Tipps und Tricks für harte Pfirsiche & Co.

So lässt Du Früchte schneller reifen

19. Okt. 2018 von

Tipps und Tricks für harte Pfirsiche & Co.

Wir haben es alle schon erlebt: Beim ersten Biss in die vermeintlich weiche Birne stellt sich heraus, dass sie noch hart und kreidebleich ist und das, was wie ein saftiger Pfirsich aussah, hatte in Wirklichkeit längst seinen Zenit überschritten. Es gibt nichts Schlimmeres als sich selbst zwingen zu müssen, unreife – oder überreife – Früchte zu essen, aber keine Sorge, nach diesem Artikel wird alles anders werden!

Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst du den Reifungsprozess von Früchten unterstützen, um sie genau so süß und saftig zu machen, wie du sie dir wünschst – und zwar immer, wenn du willst. Plane voraus und danke mir später!

Die Wissenschaft hinter der reifenden Frucht

Bevor du dich an verschiedene Tipps und Tricks aus dem Internet wagst, solltest du zunächst lernen und verstehen, was genau hinter der Reifung von Früchten steckt. Ethylen ist ein Pflanzenhormon mit vielen Auswirkungen in deren Lebenszyklus: vom Zellwachstum bis zum Durchmesser und der Höhe des Stammes.

Eine der beeindruckendsten Funktionen liegt jedoch darin, wie es die Reifung der Früchte beeinflusst. Um mehr darüber zu erfahren, ist es am besten, Früchte zunächst in zwei Kategorien einzuteilen: nachreifende Früchte und nicht nachreifende Früchte. Wir nehmen beide unter die Lupe und schauen uns an, welche Rolle Ethylen bei ihrer Reifung spielt.

Klimakterische Früchte, auch nachreifende Früchte genannt

Klimakterische Früchte sind solche, die nach der Ernte nachreifen. Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bananen, Cantaloupe Melonen, Guaven, Kiwis, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Kaki, Zwetschgen und Tomaten.

Diese Art von Früchten durchläuft mehrere Phasen der Reifung, die durch eine erhöhte Ethylenproduktion ausgelöst werden. Klimakterisch bezieht sich auf ein bestimmtes Stadium, nämlich das Endstadium, wenn die Reifung der Samen innerhalb der Frucht abgeschlossen ist. Dies löst den Anstieg der Ethylenproduktion aus, wodurch die Frucht für Tiere attraktiver zum Verzehr wird und somit zu einer erfolgreichen Verbreitung der Pflanzensamen beitragen soll.

Steigt die Ethylenproduktion in klimakterischen Früchten, so beginnt sich vieles zu verändern – die Farbe wechselt, das Fleisch wird weicher, süßer und weniger bitter, und das Obst entfaltet einen merklich angenehmeren Duft. Die Ethylenproduktion kann sowohl vor als auch nach der Ernte erfolgen, wobei viele Früchte auch komplett unreif geerntet werden und dann nach dem Versand künstlich nachreifen, indem sie großen Mengen an Ethylen ausgesetzt werden.

Nicht klimakterische Früchte, auch nicht nachreifende Früchte genannt

Zu den Früchten, die nach der Ernte nicht nachreifen können, zählen z. B. Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, Kirschen, Feigen, Trauben, Oliven, Wassermelonen, Kokosnüsse, Zitronen, Limetten, Orangen, Grapefruits, Ananas und Granatäpfel.

Nur weil eine Frucht nicht klimakterisch ist, bedeutet es aber nicht, dass sie nicht auch verschiedene Reifephasen durchläuft. Genau das passiert nämlich: Beeren wechseln ihre Farbe von einem blassen Grün zu einem tiefen Rot oder Violett, Zitronen sehen zunächst aus wie Limetten. Auch nicht-nachreifende Früchte zeigen also Anzeichen, um ihren Reifegrad zu signalisieren.

Der Unterschied macht sich dann bemerkbar, wenn die Früchte geerntet werden. Nicht nachreifende Früchte, die geerntet werden, bevor sie die perfekte Reife erlangt haben, reifen nicht mehr nach. Im Gegensatz dazu können nachreifende Früchte, die unreif geerntet werden, ihre perfekte Reihe noch „jenseits vom Strauch“ erreichen.

Unsere verlässlichsten Tricks, um deine Lieblingsfrüchte reifen zu lassen

Es gibt nicht den einzig wahren und besten Weg, um Früchte reifen zu lassen. Manche schwören darauf, Bananen in Reis einzuwickeln, Melonen in Papiertüten zu stecken und Mangos abzudecken und zu warten, bis sie reif sind. Du solltest sie jedoch jeden Tag kontrollieren, damit die Früchte nicht überreifen oder sogar beginnen zu faulen.

Avocados reifen lassen – die Reismethode

Avocados sind eine besondere Art der klimakterischen Früchte, da sie nur nach dem Ernten reifen können. Während andere klimakterische Früchte sowohl am Strauch als auch abseits davon weiterreifen, ist dies bei Avocados nicht der Fall! Das bedeutet, es kommt häufiger vor, dass du es mit steinharten, Avocados zu tun hast, die noch etwas Zeit benötigen, um von selbst zu reifen. Wie lässt sich das beschleunigen?

Lege die Avocado in eine mit Reis gefüllte Schüssel und bedecke sie damit. Der Reis sorgt dafür, dass das Ethylen, das die Avocado auf natürliche Weise abgibt, aufgefangen sind.

Bananen reifen lassen – die klassische Papiertüten-Methode

An Bananen scheiden sich die Geister: Die einen mögen sie lieber früh in ihrem Reifeprozess, mit festerem Fleisch und gelber Schale ohne Spuren von braunen Sprenkeln, die anderen lieben sie superweich, süß und ganz mit braunen Sprenkeln übersät.

Ich gehöre dem zweiten Lager an, und wenn ich es nicht erwarten kann, bis meine Bananen weich werden, lege ich sie in eine Papiertüte, um den Reifeprozess zu beschleunigen. Pfirsiche reifen lassen – abdecken und warten.

Einen reifen Pfirsich kann man nicht einfach so essen – er muss genossen werden.

Daher solltest du ihn mit der Strunkseite nach unten auf ein sauberes Küchentuch legen und mit einem weiteren Küchentuch abdecken. Die Pfirsiche sollten sich dabei nicht berühren.

Warte, bis ihr Duft stärker und das Fruchtfleisch gerade weich genug geworden ist, und greif zu. Es dauert meist nicht länger als 3 Tage, bis ihre Strunkseite ein wenig abflacht—ein weiteres sichtbares Zeichen dafür, dass sie nun bereit zum Verzehr sind.

Mangos reifen lassen – die Mehlmethode

Genau wie Reis ist auch Mehl ein tolles Mittel, um natürliches Ethylen aufzufangen und die Reifung zu beschleunigen. Lege eine saubere, trockene Mango in eine mit Mehl gefüllte Papiertüte, damit die Frucht reifen kann.

Cantaloupe Melonen reifen lassen – die Apfel- oder Bananenmethode

Reife Melonen gehören zu meinen Lieblingsfrüchten im Sommer. Ganz leicht reifen lassen kann man sie in einer Papiertüte oder indem du sie einfach neben andere ethylenproduzierende Früchte wie Äpfel oder Bananen legst.

3 Rezepte: Wie du überreife Früchte verarbeiten kannst

Wenn du mehr Obst gekauft hast, als du essen kannst – wir wissen, das kommt selten vor – können einzelne Früchte überreifen, so dass du sie nicht mehr pur genießen kannst. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, das beste aus ihnen herauszuholen.

Kokosmilchreis mit Mangosoße

Ananas-Pfirsich-Slushie

Apfelwähe

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