Giftige Dämpfe und übertragbare Keime

So vermeidest Du Gesundheitsrisiken beim Grillen

30. Juli 2017 von

Bei gutem Wetter tauschen Outdoor-Fans gerne die Herdplatte gegen den Grill. Allerdings musst Du einige Dinge beachten, damit das Braten unterm freien Himmel nicht zu einem Gesundheitsrisiko wird.

Die „Verbraucherzentrale NRW“ hat pünktlich zur warmen Jahreszeit einige Tipps veröffentlicht, die die Grillparty zu einem gesunden Vergnügen machen sollen. Denn Grillen heißt weit mehr als Kohle anzünden und die Lebensmittel auf dem Rost nicht verkohlen zu lassen. Schon bei der Vorbereitung können Liebhaber des besonders geschmackvollen Essens folgenreiche Fehler begehen.

Vorzugsweise Gas- und Elektrogrill

Zunächst gilt es, einen geeigneten Grill zu finden. Zum Schutz des eigenen Wohlbefindens empfiehlt die „Verbraucherzentrale“ Gas- und Elektrogeräte. Sie setzen weniger krebserregende Stoffe frei, da weder Rauch noch Asche entwickeln.

Von Einweggrills raten die Konsumentenschützer gänzlich ab, da sie unnötig viel Abfall produzieren. Abgesehen davon sind ihre chemischen Anzünder potentiell giftig.

Nur Holzkohle und –briketts auf offener Fläche verwenden

Wenn Du ein Fan von Holzkohle bist, musst du darauf achten, den Grill auf einem ebenen Untergrund und im Freien aufzustellen. Unter einem Dach könnte sich Kohlenmonoxid sammeln, das beim Verbrennen von Holzkohle entsteht, und Vergiftungen verursachen.

Geeignetes Brennmaterial sind nur Holzkohle und -briketts. Altpapier oder Holz sind gänzlich ungeeignet, denn sie können beim Verbrennen giftige Gase entwickeln.

Außerdem solltest du mit dem Auflegen Deines Grillguts warten, bis sich eine weiße Ascheschicht auf der Kohle gebildet hat. Sie zeigt eine gute und saubere Verbrennung an.

Nichts tropfen und anbrennen lassen

Tropft Fett auf das Feuer oder auf die Heizschlange bilden sich toxische Stoffe. Daher ist es sinnvoll, Fleisch, Fisch und Gemüse in Alu-Grillschalen oder Alufolie heiß werden zu lassen.

Doch Vorsicht: Diese Lebensmittel dürfen dann erst nach dem Grillen gewürzt werden. „Denn Salz und Säure lösen Aluminium und übertragen es aufs Grillgut“, warnt die Verbraucherzentrale. Mit wiederverwertbaren Grillschalen aus Edelstahl ließe sich dieses Problem vermeiden – und nachhaltiger sind sie ebenfalls.

Auch üppig aufgetragene Marinade oder Bier können zusammen mit der Glut Chemikalien bilden. Um ein Austrocknen von Fleisch und Fisch zu verhindern, genügt es, das Grillgut gelegentlich dünn mit hitzestabilem Öl zu bestreichen.

Stimmt das Timing einmal nicht und es kommt zu verkohlte Stellen: großzügig abschneiden! Dort sind heterozyklische Amine enthalten, die mitunter das Wachstum von Tumoren fördern.

Pökelfleisch und mangelnde Hygiene sind tabu

Erst gar nicht auf den Rost gelegt werden sollte Gepökeltes wie Kassler, Fleischwurst oder Leberkäse. Teile des Nitritpökelsalzes verwandeln sich durch Hocherhitzung nämlich zur krebserregenden Substanz Nitrosamin.

Schließlich weist die Organisation noch darauf hin, dass sich in rohen tierischen Lebensmitteln krankheitserregende Keime befinden können. Neues und bereits fertiges Grillgut sollte deswegen auf verschiedenen Tellern abgelegt, mit verschiedenen Zangen gegriffen und mit sauberen Händen angefasst werden. So vermeiden Grillmeister eine Übertragung der Krankheitserreger.

Die Verbraucherzentrale stellt auf ihrer Webseite übrigens Obst- und Gemüsesorten sowie Fleisch- und Fischsorten vor, die sich zum Grillen besonders gut eignen. Ein Besuch lohnt sich also nicht nur, um ausführlichere Informationen über mögliche Gefahren zu erhalten.