Kosmetik

Tierischer Inhaltsstoff: Was bewirkt Kollagen in Deiner Creme?

26. Juni 2017 von

Kollagen ist einer der Hauptbestandteile unserer Haut. Das Protein fungiert als interner Feuchtigkeitsspender und sorgt gleichzeitig für die nötige Spannkraft. Viele Kosmetikhersteller verwenden Kollagen deshalb in ihren Cremes und Anti-Aging-Produkten als „Wundermittel“ gegen Hautalterung und Falten. Kann Kollagen als solches überzeugen?

Was ist Kollagen?

Kollagen ist ein Eiweißprotein und hauptsächlich am Aufbau von Bindegewebe der Haut, Blutgefäßen, Bändern, Sehnen und Knorpel beteiligt. Außerdem fungiert es als passiver Stützapparat, indem es Knochen, Zähne, Fingernägel, Muskeln und viele andere Organe festigt.

Vor allem stellt das Protein aber einen der Hauptbestandteile unserer Haut dar. Es versorgt sie mit ausreichend Feuchtigkeit, verleiht ihr Spannkraft und Elastizität und fördert die regelmäßige Regeneration der Hautzellen.

Die seilförmigen Kollagenmoleküle sind in relativ komplexen Hierarchien angeordnet, aus denen sich letztendlich mehrere 100-500 Nanometer dicke Kollagenfasern bilden. Man kann sich diese gesamte Struktur wie eine Art „Kollagengerüst“ vorstellen, über welches sich die Haut spannt. Mit zunehmendem Alter wird dieses Gerüst jedoch immer schwächer und die ersten Fältchen kommen zum Vorschein.

Von außen zugefügtes Kollagen wirkt nur kurzzeitig

Viele Kosmetikhersteller verwenden Kollagen deshalb in ihren Beauty-Produkten und Anti-Aging Cremes: Das Protein soll die Hautalterung verlangsamen und einen frischen, jugendlichen Teint zaubern. Tatsächlich lassen kollagenhaltige Cremes die Haut direkt nach dem Auftragen glatter und praller aussehen, was an der wasserbindenden und somit auch feuchtigkeitsspendenden Eigenschaft des Proteins liegt.

Der Effekt ist aber leider nicht von Dauer. Die Kollagenmoleküle sind zu groß um in die Haut einzudringen und die körpereigene Kollagenproduktion anzuregen. Den Herstellern ist es rein rechtlich gesehen sogar verboten Produkte herzustellen, die in tiefere Hautschichten vordringen. Alle Kosmetika dürfen lediglich an der obersten Hautschicht wirken, ansonsten fallen sie unter das Arzneimittelgesetz.

Achtung: Kollagen ist nicht vegetarisch!

Kollagen wird hauptsächlich aus tierischem Gewebe gewonnen, beispielsweise aus den Knochen von Rindern und Schweinen. Für Vegetarier und Veganer gilt deshalb: Die Inhaltstoffe von Kosmetika immer genau studieren oder via App checken.

Alternativ bieten sich vegane Produkte mit Phytokollagen oder biotechnologisch gewonnener Hyaluronsäure an.

Kollagenbildung anregen mit Antioxidantien und Vitaminen

Für eine langanhaltende Wirkung muss die körpereigene Kollagenbildung angeregt werden, beispielsweise durch eine Gesichtspflege die viele Antioxidantien wie Vitamin C und Retinol enthält.

Gleichzeitig sollte man die Haut vor freien Radikalen schützen, da diese das Kollagengerüst schädigen. Für eine präventive Behandlung empfiehlt es sich deshalb weitestgehend auf Alkohol, Zigaretten und extreme Sonneneinstrahlung zu verzichten, da diese die Entwicklung freier Radikale begünstigen.

Die Verwendung einer vitaminreichen Gesichtspflege kann dem ein Stück weit entgegenwirken. Außerdem sollte man bei der Wahl der Gesichtspflege zusätzlich auf eine ausreichende Zusammensetzung der natürlichen Feuchtigkeitsspender wie Glycerin oder Hyaluronsäure achten.