Schlecht für Umwelt & Körper

Palmöl in unserem Essen: Unterschätzte Gefahr für die Gesundheit

17. Juni 2016 von

Palmöl trägt zur Zerstörung der Erde und zum Klimawandel bei. Zudem glauben Mediziner, dass es an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt sein könnte.

Umweltsünde Palmöl

Dass Palmöl die Gesundheit unseres Planeten bedroht, ist bekannt: Der Grund ist die Gewinnung des Öls. Palmöl wird aus den Früchten, Palmkernöl aus den Samen der Ölpalme hergestellt. Die Pflanze wird in den Tropenregionen angebaut. Das Problem: Für die Plantagen werden riesige Flächen ursprüngliche Regenwälder gerodet.

Folgen sind die Zerstörung der Umwelt und der Artenvielfalt und die Vertreibung der indigenen Bevölkerungen. Durch die Zerstörung der „grünen Lungen“ der Erde trägt der kommerzielle Anbau von Ölpalmen zudem zum Klimawandel bei.

Palmöl ist billig und variabel

Die Liste der Produkte, die Palmöl enthalten, ist lang: Sie reicht im Lebensmittelbereich von Streichschokolade, Margarine, Keksen, Chips, Suppen und Soßen bis hin zu verschiedenen Fertiggerichten.

Zudem sind Palmöl und Palmkernöl in zahlreichen Kosmetikprodukten wie Lippenstift, Hautcreme und Körperlotion enthalten. In Italien werden laut Unser Tirol durchschnittlich 12 Gramm Palmöl pro Kopf und Tag aufgenommen.

Grund für die Beliebtheit von Palmöl in der Industrie ist seine günstige Herstellung und hohe Variabilität. Da es bei Zimmertemperatur fest ist, verleiht es Produkten eine cremige Konsistenz – im Unterschied zu vielen anderen pflanzlichen Fetten.

palmöl
Rich Carey / Shutterstock.com

Ist Palmöl gesundheitsschädlich?

Experten glauben, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt sein könnte, schreibt der NDR.

Zum einen, da beim starken Erhitzen von Palmöl sogenannte Fettsäureester (3-MCPD) entstehen, die nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung als krebserregend gelten.

Außerdem ist der relativ hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren in Palmöl problematisch. Dieser kann nach Ansicht von Medizinern zu einer Verschlechterung der Blutfette führen. Dadurch steige das Risiko für Gefäßverkalkung und Diabetes.

Palmöl das schwarze Schaf unter den Fetten

Neben der negativen Auswirkungen auf die Umwelt, scheint Palmöl also auch unsere Gesundheit zu bedrohen. Im Vergleich mit anderen Fetten schneidet es schlecht ab.

So enthalte Palmöl nach neuen Erkenntnissen der der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) verglichen mit anderen Fetten besonders hohe Mengen an den toxischen und krebsffördernen Substanzen GE, 3-MCPD und 2-MCPD. Die Risikoabschätzung sei jedoch für alle drei Substanzen schwierig, weshalb weitere Daten erhoben werden sollen.

Als besser für die Gesundheit gelten Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, dazu gehören zum Beispiel Walnußöl oder Leinöl.

Palmöl in Produkten entlarven

Wenn du der Umwelt und deiner Gesundheit zuliebe auf Palmöl verzichten möchtest, dann hilft dir Codecheck dabei. Einfach das Produkt mit der Codecheck-App scannen oder über die Website eingeben und du siehst auf einen Blick, ob Palmöl enthalten ist.

Weitere Informationen über Palmöl, dessen Gewinnung und die Auswirkungen auf die Umwelt findest du in der Palmöl-Studie von Codecheck.