Selosoda: Genuss-Getränk aus einem Abfallprodukt der Kaffeeindustrie

Der größte Teil der Kaffepflanze landet im Müll. Für den Kaffee den wir schlürfen, wird nämlich nur die Bohne verwendet – das ist Verschwendung und senkt den Ertrag der Bauern. Eine Berliner Start Up-Gründerin will das mit einem neuen It-Getränk ändern.
Ich treffe Laura Zumbaum in Berlin im Park. In Realität zwischern die Vögel, im Video scheppert die Tram vorbei. Egal wie: Wir beide verstehen uns akkustisch und menschlich gut. Video-Interviews mag sie nicht sagt sie – dabei hat sie so eine tolle Idee. Und ich bin vom ersten Moment an begeistert.
selosoda nutzt das Abfallprodukt Kaffeekirsche
Diese Idee kann man trinken und sie heißt selosoda: Ein ungesüßtes Koffein-Getränk, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch noch nachhaltig ist. Gebraut wird es nämlich aus der sonnengetrocknenen Schale der Kaffeebohne, der sogenannten Kaffeekirsche. Jenes Fruchtfleisch ist uns im Alltag wortwörtlich keine Bohne wert, obwohl das rote Fleisch ebenso koffeinhaltig und reich an wertvollen Antioxidantien ist.
Das ist selosoda: Koffein hui, Zucker pfui!
Für selosoda wird jene Kaffeekirsche aufgebrüht, Kohlensäure sowie Bio-Zitronen- & Bio-Orangensaft aus Sizilien hinzugefügt. Fertig. So ein Fläschchen habe nun die Aufputsch-Wirkung von zwei Espressi, erklärt Laura. Und: In Sachen Zuckergehalt habe selosoda anderer Wachmacher-Konkurrenz einiges voraus. Denn in einem Fläschchen steckten 3,9 g Fruchtzucker – in Coca Cola das 10fache und in Club Mate das 5-6fache.
Nachhaltigkeit auch gegenüber dem Erzeuger
Farmer Garciano Cruz aus Panama beliefert selosoda via Schiff. Das sei der ökologischste Transportweg. Sie selbst sei erst dieses jahr durch die Plantagen auf den Hängen des Vulkans Barú gewandert : Hier fände man Bambus, Orangen, Mandarinen, …– aber keine Pestizide. Ehrensache.
Seinen vorherigen „Müll“ an Kaffeekirschen könne Garciano nun gleichwertig zur Kaffeebohne verkaufen – das Geld dafür wandert ohne Zwischeninstanz direkt auf sein Konto. Laura spricht davon die Wirtschaftlichkeit der Kaffeepflanze um 50 Prozent zu steigern …
… was ein nachhaltiger Genuss!