Gut versteckt und doch entdeckt

So kommst du Zuckerfallen auf die Schliche

30. Jan. 2016 von

Zucker lauert überall und in viel zu großen Mengen auf uns Konsumenten. Sogar vermeintlich besonders leichte Produkte sind manchmal richtige Zuckerbomben. Wir haben Tipps, wie man Zucker im Alltag vermeidet.

Gesünder und voller Energie dank Zuckerverzicht

Menschen wie Hannah Frey, Gesundheitswissenschaftlerin und Autorin des Blogs „Projekt: Gesund leben“, die ganz oder vorwiegend auf (Industrie-)Zucker verzichten, berichten, dass sie sich energievoller und insgesamt besser fühlen und weniger oft krank seien. Auf welt.de erklärt sie, dass sie nicht vollständig auf Süsses verzichte. "Ich benutze andere Süßungsmittel wie Trockenfrüchte oder Kokosblütenzucker", sagt sie.

Und dass es aus ihrer Sicht nicht sinnvoll sei, auch auf Fruchtzucker zu verzichten. Jedenfalls nicht in seiner natürlichen Form, enthalten in Früchten und Gemüse, denn diese steckten ja auch voller gesunder Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Ausserdem wird natürlich vorkommender Fruchtzucker aus Obst und Gemüse in Kombination mit ebendiesen gesunden Stoffen vom Körper anders aufgenommen.

Verwirrspiel der Lebensmittelhersteller

Der Weg zum Zuckerverzicht ist allerdings gar nicht so einfach. Denn einerseits ist Zucker in unserer Fast-Food-Gesellschaft quasi allgegenwärtig – auch in Produkten, in denen man ihn nicht vermuten würde. Und andererseits verschleiern Lebensmittelhersteller den enthaltenen Zucker in ihren Produkten gekonnt. So hat die Verbraucherzentrale in einer Untersuchung sage und schreibe 70 Begriffe für Süßungsmittel gefunden. Nur die wenigsten Konsumenten könnten so den tatsächlichen Zuckergehalt eines Produkts einschätzen.

Besonders perfid ist zum Beispiel der Einsatz von angeblich gesundem Fruchtzucker, dank dem ein Produkt „frei von Zuckerzusätzen“ genannt werden darf. Dabei verdichten sich die Hinweise, dass industriell hergestellter Fruchtzucker Körper und Gesundheit schädigt. Aber auch das Aufteilen von Zucker in verschiedene Zuckerarten, damit Zucker auf der Zutatenliste weiter nach unten rutscht, ist gang und gäbe.

Diese Merkmale helfen beim Enttarnen von Zucker

  • Zutaten, die wie Glucose, Laktose oder Maltose auf –ose enden, weisen auf Zuckerarten hin, wie der unabhängige Ernährungsinformationsdienst aid erklärt. Zu Deutsch wären das nämlich Traubenzucker, Milchzucker und Malzzucker.
  • Ebenfalls auf Zuckerhaltiges weist die Bezeichnung „Sirup“ hin. Beispiele sind Fruktose- und Glucosesirup.
  • Gesüßt werden Lebensmittel auch mit Magermilchpulver, Gerstenmalzextrakt, Dicksaft, Fruchtextrakt, Fruchtpüree, Molkenerzeugnis und –pulver.
  • Alle möglichen Zuckerarten können übrigens auch in herzhaften Lebensmitteln und Gerichten wie Fleischerzeugnissen, Pizza und Co. stecken.
  • Achtung: Auch natürliche Süßungsmittel wie Honig und Agavendicksaft sollten nur in Massen konsumiert werden, da sie ebenfalls hochkalorisch sind und die Zähne angreifen.

Kein kompletter Verzicht

Komplett auf Zucker zu verzichten ist nicht unbedingt sinnvoll. Insbesondere sollte man sich nicht von einem Tag auf den anderen alles Süße verbieten, das endet meist in Heißhungerattacken. Stattdessen sollte man sich langsam von Zucker und der extremen Süße von industriellen Lebensmitteln entwöhnen. Der Anfang sei schwierig, aber nach einiger Zeit nehme das Verlangen nach Zucker ab, erklärt Hannah Frey. Was auch hilft: selber mit frischen Lebensmitteln zu kochen und sich mit seinem Essen bewusst auseinandersetzen.

Und die Kinder?

Kindern das Naschen und Zuckerhaltiges komplett zu verbieten ist übrigens kontraproduktiv. Kinder haben noch kein richtiges Gesundheitsbewusstsein und auch nicht die vollständig entwickelte Willenskraft eines Erwachsenen. Deswegen können sie ein komplettes Verbot nicht verstehen und versuchen dann unter Umständen, heimlich an Süßes zu kommen. Viel besser ist es, als Eltern gutes Vorbild zu sein, Obst regelmäßig als Zwischenmahlzeit anzubieten und Kekse, Kuchen und Co. nur ausnahmsweise zu konsumieren.