Körper- & Sonnenschutz

Sonnencreme

27. März 2006 von

Licht und Schatten

Sonnenschein ist unbestritten gut für das Wohlbefinden. Ebenso unbestritten ist jedoch die schädliche Wirkung von zu viel Sonneneinstrahlung für die Haut. Vor den Gesundheitsgefahren sollen zahlreiche Produkte schützen. Creme, Öl-Spray oder Stift zu unterschiedlichsten Preisen und mit Lichtschutzfaktor je nach Hauttyp und Sonnenintensität verwirren nicht nur die schutzinteressierten Sonnenanbeter. Auch Stiftung Warentest und Öko-Test sind sich über die verschiedenen Sonnenschutzprodukte nicht einig.

Sonne geht unter die Haut. Ohne Schutz kann das böse Folgen haben. Jedes Jahr gibt es in Deutschland 150.000 neue Hautkrebs-Patienten, Tendenz steigend. Das Problem: Der gesunde Umgang mit der Sonne und die Anwendung der richtigen Sonnencreme. Die Haut kann sich selbst nur etwa 20 Minuten vor den unsichtbaren und damit gefährlichen UV-Strahlen schützen. Danach braucht sie spätestens Sonnencreme.

Variantenreich

Es gibt ein großes und vielfältiges Angebot an Sonnenschutz: Als Creme, Lotion, Öl, Spray oder auch als Stift. Einige haben einen Lichtschutzfaktor von 2, andere bieten 60 oder noch mehr. Ganz neu in deutschen Drogeriemärkten sind der australische Faktor und der Sofort-Schutz. Die Preise für Sonnenmilch, -creme und -spray unterscheiden sich kräftig: Von 3,- Euro bis zu 33,- Euro. Doch das Teuerste ist nicht unbedingt das Beste.

Produkttests

Auch die Test der unabhängigen Testinstitute helfen kaum weiter. Bei "Öko-Test" hieß der Sieger "Weleda Edelweiß Sonnenmilch", die ein "sehr gut" bekam. Diese Sonnenmilch bekommt bei Stiftung Warentest dagegen nur ein "befriedigend". Umgekehrt erhielt die "Biotherm Sun Fitness Milk" bei Stiftung Warentest die Note "gut". "Öko-Test" urteilte mit einem glatten "ungenügend".

Ursache sind die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe. Stiftung Warentest bewertet unter anderem den Lichtschutzfaktor und die Feuchtigkeitsanreicherung. "Öko-Test" sucht im Unterschied dazu mehr nach bedenklichen Inhaltsstoffen.

Wirklicher Schutz

Experten empfehlen morgens und abends mindestens einen Lichtschutzfaktor von zehn bis 15 je nach Hauttyp. Eine helle Haut braucht einen höheren Faktor. Am Tag sollte ein Lichtschutzfaktor von 25 bis 30 verwendet werden. Trotzdem ist es ratsam, nur eine halbe Stunde pro Tag in der Sonne zu verbringen. Ein höherer Lichtschutzfaktor bringt nicht mehr Schutz, denn bei einem Faktor von 25 bis 30 ist die Haut bereits zu 95 Prozent geschützt. Häufig kosten die Cremes mit den ganz hohen Schutzfaktoren besonders viel Geld, das nicht ausgegeben werden müsste. Wichtig: Nachcremen verlängert nicht die Sonnenzeit, denn das Sonnenkonto pro Tag lässt sich nicht wieder auffüllen.

Australischer Standard

Bisher konzentrierten sich Wissenschaftler vor allem auf die UV-B-Strahlen. Sie lassen die Haut bräunen und Hautkrebs entstehen. Doch jetzt haben Forscher herausgefunden: Nicht nur UV-B-Strahlen sind gefährlich, sondern auch vor UV-A-Strahlen muss man sich schützen. Auch sie können Hautkrebs verursachen. Eine Sonnenmilch muss deshalb beide Strahlungsarten filtern.

Diese neu erkannte Gefahr berücksichtigt nur der australische Standard. Europäische Normen sind noch nicht so weit. Wird der australische Standard angegeben, bedeutet das, dass weniger als 10 Prozent UV-A-Strahlung durchgelassen werden. Viele Sonnencremes werben mit einem UV-A-Schutz, doch den australischen Standard erfüllen nur wenige und das sind nicht unbedingt die teuersten Produkte. Den empfohlenen Schutz gibt es schon für 3,- Euro zum Beispiel bei Rossmann.

Richtig Cremen

Von Spray, Schaum und Öl halten Experten nicht viel. Sonnencreme-Stifte sollten nur für die Lippen benutzt werden. Am besten wird reichlich eingecremt. Es darf dick aufgetragen werden, da sonst die beste Sonnencreme keinen Nutzen bringt. Besonders wenn man schwitzt oder schwimmen geht, muss mehrfach nachgecremt werden.

Ein T-Shirt und eine Kopfbedeckung schützen übrigens auch am Strand und werden von Ärzten immer wieder als bester Schutz empfohlen. Wichtig ist auch der rechtzeitige Rückzug in den Schatten, bevor zu viel Sonne die Haut schädigen kann.

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