Gesundheit & Umwelt

Triclosan: Ärzte fordern sofortiges Verbot und lancieren Petition

26. Sept. 2014 von

Codecheck warnt Konsumenten schon seit Langem vor dem Gebrauch von Produkten, die Triclosan enthalten. Zuletzt in dem Artikel vom 13. August 2014. Nun hat das Schweizer Radio und Fernsehen darüber berichtet, dass Ärzte ein sofortiges Verbot des Keimkillers Triclosan fordern.

Die Schweizer Vereinigung “Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz” (AefU) hat eine Petition an den Schweizer Bundesrat lanciert und fordert ein sofortiges Verbot von Triclosan. Die Ärzte setzen sich für das Verbot ein, weil Triclosan eine problematische chemische Substanz ist. So steht der Stoff unter anderem im Verdacht, hormonaktiv und krebserregend zu sein. Das Biozid reichert sich im Körper an und wurde sogar in der Muttermilch nachgewiesen. Und trotzdem schreckt die Industrie nicht davor zurück, Triclosan in zahllosen Kosmetikprodukten wie Zahnpasten, Deodorants, Seifen, Gesichtswasser, Abdeckstiften, Fusspuder etc. einzusetzen.

Triclosan in Muttermilch nachgewiesen

Martin Forter von AefU ist sehr beunruhigt: Triclosan lagert sich im Fettgewebe von Menschen ab. Es ist mittlerweile auch in der Muttermilch auftaucht: “Es ist eine hochchlorierte Verbindung. Ähnliche Stoffe, wie zum Beispiel das Insektizid DDT, wurden längst verboten. Nur Triclosan hat die Kritik an dieser Stoffgruppe überlebt und ist immer noch auf dem Markt.” Schade nur, dass die Kosmetikindustrie das anders sieht.

Kosmetikindustrie hält Triclosan für sicher

Der Schweizer Kosmetik- und Waschmittelverband versucht zu beruhigen und sagt, auf Anfrage des Konsumentenmagazins “Espresso” von Radio SRF 1, dass die in Kosmetikprodukten verabreichte Dosis von 0,3 Prozent so klein sein, dass dies keinen Einfluss auf die Gesundheit habe. Der Geschäftsführer des Kosmetikverbands Bernard Cloëtta sagt zu dem Magazin: “In hoher Dosierung ist Triclosan sicher gefährlich. Aber in kleinen Mengen gibt der Stoff zu keiner Besorgnis Anlass”. Er findet es zudem nicht weiter beunruhigend, dass durch die Muttermilch schon Kleinkinder mit dem Stoff in Kontakt kommen: “Wir gehen davon aus, dass Triclosan in dieser Dosierung kein Problem ist.”

Bundesamt für Risikobewertung empfiehlt Verzicht

Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Konsumenten vorsorglich auf Produkte mit Triclosan zu verzichten. Grund dafür ist vor allem die gefährliche Resistenzbildung. Annegret Blume vom BfR sagt dem Magazin “Espresso”: “Wir fordern schon seit fünf Jahren, den Stoff aus Verbraucherprodukten herauszunehmen und nur noch im medizinischen Bereich einzusetzen.”

Codecheck-App erkennt Triclosan in Produkten

Insbesondere bei Kosmetika sollte man laut dem BfR darauf achten, ob der Wirkstoff Triclosan enthalten ist. Um diese Produkte zu meiden, können Konsumenten den kostenlosen Service von Codecheck in der App oder auf der Webseite nutzen. Es geht so einfach: Mittels Strichcode-Scan oder per Eingabe des Produktnamens analysiert Codecheck innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob ein Produkt belastet ist. Für den Fall, dass ein Produkt Triclosan enthält, werden alternative Produkte mit gesunden Inhaltsstoffen angezeigt.

Zudem möchte Codecheck alle Leser dazu aufrufen, sich an der Petition gegen den Einsatz von Triclosan zu beteiligen! Hier geht’s zur Petition.

Wir empfehlen, diese Produkte in den Regalen stehen zu lassen: