Für kalte Tage

Trinkschokolade: Mehr Zucker als Kakao

24. Feb. 2015 von

Kakao ist seit Generationen eines der Lieblingsgetränke von Klein und Groß. Doch fertige Kakaogetränkepulver enthalten viel Zucker und wenig gesunden Kakao, wie die Stiftung Warentest herausfand.

Warum wir Trinkschokolade so lieben

Schokolade ist nicht nur lecker, sondern macht auch glücklich. Ein extrem hoher Anteil an Phenylethylamin und Anadamiden sorgt für Entspannung und Glücksgefühle – der Serotoninspiegel steigt.

Doch die Kakaobohne hat noch mehr zu bieten: Sie ist eines der vitalstoffreichsten Nahrungsmittel, die es gibt. Kakao enthält Magnesium, das Mineral für Herz und Kreislauf. Zudem viel Eisen und Chromium, die sich positiv auf das Blutbild und den Knochenbau auswirken.

Auch Antioxidantien enthält die Bohne in rauen Mengen, sogar 30 Mal mehr als grüner Tee. Was viele nicht wissen: Schokolade kann auch den Appetit zügeln.

Fast nur Zucker und kaum Kakao

Fakt ist, Kakao ist eines der gesündesten Lebensmittel. In guter Qualität, hat Kakao aber auch seinen Preis. Daher wird bei der Trinkschokolade viel gemogelt: In den hellbraunen, kakaohaltigen Getränkepulvern, die man im Supermarkt kaufen kann, ist hauptsächlich Zucker zu finden. Dies ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest, die von 25 Kakaogetränkepulvern nur neun als gut befunden hat.

Im Test wurden die Kakaogetränke stets nach den Empfehlungen der Anbieter zubereitet. Das Ergebnis: Die fertige Trinkschokolade ist oft extrem süß und eine wahre Kalorienbombe. Nicht nur bei der Dosierungsempfehlung, auch bei der Komposition ihrer Schokoladengetränke übertreiben die Hersteller gern.

Erschreckend: Es wurden Zuckeranteile von bis zu 81 Prozent festgestellt. So entspricht ein gehäufter Teelöffel Kakao-Pulver im Schnitt einem Stück Würfelzucker. Daher raten Ernährungsexperten zu maximal anderthalb Teelöffeln für ein Glas.

Bio ist häufig besser

Die geringsten Zuckeranteile wurden vor allem in den Bio-Getränkepulvern, zum Beispiel von Alnatura, Rapunzel und Naturata festgestellt. Aber auch die Trinkschokoladenpulver von Arko, Nestlé und Sarotti enthalten relativ wenig Zucker. Diese Pulver zeichneten sich durch einen Zuckergehalt von jeweils unter 10 Gramm pro Glas aus.

Neben dem Zuckeranteil müssen aber natürlich auch Geruch und Geschmack stimmen. Hier enttäuschten Arko und Sarotti: Arko scheidet mit einer künstlichen, stark buttrigen Karamellnote aus, Sarotti riecht und schmeckt für die Tester nach Pappe.

Schadstoffe im Kakao

Bei der Untersuchung auf Schadstoffe fallen die Bioprodukte Alnatura, Naturata und Rapunzel negativ auf. Sie enthalten verhältnismäßig viel Kadmium (ein nierenschädigendes Schwermetall) und erhalten daher nur das Schadstoffurteil „ausreichend“. Das kann an der Herkunft des Kakaos liegen, denn in einigen Anbaugebieten sind die Böden von Natur aus kadmiumreich. Immerhin bleiben alle Produkte im Test unter dem empfohlenen Kadmium-Maximalwert für Schokolade, die das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt.

Schimmelpilzgift in Kaba

Auch die Traditionsmarke Kaba erhält im Schadstoffurteil nur ein „ausreichend“. Hier fanden die Tester das Schimmelpilzgift Ochratoxin A, dass bei Lagerung von Kakaobohnen entstehen kann. In größeren Mengen könnte es die Nieren schädigen oder das Immunsystem angreifen. Im Tierversuch wirkte es sogar krebserzeugend. Es gibt zwar noch keinen gesetzlichen Grenzwert — doch hier gilt: je weniger desto besser.

Neun gute Kakaogetränkepulver

Neun Kakaogetränkepulver bewertete Stiftung Warentest als gut. Testsieger ist der günstige Goody Cao von Lidl. Testurteil: gut, Note 1,8. Ebenfalls gut sind die Getränkepulver von Rewe ja!, Gepa Bio Cacoba, Milka Schokodrink, Suchard Kakaoexpress, und Aldi Nord Combo.

Nesquik landete im Mittelfeld. Die Hauptkritik der Tester: Es wird mit Vitaminen und Mineralstoffzusätzen geworben, obwohl das Getränkepulver nicht gesund, sondern vor allem eine Zuckerware ist. Das Selbe trifft auf Kaba, Krüger und einige Discounterprodukte zu.

Schokoladenpulver weniger süß

Echte Schokoladenpulver enthalten mehr Kakao als kakaohaltige Getränkepulver. Testsieger unter den Schokoladenpulvern im Test war Caotina Surfin mit einem Kilopreis von 9,00 Euro. Auch Nestlé Heiße Schokolade und Hachez Chocolat au lait bekommen ein „gut“.

Übrigens: Zuckerreduzierte Pulver wie Nesquik zuckerreduziert sind nicht besser. Sie enthalten zwar weniger Haushaltszucker, dafür aber das ebenso kalorienreiche Kohlenhydratgemisch Maltodextrin.

Wer jetzt Lust auf einen heißen Kakao bekommen hat und seinem Körper damit noch etwas Gutes tun möchte, kann mit dem folgenden Rezept ganz einfach eine gesunde und leckere Trinkschokolade selber machen.

Rezept:

Gesunde Matcha - Trinkschokolade (vegan)

  • 2 Tassen Pflanzenmilch (z.B. Mandelmilch, Hafermilch oder Reismilch)
  • 2 TL Kakaopulver
  • 0,5 TL Matcha (zu Pulver vermahlener Grüntee)
  • 2 TL Kokosblütenzucker

Zunächst die Pflanzenmilch aufwärmen, dann das Kakaopulver zugeben. Den Kokosblütenzucker und das Matchapulver in einer extra Schale vermischen und 1 bis 2 EL der warmen Kakao-Milch hinzugeben.

Um die wertvollen Inhaltsstoffe des Matcha nicht zu zerstören, sollte die Milch max. 100°C heiß sein. Anschließend Matcha und Kakaomilch gut mischen, bis die Mischung klumpenfrei ist und zur restlichen Pflanzenmilch geben. Warm genießen!

Leckere Trinkschokoladen: