Sommerzeit

So steckst du die Zeitumstellung locker weg

27. März 2015 von

Am Wochenende werden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt. Das führt bei vielen Menschen zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Einschlafstörungen. Mit diesen Tipps wird’s nur halb so schlimm.

Seit 1996 stellen die Bewohner in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor – auf die so genannte Sommerzeit. Das bedeutet, dass es am Morgen später hell wird, dafür kann man den Tag noch lange auf dem Balkon oder am See ausklingen lassen, ohne im Dunkeln zu sitzen.

In Deutschland werden Funkuhren – zum Beispiel die Uhren der Deutschen Bahn oder die Funkuhr zuhause – über die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig gesendet. Das passiert also ganz automatisch. Eine einheitliche Sommerzeit für alle EU-Länder gab es aber nicht immer: Noch im 19. Jahrhundert legten große Städte ihre Zeit selbstständig nach dem Stand der Sonne fest. An verschiedenen Orten in Deutschland etwa gingen die Uhren also jeweils ein paar Minuten anders. Insgesamt gab es gar 60 verschiedene Zeitzonen. Das führte vor allem bei den Eisenbahngesellschaften im alltäglichen Betrieb zu Problemen. Mit der zunehmenden Entwicklung und Ausbreitung von Eisenbahnnetz und Telegrafie wurde eine einheitliche Zeit von immer größerer Bedeutung.

Zeitumstellung hat nicht nur Fans

Ursprünglich war der Gedanke hinter der Zeitumstellung, Energie zu sparen. Das Tageslicht kann nach der Umstellung besser und länger genutzt werden. Dennoch gibt es immer wieder Kritik an der Umstellung: Sie bringt den biologischen Rhythmus des Menschen durcheinander und kann so zu einem Mini-Jetlag führen.

Grundsätzlich ist der biologische Rhythmus des Menschen zwar auf ein früheres Aufstehen bei Tageslicht ausgelegt. Das Problem bei der Zeitumstellung ist aber, dass wir – zumindest für eine kurze Zeit – wieder im Dunkeln aufstehen müssen und uns praktisch nicht darauf vorbereiten können. Das führt dazu, dass viele Menschen sich tagsüber sehr schläfrig fühlen. Die Betroffenen haben oft Ein- und Durchschlafstörungen, sind gereizt, leiden an Konzentrationsstörungen, Schwankungen der Herzfrequenz oder an Verdauungsstörungen. Gerade für ältere Menschen mit Infarktrisiko können solche Beschwerden eine Gefahr darstellen.

Es gibt allerdings auch wirtschaftliche Gründe, die nach Meinung einiger Kritiker dafür spreche, die Zeitumstellung wieder abzuschaffen. Landwirte etwa klagen über wirtschaftliche Einbuße, bei Spediteuren fallen vor allem Verspätungen durch die Zeitumstellung ins Gewicht.

Es geht auch ohne Beschwerden

Wie stark sich ein Mensch von der Zeitumstellung beeinträchtig fühlt, hängt auch damit zusammen, wie sehr er im Alltag an regelmäßige Ruhezeiten gewöhnt ist. Und ob man eher eine „Eule“, also ein Nachtmensch, oder eine „Lerche“, also ein Morgenmensch, ist. Frühaufsteher haben grundsätzlich weniger Probleme, ihren Rhythmus eine Stunde vorzuverlegen als Langschläfer.

Wir zeigen die besten Tipps, um die Zeitumstellung möglichst unbeschadet zu überstehen.

Vorbereitung ist alles

Die beste Strategie um die Zeitumstellung möglichst gut zu überstehen ist, den Körper bereits einige Tage vorher darauf vorzubereiten. Wenn möglich also bereits in der Vorwoche der Umstellung zehn Minuten früher ins Bett gehen. Das betrifft die ganze Abendroutine, also auch das Abendessen, das feierabendliche Fitnessprogramm oder die Stunde mit dem Buch auf dem Sofa – das alles muss vorverschoben werden. Parallel dazu sollte man am nächsten Morgen bereits etwa zehn Minuten früher als gewohnt aufstehen.

Die Sonne grüßen

Besonders in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung kann es helfen, morgens frische Luft und etwas Sonne zu tanken. Das hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin – man fühlt sich besser und fitter. Und wenn man aufstehen muss, um das Fenster zu öffnen, kommt der Kreislauf bereits etwas in Schwung und man läuft weniger Gefahr, sich wieder ins Bett legen zu wollen. Wenn möglich am Nachmittag oder frühen Abend einen kleinen Spaziergang machen. Das hemmt ebenfalls die Melatonin-Produktion und führt dazu, dass man abends eher müde ist und besser einschlafen kann.

Auf chemische Helfer verzichten

Auch wenn es vielleicht schwierig ist: In der Zeit der Umstellung sollte man auf Schlaftabletten verzichten. Sie bringen den inneren Rhythmus erst recht durcheinander und können dazu führen, dass die Anpassung an die neue Zeit noch schwerer fällt als sowieso schon. Besser vor dem Einschlafen einen beruhigenden Tee trinken, zum Beispiel Baldriantee. Ein warmes Bad oder eine Runde Yoga können auch helfen. Oder sich beim Joggen auspowern.

Ruhig angehen

Nach der Zeitumstellung dem Körper etwas Ruhe gönnen und das „Mini-Jetlag“ cool angehen. Wenn möglich auf anstrengende oder riskante Autofahrten in der Früh verzichten und möglichst keine späten Abendtermine wahrnehmen.