Ernährungswissen

Spinat: Lecker und gut für das Herz

24. Juli 2018 von

Popeye sei Dank ist Spinat der Inbegriff von gesundem Gemüse. Doch nicht nur die vielen Inhaltsstoffe versprechen ein langes Leben, denn der Spinat hält Einzug in die moderne Medizin. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um das vitaminreiche Gemüse.

Macht Spinat wirklich stark?

Ein Döschen durch die Pfeife gezogen und schon wachsen bei Popeye die Muskeln bergeweise. Stimmt natürlich nicht, dennoch galt der Spinat dank seines Eisengehalts von 35 Milligramm pro 100 Gramm als absoluter Fitmacher. Doch auch das stimmt leider nicht – oder vielmehr nur für Spinattrockenmasse, denn die hatte der Physiologe Gustav von Bunge 1890 untersucht. Bei rohen Pflanzen liegt der Eisenanteil um den Faktor Zehn niedriger. Gesund ist das Gänsefußgewächs, von dem es rund 50 Arten gibt, dagegen vor allem durch seinen hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen und Eiweiß.

Lieber frisch oder tiefgekühlt?

Je nach Sorte lässt sich Spinat im Frühjahr oder im Herbst ernten, man muss also eine Zeit im Jahr ohne Spinat auskommen. In dieser kann man gut zur Tiefkühlvariante greifen. Wer keinen Garten hat, kann auch auf dem eigenen Balkon aussähen. Der Frühjahrsspinat schmeckt im Allgemeinen weniger herb, da er weniger Oxalsäure enthält. Die ist auch der Grund, warum nicht jeder gerne zugreift. Für alle die eine große Abneigung verspüren, kommt hier die ultimative Ausrede. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Genvariante bei manchen Menschen dafür sorgt, dass Bitterstoffe besonders gut wahrgenommen werden.

Darf man Spinat aufwärmen?

Darf man. Jedoch nur einmal. Und auch lange bei Zimmertemperatur sollte Spinat nicht gelagert werden. Der Grund: Die Pflanze lagert Nitrat in den Blättern ein und das kann sich in giftiges Nitrit und Nitrosamine umwandeln. Der Prozess wird durch die hohen Temperaturen begünstigt. Für Erwachsenen stellt das in der Regel kein Problem dar, doch Säuglinge und Kinder sind besonders empfindlich für Nitrit, weshalb sie vor dem fünften Lebensmonat gar keinen und später keinen aufgewärmten Spinat essen sollten.

Spinat ist gut für das Herz

Zumindest für menschliches Gewebe aus dem Labor. Dies lässt sich mittlerweile gut züchten, doch nur schwer mit Blut versorgen. Forscher nutzen dazu jetzt Spinatblätter, die sie zuerst mit einer Reinigungslösung ausgespült haben, als künstliche Blutgefäße. Die Blätter eignen sich besonders gut dafür, da sie eine hohe Gefäßdichte besitzten und damit viel Blut transportieren können.

Dieser Artikel erschien zuerst im „enorm Magazin“.