Belastung für die Umwelt

Stoffwindeln vs. Wegwerfwindeln: Was ist besser?

24. Juni 2016 von

Ungefähr eine Tonne Windelmüll verursacht ein Baby durchschnittlich, bevor es lernt die Toilette zu benutzen. Sind Öko-Wegwerfwindeln oder waschbare Windeln aber wirklich die umweltfreundlichere Alternative? Definitiv – unter gewissen Voraussetzungen!

Wenn man an Windeln denkt, kommen einem sofort Pampers in den Sinn. Viele junge Eltern greifen zuallererst zum Klassiker unter den Wegwerfwindeln. Kein Wunder: Das Wickeln ist schnell und unkompliziert, die volle Windel kann man einfach im Abfalleimer entsorgen.

Ein weiterer Vorteil: Wegwerfwindeln halten den Po der Kleinen viele Stunden und auch während der Nacht trocken. Zudem laufen sie nicht so schnell aus.

Doch Wegwerfwindeln machen ganz schön viel Dreck: Zwischen 4000 und 6000 Stück landen im Müll, bevor ein Baby lernt die Toilette zu benutzen. Das entspricht etwa eine Tonne Windelmüll pro Baby. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat sich laut der Süddeutschen Zeitung mit dem Thema beschäftigt: Rund zehn Prozent von allem Restmüll sind demnach Windeln.

Öko-Wegwerfwindeln: Alternative zu Pampers & Co.

Der Gedanke an eine Alternative zu Pampers kommt spätestens angesichts dieser Zahlen ins Spiel. Laut Windeln.de gibt es „eine gute Auswahl an Öko-Wegwerfwindeln, zum Beispiel von Moltex, Naty by Nature, Bio Babby und Wiona. Diese Bio-Wegwerfwindeln haben gemeinsam, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Diese Windeln sind oftmals hautverträglicher für Babys als konventionelle Windeln, da sie frei von Duftstoffen sind. Teilweise sind sie kompostierbar. Ihre Nachteile: Weniger saugstark als herkömmliche Windeln, etwas teurer und wegwerfen muss man sie trotz mehr Nachhaltigkeit auch.

Weniger Abfall machen Stoffwindeln. Auch die Auswahl ist riesig: Naturwindeln.de nennt mehr als 300 verschiedene Marken und Produkte. Die Auswahl reicht hierbei von dicken Baumwolltücher über Designer-Windeln mitsamt Schutzeinlagen, die man in der Toilette entsorgen kann. Oder Stoffwindeln, die eine wasserdichte Schicht aus PUL (das ist der Kunststoff Polyutheran) haben.

Unterschiedliche Stoffwindelsysteme

Die umweltfreundlichste Methode scheint die herkömmliche Wickelart zu sein. Dafür benutzt man große (ca. 80 x 80 cm) Windeltücher aus Mull, die man auf spezielle Weise faltet. Befestigt wird die Windel, indem man sie festbindet oder Clips anbringt. Diese Methode ist sehr günstig und hat den Vorteil, dass man die Tücher auch als Einlage für andere Windelsysteme benutzen kann, wenn man mit dieser Wickelart doch nicht zufrieden ist. Der Nachteil sind der hohe Aufwand und eine geringe Saugkraft. Sie stammt außerdem noch aus Omas Zeiten und ist daher möglicherweise etwas überholt.Aus diesen Gründen greifen viele Eltern lieber zu anderen Windelsystemen. Es gibt sehr viele Arten von Stoffwindeln – eine Übersicht findest du hier. Auch der Quellartikel der Süddeutschen beschreibt die Systeme kurz.

Welche Windel ist die Beste?

Viele Eltern wählen Stoffwindeln, weil die Chancen, dass Kinder Reizungserscheinungen von Windeln bekommen, kleiner sind. Ein weiterer Vorteil: Stoffwindeln enthalten im Gegensatz von Wegwerfwindeln keine Chemikalien, welche die Babyhaut reizen können. Außerdem verursachen sie eben weit weniger Müll.

Allerdings nur, wenn die Stoffwindeln umweltschonend gereinigt werden. Denn ansonsten, so zumindest das Ergebnis einer Studie der britischen Umweltbehörde Defra, verursachen Stoffwindeln fast genauso viele CO2 Emissionen wie Wegwerfwindeln. Wer die Windeln jedoch stets in einer gut gefüllten, energieeffizienten Waschmaschine wäscht und anschließend nicht maschinell, sondern an der Luft trocknet, schont nicht nur die Umwelt. Im Vergleich zu Wegwerfwindeln lassen sich mit Stoffwindeln über die gesamte Wickelzeit von zweieinhalb bis drei Jahren auch gleich noch mehrere hundert Euro sparen.