffeepulver.

Bakterieller Biofilm

Die größte Bakterienbelastung fand das wissenschaftliche Team im zurückbleibenden Tropfwasser und im Kaffeesatz, wie man auf bei der Apotheken Umschau nachlesen kann. Das liegt am feuchtwarmen Milieu, das Bakterien besonders gut gedeihen lässt. Wenn du denkst, dass du mittels häufigem Abwaschen die 35 bis 67 Bakteriensorten in der Maschine loswirst, müssen wir dich leider enttäuschen: Auch nach dem Abspülen wimmelt es innerhalb von kurzer Zeit wieder von Bakterien.

Mindestens einmal pro Tag sollte man den Kapselbehälter reinigen und den Wassertank frisch befüllen. Wer das nicht tut, riskiert einen bakteriellen Biofilm, der allerdings kein Gesundheitsrisiko darstellt. Die Brühgruppe, der erhitzende Teil der Kaffeemaschine, erwärmt das Wasser auf 80°C und die Bakterien sterben ab.

Damit jedoch wirklich keine Bazillen in der Kaffeetasse landen, sollte man regelmäßig entkalken, denn Kalkablagerungen können die Brühtemperatur der Maschine verringern – was wiederum weniger Bakterien tötet.

Von ungefährlichen Darmbakterien bis hin zu Schimmel

Am meisten kommen ungefährliche Enterokokken in den Maschinen vor. Die leben auch in der menschlichen Darmflora und sind ungefährlich. Lediglich geschwächte Menschen können von ihnen krank werden. Die Gattung der Pseudomonas, die auch vorkommen, können jedoch zu Reizungen und Lungenentzündungen führen – allerdings nur bei immunschwachen Menschen. Gesunde Personen, die sauber gespülte und entkalkte Maschinen nutzen, sind nicht in Gefahr.

Wenn man die Kapseln allerdings mehr als drei Tage in der Ablage lässt, kann sich Schimmel bilden und Sporen freigesetzt werden. Die gelangen allerdings auch nicht in die Kaffeetasse – das ist eine Frage der Hygiene. Wenn du wissen möchtest, wie du deine Maschine richtig reinigst, dann lies hier nach, wie’s geht.

Steigende Kaffeepreise

Musst du vielleicht bald auf deinen morgendlichen Lieblings-Latte aus der Kaffeemaschine verzichten? Die Kaffeepreise befinden sich momentan auf einem saisonalen hoch mit 124 US-Cents pro Pfund. Die Börsenseite Onvista berichtet, dass „sich der Kaffeepreis am Anfang einer ansteigenden Tendenz befinden, die vor allem im zweiten Teil im April und Mai an Fahrt gewinnen kann.“

Das liegt an einem hohen Kaffeeverbrauch und einem gleichzeitig kleiner werdenden Angebot: Unsichere Wetterlagen und „El Niño“ haben in Südamerika den Kaffeebauern das Leben durch starke Trockenheit schwer gemacht. Sorgen um deine morgendliche Kaffeetasse musst du dir jedoch nicht machen. Es könnte allerdings sein, dass der Kaffee bei deinem Lieblingsitaliener ein kleines bisschen teurer wird: Die Experten schätzen, dass der Kaffeepreis bis zu 139 Cent pro Pfund ansteigen kann, was dem letztjährigen Hoch entspricht.

Verzicht auf Milch im Kaffee

Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass Milchalternativen immer beliebter werden. Das liegt vor allem daran, dass die Konsumenten auf die unfaire Kuhhaltung aufmerksam werden: Die Milch, die für die Kälber gedacht ist, wird nach der Geburt angezapft, während die Kälber ihren Müttern entrissen werden. Die Kuh wird dann zum Milchautomat, weil sie immer mehr Milch produzieren müssen.

Die Folge sind Eiterzellen, also Euterentzündungen. Eklig: Der Eiter gelangt in die Milch. Das spiegelt sich übrigens auch in der Qualität wieder: Topqualitäts-Milch darf 100 000 Keime pro Milliliter enthalten, außerdem sind Wachstumshormone und Antibiotikarückstände in der Milch oftmals die Norm.

Die gängigsten Milchalternativen für den Kaffee: Nuss-, Soja-, oder Getreidemilch wie Dinkel- oder Reismilch. Bei diesen Alternativen solltest du beim Kauf auf die Zutatenliste schauen: Ist Zucker weit vorne oder enthält die Milch viele Stabilisatoren oder Verdickungsmittel, raten Ernährungsexperten von Konsum ab.