Wartung ist Pflicht

Sind Klimaanlagen Keimschleudern?

06. Sept. 2017 von

An heißen Tagen sorgen Klimaanlagen zuhause, bei der Arbeit und im Auto für eine frische Brise. Manche verzichten aber auf das kühlende Lüftchen, weil sie befürchten, dass die Air­con­di­tioning-Systeme Keime verteilen. So ganz unbegründet ist diese Angst tatsächlich nicht.

Um es vorweg zu nehmen: Nur wo sich Viren, Bakterien und Co. ansiedeln, verbreiten sie sich auch. Von Anlagen, die regelmäßig gereinigt, optimal eingestellt und gut gewartet werden, geht deshalb so gut wie kein gesundheitliches Risiko aus.

Feuchtigkeit fördert Keimbildung

Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass Klimaanlagen bei unsachgemäßer Installation durchaus zu einer Brutstätte für Krankheitserreger werden können. Läuft etwa das Kondenswasser, das bei dem Kühlungsprozess entsteht, nicht richtig ab, bleibt das Innere des Apparats permanent feucht.

Gelangen dann noch Staub, Schmutz, Pollen und Schimmelporen durch die Außenluftansaugung in die Anlage, entsteht ein idealer Nährboden für Mikroben, erklärt „ndr.de“. Verbreiten sie sich, könne das zu allergischen Reaktionen, Atemwegserkrankungen und schweren Infektionen führen.

Nicht zu sehr abkühlen

Falsche Einstellungen können eine mögliche Ursache für weitere gesundheitliche Probleme sein. Stark abgekühlte Luft etwa ist sehr trocken. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von unter 35 Prozent trocknen dadurch unter anderem die Schleimhäute leicht aus. Das hemmt ihre Abwehrfunktion und es droht eine Erkältung. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50 Prozent.

Außerdem kann ein zu großer Temperaturunterschied den Kreislauf belasten, denn die Blutgefäße verengen sich bei Kälte und erweitern sich bei Hitze. Aus diesem Grund lässt ein plötzlicher Temperaturanstieg den Blutdruck abfallen. Um dies zu vermeiden, sollte es in einem Gebäude oder Auto nicht mehr als sechs bis acht Grad kälter sein als im Freien.

Sorgsamer Umgang

Diese negativen Folgen sind jedoch vermeidbar – eine regelmäßige Wartung und die richtigen Einstellungen genügen schon. Das Fachportal „Elektriker“ empfiehlt, kleinere Klimaanlagen alle zwei bis drei Jahre inspizieren zu lassen. Größere Systeme, die über drei Kilogramm Kühlmittel benötigen, müssten jährlich oder öfters geprüft werden.

Alle zwei Jahre sollten auch Klimaanlagen in Autos gereinigt und durch den Austausch der Pollen- sowie Innenraumfilter instand gehalten werden. Bemerken die Besitzer nach dem Anschalten der Kühlung einen modrigen Geruch, ist allerdings sofortiges Handeln gefragt. Das weist nämlich auf Keimbefall hin.

Für öffentliche Gebäude und Transportmittel gibt es eigene, strenge Kontrollvorschriften. Keime entwickeln sich dort in der Regel also nicht. Jedoch ist gerade in Flugzeugen und Bussen die Luft gerne trocken. Hier kann Dich ein Schal oder ein hoher Kragen vor einer Erkältung schützen.