Bienensterben

USA: Insektizid gegen Zika tötet mehr als 2,5 Millionen Bienen

06. Sept. 2016 von

Millionen Bienen sind in den USA durch ein Insektizid getötet worden. Die Chemikalie wurde per Flugzeug in Dorchester County im US-Bundesstaat South Carolina versprüht, um die für Zika-Infektionen verantwortlichen Tigermücken zu bekämpfen.

2,5 Millionen tote Bienen allein in einer Imkerei

Verwaltungschef Jason Ward bestätigte laut dem „MDR“, dass die Chemikalien am Sonntag vergangener Woche versprüht wurden. Grund für die Aktion waren vier Zika-Fälle in der Region.

Mit den weitreichenden Folgen hatte wohl niemand gerechnet: Nach dem Einsatz des Insektizids klagten mehrere Imker der Region über zahlreiche verendete Bienen. So habe allein die Imkerei „Flowertown Bee Farm and Supplies“ in Summerville 2,5 Millionen Bienen verloren. Die Inhaberin, Juanita Stanley, teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, dass der Insektizid-Einsatz ihren Familienbetrieb „zerstört habe“.

Doch das Bienensterben ist nicht nur ein Problem für die betroffenen Imker. Codecheck berichtete, weshalb es jeden etwas angeht und was man selbst dagegen tun kann.

Insektizid in der EU nicht zugelassen

Bei dem für das große Bienensterben um Dorchester verantwortliche Insektizid handelt es sich um Naled. Dieses wird den USA seit 1959 zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt.

Aufgrund seiner hohen Umwelt- und Gesundheitsrisiken ist Naled in der EU seit 2012 verboten. In den USA darf es dennoch versprüht werden. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt lediglich, es korrekt und sparsam anzuwenden, wie der „Spiegel“ schreibt.

So kam das Zika Virus in die USA

Zika ist vor allem in Lateinamerika verbreitet und wird vorwiegend von Mücken übertragen. Die meisten Fälle, rund 1,5 Millionen, verzeichnete man bisher in Brasilien. In den USA wurden bislang rund 2600 Zika-Fälle registriert, der Großteil der Patienten infizierte sich bei Reisen in Zika-Gebieten in Lateinamerika.

Das Zika-Virus hat bei Erwachsenen in der Regel keine schwerwiegenden Folgen. Gefährlich ist das Virus vor allem für Schwangere und Neugeborene, da es zu Fehlbildungen des Kindes kommen kann.