Umweltschutz durch geringeren Verbrauch

So sparst Du Benzin beim Autofahren

16. Okt. 2017 von

Keine Frage, wer die Umwelt weniger belasten will, sollte das Auto so oft wie möglich stehen lassen. Wenn es aber keine Alternative gibt, können Autohalter mit kleinen Tricks Sprit sparen und damit den Schadstoffausstoß verringern. Das tut nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel gut.

Eine umweltbewusste Fahrweise beginnt mit dem Anfahren, schreibt der „Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V.“ (ADAC). Statt das Auto warmlaufen zu lassen, gilt es, schnell losfahren und nach wenigen Metern in den zweiten Gang schalten. Denn im ersten Gang ist der Verbrauch doppelt so hoch wie sonst üblich.

Schnell anfahren, aber nicht zu schnell fahren

Zügig sollte es dann weitergehen. Je schneller ein Fahrer hochschaltet, desto weniger Kraftstoff benötigt der Motor. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, schon bei einer Drehzahl von rund 2.000 Umdrehungen in der Minute den Gang zu wechseln und in der höchstmöglichen Schaltstufe zu fahren. Das spart laut „ADAC“ bis zu 20 Prozent Kraftstoff ein.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Zügig bedeutet nicht, mit durchgedrücktem Gaspedal fahren. Eine Sekunde Vollgas kann dieselbe Menge Kohlenstoffmonoxid produzieren wie 30 Minuten normales Fahren, weiß „Utopia“ und rät auch bei Autobahnfahrten von Bleifüßen ab. Ein Fahrer, der mit 130 statt 180 Stundenkilometer unterwegs ist, halbiere den Treibstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß seines Autos.

Vorausschauendes Fahren ist wichtig

Viel Sparpotenzial steckt in dem oft empfohlenen vorausschauenden Fahren. Darunter fällt etwa das Abstandhalten zum Vordermann, die Einschätzung einer Ampel-Schaltphase oder auch das Planen der Route. Durch ständiges Abbremsen geht immer wieder Bewegungsenergie verloren, die durch eine spritintensive Beschleunigung wieder aufgebaut werden muss. Mit dem vorsichtigen Einsatz des Gaspedals lassen sich (abrupte oder notgedrungene) Bremsmanöver aber ebenso vermeiden wie auf Strecken mit engen Kurven.

Motorbremse nutzen

Im Stadtverkehr und bergab genügt es häufig, den Fuß ganz vom Gas zu nehmen und die Bremswirkung des Motors zu nutzen, statt auf die Bremse zu treten. „Fast alle Autos haben nämlich eine sogenannte Schubabschaltung, wenn mit eingelegtem Gang kein Gas gegeben wird, das heißt, es wird kein Kraftstoff mehr eingespritzt“, erklärt Kfz-Meisterin Sonja Bleuel gegenüber dem „BR“.

Die Expertin weist außerdem darauf hin, dass das kurze Abstellen des Motors an einer roten Ampel nicht unbedingt gut für die Umwelt ist. Zwar treten keine Abgase aus, aber jedes Anlassen zieht viel Energie aus der Batterie und dem Tank. Bei längeren Fahrpausen an Bahnübergängen oder im Stau sei es allerdings vernünftig, den Motor auszumachen.

Strom und Gewicht verbrauchen Sprit

Stichwort Ausmachen: Stromverbraucher wie Heizung, Radio und Licht holen sich ihre Energie aus der Autobatterie, die durch die Lichtmaschine nachgeladen wird. Damit die Lichtmaschine dies kann, muss wiederum der Motor mehr leisten, wodurch mehr Benzin benötigt wird. Laut Bleuel erhöht zum Beispiel eine eingeschaltete Klimaanlage im Stadtverkehr den Verbrauch um rund 1,8 Liter pro 100 Kilometer.

Am Pkw selbst machen Details den Unterschied aus. Ein beladenes Fahrzeug etwa kommt – im wahrsten Sinne – deutlich schwerer in die Gänge. „100 Kilogramm Mehrgewicht erhöhen den Kraftstoffverbrauch um bis zu 0,5 Liter pro 100 Kilometer“, rechnet der „BR“. Fahrraddachständer sollten nicht nur wegen des Gewichts, sondern vor allem wegen des Luftwiderstands abmontiert werden. Ohne Fahrräder treibt die Halterung den Verbrauch bei Tempo 130 um fünf mit Fahrrädern um gut 30 Prozent in die Höhe.

Am besten leichtlauf

Wenn hingegen zu wenig Luft in den Reifen ist, führt dies zu einem größeren Rollwiderstand und Kraftaufwand. Anders bei Leichtlauf-Reifen mit ihrer profilbedingt geringen Auflagefläche: Der geringere Widerstand führt zu Einsparungen von bis zu 0,6 Litern pro 100 Kilometer.

Falls Du Deine Reifen von KFZ-Mechanikern wechseln lässt, kannst Du das übrigens gut mit einer Inspektion verbinden. Ein Auto, das nicht rund läuft, wird regelmäßig mehr Sprit benötigen und ist unter Umständen deutlich lauter. Wichtig ist zudem, dass immer genug Öl vorhanden ist, um Reibungen im Motorblock zu vermeiden.

Vielleicht doch aufs Fahrrad steigen ...?

Beachtest Du all diese Tipps, kannst Du Deinen Kraftstoffverbrauch schon deutlich senken und belastest die Umwelt damit weniger. Dennoch sollte sich jeder vor dem Aufschließen des Fahrzeugs einmal die Frage stellen: Muss ich jetzt wirklich das Auto nehmen? Vielleicht ist das Wetter gut genug, um aufs Fahrrad zu steigen oder den kleinen Einkauf mit einem Spaziergang zu verbinden.

Weil ein Motor erst nach rund fünf Kilometern warmgelaufen ist, vergeuden Fahrer gerade bei Kurzstrecken besonders viel Energie und Ressourcen. Dem „Umweltbundesamt“ zufolge „schluckt“ ein Mittelklassewagen nach dem Start hochgerechnet 30 Liter auf 100 Kilometer.

Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder zur Schule sorgen dafür, dass sich der Einsatz des Autos mehr lohnt. Auch für längere Strecken lassen sich mithilfe des Internets Mitfahrgelegenheiten finden. Online gibt es natürlich ebenso Informationen über öffentliche Verkehrsmittel. Denn Bus und Bahn sind immer noch umwelt- und klimafreundlicher als das Auto.