7% der Deutschen haben Diabetes

So erkennst du „Zucker“ frühzeitig

04. Sept. 2016 von

Diabetes ist eine der weltweit am weitesten verbreiteten Krankheiten. Etwa sieben Prozent der Deutschen sind heute zuckerkrank. In den Neunzigern waren es fünf Prozent. Eine Entwicklung, die Sorge bereitet.

Woher Diabetes kommt, wollte die „Zeit“ von Michael Roden, dem Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf, wissen. Seine Antwort überrascht: „Es klingt paradox, aber wir verdanken es unter anderem unserer guten medizinischen Versorgung. Wir werden immer älter, und das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, steigt im Alter stark an: Von den über 80-Jährigen leiden etwa 25 Prozent daran. Außerdem wird die Krankheit heute besser erkannt als früher.“

Diabetes: Typ-2 und Typ-1

Diagnose Diabetes mellitus: Dabei handelt es sich um Krankheiten, die andeuten, dass eine Störung des Stoffwechsels vorliegt. Die Folge ist ein erhöhter Blutzuckerspiegel, wie die Webseite „diabetes-ratgeber.net“ schreibt.

Diabetes Typ-2 ist die häufigste Diabetesform. Das ist die Erkrankung, bei der die Körperzellen zunehmend resistenter auf das Hormon Insulin reagieren. Bei einem gesunden Menschen funktioniert die Aufnahme von Traubenzucker (Glukose) aus der Blutbahn in die Zellen einwandfrei. Dort angekommen, dient der Zucker der Energieversorgung. Bei Diabetes werden die Zellen langsam unempfindlich, was mit der Zeit den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Diese Form lässt sich vor allem auf einen ungesunden Lebenswandel oder Übergewicht einer Person zurückführen.

Diabetes Typ-1 ist eine angeborene Autoimmunkrankheit. Das eigene Immunsystem zerstört Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse. Dadurch herrscht konstanter Insulinmangel. Betroffene müssen daher meist lebenslänglich Insulin spritzen. Mehr Infos im „Ratgeber Diabetes Typ 1“.

Diabetes: Von kalten Händen bis Müdigkeit

Schätzungsweise gibt es in Deutschland zwei Millionen Diabetiker, die überhaupt nicht wissen, dass sie krank sind. Da die Krankheit schleichend verläuft, ist die Früherkennung nicht immer einfach. Bis die ersten Anzeichen auftreten, können Jahre vergehen. Es ist sogar so, dass Diabetes Typ-2 oftmals „nebenbei“ entdeckt wird. Nämlich dann, wenn man wegen einer anderen Krankheit zur Untersuchung geht.

Aber auch die Zahl von Menschen, die mit Diabetes Typ-1 geboren werden oder ihn bekommen, steigt. Im Gegensatz zu Typ-2 verläuft diese Krankheit schwerer. Zwischen 1999 und 2008 ist die laut Roden um 18 Prozent gestiegen.

Die Frage nach dem warum ist auch für den Experten nicht eindeutig zu beantworten, „Theorien gebe es zu Genüge“. Dabei reden Ärzte von Viren über Darmbakterien oder Stoffe, die in Babybrei stecken. Auch Gluten im Getreidemehl ist ein Thema. Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Plastik oder Feinstaub könnten Ursachen sein, da die Partikel möglicherweise das Immunsystem überreizen und so Überreaktionen provozieren, die beide Diabetestypen fördern. Sicher ist das aber nicht.

Mögliche Symptome:

  • Starker Harndrang: Weil der Körper versucht, den Zucker im Blut über den Urin auszuscheiden.
  • Starker Durst: Weil ein starker Harndrang vorliegt, kann ein Wassermangel entstehen. Deshalb kann es sein, dass Betroffene mehr Durst haben.
  • Trockene oder juckende Haut: Auch sie entsteht wegen dem möglichen Wassermangel. Die oder der Betroffene kann plötzlich sehr trockene Haut bekommen.
  • Müdigkeit, Schlappheit
  • Gewichtsverlust: Der Verlust von Körpergewicht bei Diabetes Typ-2 kommt meist vom häufigen Wassermangel. Bei Typ-1 kommt er davon, dass die Zellen ihren Energiebedarf nicht mehr ausreichend abdecken können. Der Körper greift dann auf Fettdepots zurück und die Betroffenen nehmen ab.
  • Schlechte Wundheilung: Diese rührt von einem geschwächten Immunsystem. Das führt zur schlechteren Durchblutung.
  • Mehr Infektionen: Harnwegsinfektionen, Fußpilz oder andere Infektionen der Haut. Parodontitis tritt bei Diabetes ebenfalls häufiger auf.
  • Atem riecht nach Azeton: Dieser Geruch riecht nach überreifem Obst und kommt nur beim Typ-1 vor. Das kommt daher, dass der Körper Fett abbaut; ein Prozess, bei dem auch Azeton entsteht. Das deutet auf einen starken Insulinmangel, der im schlimmsten Fall im diabetischen Koma endet.

So diagnostizieren Ärzte Diabetes

Ärzte arbeiten mit Grenzwerten. Wie „diabetes-ratgeber.net“ schreibt, spricht man von Diabetes, wenn einer der folgenden Werte im wiederholten Fall überschritten ist.

  • Der Blutzuckerspiegel erreicht zu einem beliebigen Zeitpunkt einen Wert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder höher
  • Ein Nüchternblutzucker von 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher
  • Ein Blutzuckerwert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) oder höher zwei Stunden nach einem oralen Glukosetoleranztest (OGTT)

Welche der beiden Arten vorliegt, zeigen weitere Tests.