Rezept

Seitan: Was ist dran am veganen Fleischersatz?

27. Jan. 2015 von

Immer mehr Menschen leben vegetarisch oder vegan — da kommt für Viele das neue Fleischersatzprodukt Seitan wie gerufen. Aber woraus besteht Seitan überhaupt und was sind seine Vor- und Nachteile?

Ob aus gesundheitlichen Gründen oder für den Tier- oder den Klimaschutz — eine vegetarische Lebensweise oder die Reduzierung des eigenen Fleischkonsums bringt viele Vorteile mit sich.

Allerdings fällt nicht allen der Verzicht auf Schnitzel, Wurst und Co. leicht. Wen die Fleischeslust packt, der findet heute zum Glück eine große Auswahl an vegetarischen oder veganen Fleischalternativen. Tofu ist mittlerweile sehr verbreitet, doch was ist mit dem neuen Trendprodukt Seitan — löst es den Klassiker Tofu bald ab?

Was ist eigentlich Seitan?

Seitan besteht aus Weizeneiweiß (Gluten) und wird daher auch „Weizenfleisch“ genannt. Gluten ist das wasserunlösliche Klebereiweiß von Weizenmehl. Ursprünglich wurde Seitan von Mönchen der japanisch-chinesischen Zen-Tradition entwickelt.

Das Herstellungsverfahren ist bis heute gleich geblieben: Um Seitan zu gewinnen, wird ein Teig aus Weizenmehl und Wasser hergestellt und dann in Wasser „ausgewaschen“. Dabei wird dem Teig die Stärke entzogen — zurück bleibt nur das klebrige, zähe Weizeneiweiß. Auf diese Weise kann man Seitan auch selbst herstellen. Noch einfacher geht´s mit Glutenpulver, das nur noch mit Wasser angerührt werden muss.

Konsistenz, Farbe und Geschmack bekommt die Rohmasse dann durch Kochen oder Garen in einer Marinade. Diese besteht traditionell aus Sojasauce und verschiedenen Gewürzen.

Wo sollte man Seitan kaufen?

Da Seitan auch hierzulande immer populärer wird, findet man immer mehr Seitan-Produkte in den Geschäften: Von „Natur“-Seitan über verarbeitete Produkte wie vegetarische „Würste“, „Burger“, „Aufschnitt“ oder sogar „Braten“ und „Schnitzel“. Für fast alle Fleischgelüste gibt es eine pflanzliche Alternative auf Seitanbasis.

Die Qualität der Seitan-Produkte kann allerdings stark variieren, je nach dem, wo man sie einkauft. Viele Supermärkte bieten Seitan bereits an, dort wird es meist im Glas verkauft. Bei billigen, konventionell hergestellten Seitan-Produkten kann die Qualität aber fragwürdig sein, ebenso wie die Herkunft des Weizens. Daher sollte man Seitan nur im Bioladen oder Reformhaus seines Vertrauens einkaufen. Auch einige spezialisierte Onlineshops bieten Bio-Seitan in verschiedensten Varianten an.

Wie gesund ist Seitan?

Natürlich gilt auch bei Fleischersatzprodukten: Geschmack ist nicht alles, vor allem gesund sollen sie sein, schließlich verzichten Viele gerade für ihre Gesundheit auf Fleisch.

Hier hat Seitan einige positive Eigenschaften vorzuweisen: Es ist cholesterinfrei und mit 2,5 g /100g Fett sehr fettarm. Außerdem ist es mit 28g/100g Eiweiß von der Menge her eine gute Proteinquelle. Das heißt, Seitan ist sehr eiweißreich. Dieses Eiweiß kann vom menschlichen Körper aber schlecht verwendet werden. Daher sollte Seitan immer mit anderen Eiweißquellen, wie Milch, Ei oder mit Hülsenfrüchten kombiniert werden.

Das heißt: Seitan gehört nicht zwingend auf den Speiseplan von Veganern und Vegetariern. Wertvolleres Eiweiß steckt anderen Lebensmitteln wie zum Beispiel in Kichererbsen, Quinoa, Linsen, oder Buchweizen. Bei einem entsprechenden Ernährungsplan kann der Nährstoffbedarf also auch ohne Fleischimitate angemessen gedeckt werden.

Negativ ist: Durch den aufwendigen Herstellungsprozess geht bei Seitan, ähnlich wie bei Tofu, ein großer Teil der Vitamine und Mineralstoffe verloren. Außerdem werden, je nach Hersteller, auch Geschmacksverstärker, Aroma- oder Konservierungsstoffe zugesetzt.

Zusammengefasst heißt das: Seitan kann Einsteigern das Vermeiden von Fleisch erleichtern und den Speiseplan bereichern. Da Seitan ein reines Weizenprodukt ist, ist es für Weizenallergiker und Menschen mit Zöliakie aber tabu.

Rezept: Curry mit Seitan, Tomaten und Kichererbsen

Zutaten für 4 Personen:

Für das Curry

400 g Seitan

300 g Kichererbsen frisch oder aus der Dose

300 g Tomaten frisch oder aus der Dose

2 rote Zwiebeln

150 ml Gemüsebrühe

3 Zweige Minze

Sojasauce

Sesamöl

Curry

Pfeffer

Für den Reis

½ l Salzwasser oder Gemüsebrühe

200 g Basmatireis

35 g Butter

Zubereitung:

1. Für das Curry die frischen Kichererbsen über Nacht (ca. 12 Stunden) einweichen bzw. die Dosen-Kichererbsen abtropfen lassen.

2. Den Seitan in mundgerechte Stücke schneiden und mit Sojasauce, Sesamöl und den Gewürzen mischen und etwas ziehen lassen.

3. Die Tomaten in Stücke schneiden (bei den frischen die Stielansätze entfernen).

4. Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden in einem Topf mit etwas Öl andünsten. Dann die Tomaten und Kichererbsen zugeben, etwas mitdünsten, mit der Gemüsebrühe aufgießen und ca. 8 Min. köcheln lassen.

Den Seitan etwas abtropfen und die Hälfte der Minze fein hacken. Beides zum Eintopf geben und weitere 5 Min. köcheln lassen. Bei Bedarf noch etwas Gemüsebrühe zufügen. Den Eintopf anrichten und mit Minze garnieren.

5. Für den Reis Salzwasser oder Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Den Reis zugeben, einmal aufkochen lassen und bei schwacher Hitze langsam in ca. 18 Min. gar quellen lassen. Zum Schluss den Reis mit einer Gabel auflockern und die Butter untermischen.

Rezept von www.eatsmarter.de

Produkte mit Seitan: