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So geht’s: Per App ganz einfach Gewässer retten

22. Jan. 2018 von

Unsere Gewässer von Müll zu befreien ist jetzt noch einfacher. Mit der Gewässerretter-App des NABU können Müllfunde gemeldet und eigene Sammelaktionen gestartet werden. So wurden allein im letzten Jahr 10.000 Kilogramm Müll aus deutschen Gewässern entfernt – und so kannst Du mitmachen.

Die Plastikflut betrifft nicht nur ferne Länder, sondern auch unsere eigene Haustür. Besonders Verpackungsmaterial aus Kunststoff bedroht unsere Gewässer. So handelte es sich bei annähernd 40 Prozent der 2016 an Gewässern in Deutschland gefundenen Müllteile um Tüten, Folien und Verpackungen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Doch was können wir gegen die Mullinvasion tun? Natürlich gilt: Je weniger Müll jeder Einzelne produziert, desto besser ist das auch für Meere, Seen und Flüsse. Vor allem auf unnötigen Plastikmüll sollten wir so gut es geht verzichten.

„Im Kampf für saubere Gewässer ist es letztendlich entscheidend, dass weniger Einwegverpackungen auf den Markt kommen,“ so NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff. Zudem sollten mehr Verbindlichkeiten und Anreize für das Recycling von Verpackungsmaterialien bestehen. „Nur so können wir langfristig erfolgreich sein. Denn Müll der gar nicht erst entsteht, gelangt auch nicht ins Meer“, weiß Detloff.

Müllsammelportal für Naturliebhaber

Die Entstehung von Müll einzudämmen, ist also essentiell. Dennoch werden dadurch die bereits vorhandenen Müllberge nicht schrumpfen. Um gegen diese Anzukommen hilft nur eins: Einsammeln.

Um das Müllsammeln noch effizienter, einfacher und schöner zu gestalten, hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) anlässlich der jährlichen Reinigungsaktion “International Coastal Cleanup Day“ das Müllmeldeportal „Gewässerretter“ ins Leben gerufen.

Auf dem Portal kann sich jeder, der etwas gegen die Müllinvasion tun möchte, über Sammelaktionen informieren und eigene Müllsammeltage starten. So konnten in 16 Monaten 48 Sammelaktionen von Gruppen organisiert und durchgeführt werden – einige davon sogar unter Wasser. Insgesamt wurden so über 10.000 Kilogramm aus der Umwelt entfernt – „eine Bilanz die sich sehen lassen kann“, freut sich der NABU.

Das Portal wurde gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST), dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) und dem Deutschen Segler-Verband (DSV) initiiert.

Seit Beginn der Zusammenarbeit der vier Verbände vor fünf Jahren sind bereits 40 Tonnen Müll bei Reinigungsaktionen in ganz Deutschland zusammengekommen.

Noch mobiler mit der Gewässerretter-App

Um das Müllsammeln rund um Meere, Flüsse und Seen noch einfacher zu gestalten, hat der NABU im Januar letzten Jahres eine App für Gewässerretter und solche, die es werden wollen, veröffentlicht.

Über die App kann jeder Nutzer:

  • Müll an Gewässern ganz einfach „live“ dokumentieren. Mit einem Klick können die entsprechenden Orte markiert und Fotos hochgeladen werden.
  • gemeinsame Sammeleinsätze für müllfreie Gewässer organisieren. Durch Anbindung an die sozialen Netzwerke lassen sich die Aktionen gleich über die App bewerben.

App-Daten für mehr Umweltschutz

Die Entdeckungen und Erfolge der Müllsammler werden in einer interaktiven Karte der App dargestellt und liefern wichtige Informationen über die Abfallbelastung unserer Gewässer.

Mit Hilfe der gesammelten Daten lassen sich Maßnahmen gegen die zunehmende Vermüllung der Natur planen, so der NABU.

Die App für Gewässerretter steht im Google Play Store (Android) und App Store (iOS) kostenlos zur Verfügung:

Gratisdownload für Android

Gratisdownload für iOS

Zugegeben, Müllsammeln gehört vielleicht noch nicht zu Jedermanns Lieblingsbeschäftigung, könnte es aber durchaus werden, denn: Wir bewegen uns draußen an der frischen Luft, am besten in netter Gesellschaft und werden danach mit dem guten Gefühl belohnt, etwas wirklich Sinnvolles getan zu haben. Legen wir los!