Natur

Tipps für den Garten: Schädlinge natürlich bekämpfen

27. Mai 2017 von

Der Mai ist für Gartenfreunde ein wichtiger Monat. Sind die Eisheiligen vorüber, geht es richtig los: Es wird gesät und gepflanzt, der Nutzgarten angelegt und Gemüse gezogen. Doch mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt auch für Schnecken, Blattläuse und Milben die Saison. Mit unseren Tipps kannst Du Schädlinge und Krankheiten auf natürliche Weise bekämpfen – für gesunde und kräftige Pflanzen.

Gartenplanung als erster Schritt

Wichtig für einen gesunden Garten ist eine gute Vorbereitung.

Achte beim Kauf von Pflanzen darauf, dass Du ihnen einen geeigneten Standort und ausreichend Nährstoffe bieten kannst. Denn gesunde Pflanzen sind robuster gegenüber Krankheiten und verzeihen so leichten Schädlingsbefall.

Plane bereits beim Anlegen eines Gemüsebeetes zum Beispiel Schneckenbarriere ein, damit sich die Tiere gar nicht erst über Deinen Salat her machen können. Das abgewinkelte Profil eines Schneckenzauns können Schnecken nämlich nicht überwinden.

Und wussest Du: Auch Kräuter oder andere Pflanzen können eine solche Barrierefunktion haben. Diese so genannten Abwehrpflanzen werden zwischen die Nutzpflanzen gesetzt und können dabei helfen, Schädlinge fern zu halten:

  • Die Zwiebeln von Kaiserkronen beispielsweise riechen stark nach Knoblauch und können Wühlmäuse fern halten (GU Gartenratgeber).

  • Kapuzinerkresse unter Obstbäumen hält Läuse fern
  • Tagetes und Ringelblumen vertreiben Nematoden (Fadenwürmer)
  • Lavendel schützt Rosen vor Läusen

Die Liste nützlicher Pflanzen ist lang – generell gilt: Mischkulturen sind gesünder als Monokulturen. Gartenratgeber helfen Dir dabei, die perfekte Nachbarschaft für Deine Gartenpflanzen zu finden.

Tierische Gartenhelfer – Nützlinge

Doch nicht nur bestimmte Pflanzen helfen Dir dabei, die Zahl der Schädlinge im Garten klein zu halten. Vor allem Tiere – sogenannte Nützlinge – machen sich auf ganz natürliche Art und Weise über die ungebetenen Gäste her. Beziehe auch sie bei der Planung Deines Gartens ein und biete Vögeln, Insekten und anderen Tieren ein Zuhause.

  • Damit sich Vögel in Deinem Garten wohl fühlen, schaffe Nistmöglichkeiten für sie. Du kannst Nistkästen selber bauen oder im Gartencenter kaufen. Achte darauf, dass die Vogelarten unterschiedliche Anforderungen an die Art des Nistkastens stellen und auch die Standorte für die Nistkästen sorgfältig ausgewählt werden müssen.
  • Die Larven der Florfliegen werden auch „Blattlauslöwen“ genannt, weil sie sich von Blattläusen ernähren. Hilf ihnen beim Überwintern, indem Du ihnen mit Stroh gefüllte Florfliegenkästen anbietest.

  • Ohrwürmer – im Süden Deutschlands auch „Ohrenzwicker“ genannt – fressen Blattläuse, Milben und sogar Pilzsporen. Sie mögen mit Stroh gefüllte und umgedreht an Ästen aufgehängte Blumentöpfe. Bunt bemalt sind die außerdem eine schöne Gartendeko.

  • Ein sehr gern gesehener Helfer im Garten ist auch der Igel. Er frisst Schnecken und Insekten, beim Überwintern kannst Du ihm helfen, indem Du ihm eine Igelkuppel in einen ungestörten Bereich Deines Gartens aufstellst oder ihm dort einen mit Laub bedeckten Reisighaufen anbietest.

Es ist passiert - Schädlinge und Krankheiten natürlich bekämpfen

Bei aller Planung und naturnaher Gartengestaltung: Schädlinge sind Teil der Natur und lassen sich nie ganz aus einem Garten verbannen. Ist es einmal passiert und Dein Kräuterkarten oder das Rosenbeet ist von Schädlingen befallen, musst Du trotzdem nicht zur Chemie-Keule greifen. Es gibt viele Hausmittel, die auf ganz natürliche Weise wirken.

Lauge gegen Läuse

Eine Lösung aus 1 l Wasser, 20 g Schmierseife (ca. 1 EL) und einem Spritzer Spiritus hilft gegen Läuse. Lauge in eine Sprühflasche füllen und befallene Pflanzenteile damit gut einsprühen, dabei die Blattunterseite nicht vergessen.

Achtung: Behandelte Pflanzen nicht direkt ernten und darauf achten zielgerichtet zu sprühen, denn Lauge schadet auch Nützlingen.

Brennessel-Sud

Riecht nicht gut, wirkt aber Wunder! 1 kg frische Brennnesseln werden für einige Stunden in 10 l Wasser eingeweicht. Danach absieben und die Brühe sofort auf befallene Pflanzen spritzen. Hilft gegen Läuse.

Rainfarn-Brühe

500 g frischer Rainfarn wird 24 Stunden lang in 10 l Wasser eingeweicht. Das Ganze danach eine halbe Stunde kochen, absieben und abkühlen lassen. Unverdünnt auf betroffene Pflanzenteile sprühen.

Hilft gegen Blattwespen und Milben, kann der Bildung von Mehltau und Rost vorbeugen. Achtung: Rainfarn ist giftig. Deshalb die Lösung gut verschlossen aufbewahren.