Plastik? Nein, danke. Wir verzichten!

Praktische Tipps zum Plastikverzicht: Der Einkauf – Teil 1

12. März 2016 von

Verpackungen haben den größten Anteil am Plastik-Verbrauch. Deshalb lohnt es sich gerade beim Einkaufen auf die Verpackung zu achten und Plastik zu vermeiden. Lies hier, mit welchen einfachen Tipps dir das gelingt.

35 Prozent des Kunststoffverbrauchs gehen in die Herstellung von Verpackungen. Somit sind Plastikverpackungen das größte Übel, wenn es um Plastikkonsum geht, berichtet der Bayrische Rundfunk. Und auch der Transport der Waren in Plastiktüten ist zur problematischen Gewohnheit geworden: Sechs Milliarden Plastiktüten verbrauchen die Deutschen laut BUND jährlich — durchschnittliche Gebrauchsdauer: 25 Minuten.

Vor allem in der Lebensmittelbranche geht es kaum noch ohne Plastik-Verpackungen. Mittlerweile bekommt man fast jedes Lebensmittel fest in Plastik eingeschweißt. Seien es Nudeln, Käse oder auch immer häufiger Obst und Gemüse.

Fast jeder hat Plastik-Chemikalien im Blut

Die Plastikverpackungen von Lebensmitteln haben nicht nur weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt, sie können auch krank machen.

Das Problem: Viele Chemikalien, die zur Herstellung von Kunststoffen eingesetzt werden, sind extrem giftig, erklärt der BUND. Da die Chemikalien im Plastik nicht fest gebunden sind, gehen sie mit der Zeit in die Lebensmittel über und werden vom menschlichen Körper aufgenommen.

Besonders weitreichende Auswirkungen haben dabei hormonell wirksame Substanzen wie Weichmacher (Phthalate), Bisphenol A (BPA), bromierte Flammschutzmittel und Organozinnverbindungen. Erschreckend: Bei fast jedem Menschen sind diese Chemikalien mittlerweile im Blut nachweisbar.

Tipps gegen Plastik beim Einkaufen

Um sich und seine Familie vor den giftigen Stoffen aus Plastik zu schützen, sollte man vor allem beim Kauf von Lebensmitteln Kunststoff-Verpackungen meiden.

Mit diesen einfachen Tipps gelingt der plastikfreie Einkauf:

Wo Einkaufen?

  • Regionale Erzeuger z.B. auf dem Wochenmarkt unterstützen.
  • Regionale Bio-Lieferdienste wie zum Beispiel die Grüne Kiste oder die Bio-Box nutzen. Die liefern ihre Produkte unverpackt in wiederverwendbaren Kisten direkt nach Hause.
  • Kleine Bio-Läden bieten meist saisonale Produkte aus der Umgebung an.
  • Bio ist nicht immer besser: Lieber einen konventionellen Apfel aus der Region, als eine Bio-Banane aus Südamerika kaufen!
  • In einigen Städten z.B. in Berlin, Kiel, Mainz und München gibt es verpackungsfreie Supermärkte, in denen ganz auf Verpackungen verzichtet wird.

In der Obst- und Gemüseabteilung

  • Eingeschweißtes Obst und Gemüse vermeiden, stattdessen zur losen Ware greifen.
  • Findet man im Supermarkt nur Eingeschweißtes, dann auf zum Wochenmarkt.
  • Im Supermarkt Plastiktütchen zum Wiegen und Verpacken von Obst und Gemüse meiden — stattdessen mitgebrachte Stoffbeutel verwenden.

Getränke: Es geht auch ohne PET-Flaschen

  • Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität und spart Geld, Schlepperei und Plastik.
  • Wer es lieber mit Sprudel mag, kann sich einen Wassersprudler zulegen. Zugegeben, der ist auch aus Plastik, aber eine einmalige Anschaffung.
  • Bei Getränken in Flaschen, lieber Mehrweg anstatt Einweg und lieber Glas als Plastik kaufen.
  • Keine Kaffeekapseln kaufen — diese sind wirklich unnötig und eine kleine Umweltsünde.
  • Gilt nicht unbedingt für den Supermarkt, aber wer sich öfter Getränke unterwegs kauft, kann sich diese immer in mitgebrachte Behälter füllen lassen.

Fertigprodukte und Konserven meiden

  • Je stärker verarbeitet ein Produkt ist, desto mehr Verpackung fällt meist an. Ob Tiefkühlprodukte oder fertige Nudeln aus der Kühlabteilung – es geht kaum ohne Plastik-Verpackung. Deshalb lieber frisch kochen: Das ist sowieso viel gesünder!
  • Konservendosen sind nicht nur umweltschädlich, sondern auch sehr problematisch für die Gesundheit. Der Grund: Die Innenbeschichtung enthält krebserregendes BPA, dass in die Lebensmittel übergeht.
  • Für haltbare Lebensmittel wie Reis oder Nudeln gilt: Vorratspackungen kaufen und, wenn vorhanden, Papierverpackungen vorziehen.

An der Fleisch- und Gemüsetheke

  • Fleisch, Wurst und Käse kann man sich an der Theke im Supermarkt oder beim Fleischer in selbstgebrachte Behälter füllen lassen. Für die Einhaltung der EU-Hygieneverordnung ist es nur wichtig, dass das eigene Gefäß nicht HINTER die Theke gelangt.

Auf dem Weg nach Hause

  • Natürlich: Keine Plastiktüten an der Kasse kaufen. Besser sind mitgebrachte Beutel aus Stoff oder Recyclingmaterial. Hat man diese vergessen, lieber Papiertüten kaufen.