Schlecht fürs Herz

So ungesund können unregelmäßige Schlafenszeiten sein

05. Juli 2017 von

Forscher raten davon ab an Wochenenden die Nacht zum Tag zu machen. Einer neuen Studie zufolge führen wechselnde Bettgeh- und Aufstehzeiten zu „Social Jetlags“, die sich negativ auf den Gemütszustand und auf die Gesundheit auswirken.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Rituale und immer wiederkehrende Routinen fallen ihm leicht und geben Stabilität. Auch sein Köper hat Gewohnheiten. Zu ihnen zählen beispielsweise der Schlaf-Wach-Wechsel, der Stoffwechsel, der Appetit und Aktivitäten unserer Organe, die unser Körper zu bestimmten Zeiten einleitet. Den Zeitplan gibt die innere Uhr vor, die auf diese Weise einen körpereigenen Rhythmus entwickelt. Üblicherweise umfasst dieser Lebenstakt 24 bis 25 Stunden, also einen Tag-Nacht-Zyklus plus „Puffer“.

Außergewöhnliche Bettgehzeiten stören die innere Uhr

Richten wir unsere Schlafgewohnheiten an dieser inneren Uhr aus, fallen wir aktuellen Forschungsergebnissen zufolge von allein in einen erholsamen, ausreichend langen Schlaf. Wer dagegen unter der Woche oder am Wochenende erst spät ins Bett geht und meint, den entgangenen Schlaf durch ausgiebige Bettzeiten am Samstag oder Sonntag kompensieren zu können, bricht den Rhythmus.

Es bringt die innere Uhr durcheinander und es kommt zum sogenannten „sozialen Jetlag“ – wir sind schlecht gelaunt, zerknirscht, unkonzentriert und reizbarer als üblich.

Jede Stunde Schlafdiskrepanz geht aufs Herz

Aber nicht nur das: Wissenschaftler der „University of Arizona“ haben Daten von fast 1.000 Erwachsenen zwischen 22 und 60 Jahren ausgewertet, die an der groß angelegten „SHADES“-Umfrage teilnahmen. Ziel dieser Erhebung ist es, die Zusammenhänge zwischen unserer Nachtruhe und unserer geistigen sowie körperlichen Verfassung ersichtlich zu machen.

Bei der Analyse stellten die Forscher aus Arizona fest, dass der soziale Jetlag ganz allgemein den Gesundheitszustand verschlechtert. Konkret würde jede Stunde, in der die innere Uhr von dem tatsächlichen Schlafverhalten abweicht, sogar das Risiko einer Herzerkrankung um elf Prozent erhöhen.

Feste Schlafzeiten sind am wichtigsten

Die Folgen des sozialen Jetlegs treten nach Erkenntnissen der Experten unabhängig von der Schlafdauer auf. Es sei also gar nicht möglich Schlaf nachzuholen oder mit Blick auf eine bevorstehende lange Nacht vorzuschlafen. Aus dem Ergebnis der Studie lässt sich vielmehr ableiten, dass regelmäßige Schlafenszeiten dem Wohlbefinden gut tun.