Fakten rund um Ernährung

Nudeln sind Dickmacher! Oder?

18. Juli 2016 von

Kohlenhydrate machen uns dick, richtig? Ja, aber unter bestimmten Voraussetzungen ...

Kohlenhydrate sind nicht an sich „gut“ oder „schlecht“. Bei Kohlenhydraten handelt es sich um unterschiedlich lange Zuckerketten. Diese Bausteine sind so zusammengesetzt, dass sie unserem Körper entweder schnelle oder etwas langfristigere Energie liefern. Kurze Ketten liefern dem Körper beispielsweise schnell verfügbare Energie, die nur wenig Verdauungsarbeit erfordert. So strömen die Bestandteile von Zucker und Stärke (Weißbrot, Nudeln, Reis, Gebäck) direkt ins Blut und versorgen die Zellen rasch mit Energie.

Der wichtigste Baustein der Kohlenhydrate ist Glukose (Traubenzucker). Für den Körper ein Top-Baustoff, der bei körperlichem Einsatz schnell Sprit liefert. Das Problem dabei ist, dass unser Körper dazu konzipiert ist, nicht verbrauchte – also überflüssige – Energie in Fett umzuwandeln. Zunächst lagert unser Körper die überflüssigen Kohlenhydrate als Depots in Leber und Muskeln ab. Diese Speicher sind leider sehr schnell voll – im Gegensatz zum Fettspeicher, der keine Grenzen kennt.

Zu schnell zu viel – und wir werden dick

Wenn wir durch Essen von unterschiedlichen Kohlenhydraten – beispielsweise mit einem Brötchen zum Vorspeisensalat, eine kleine Portion Lasagne als Hauptgang und ein nettes Tiramisu zum Dessert – den Glukosestrom über längere Zeit nicht unterbrechen, baut die Leber den so entstandenen Zucker in Fett um.

Aber machen die Kohlenhydrate nun dick oder nicht? Nudeln, Brot und Kartoffeln sind gute Kohlenhydrate-Lieferanten, die uns aber dick machen, wenn wir zu viel davon essen und sie mit zu viel Fett kombinieren. Egal ob der Zucker aus Schokolade, Reis, Kuchen, Nudeln, Kartoffeln, Brot oder Gemüse stammt: Der Körper macht daraus Glukose. Es ist also die Menge, die ausmacht, ob man dick wird oder nicht.

Auf Kohlenhydrate verzichten?

Wer auf sein Gewicht achtet, ernährt sich mit großer Wahrscheinlichkeit Low-Carb. Und wer abnehmen will, verzichtet (mindestens eine Zeit lang) gänzlich auf die kurzkettigen Kohlenhydrate. So zumindest die gängigen Diät-Dogmen.

Es ist jedoch viel eher die Kombination aus Fetten und Kohlenhydraten (die Nudeln mit der Sahnesauce) die den Zeiger auf der Waage in die Höhe jagt. Wer Gewicht reduzieren will, fährt wohl besser mit der Strategie, Kohlenhydrate getrennt von Fetten zu essen, das heißt eine kohlenhydratreiche Mahlzeit mit wenig Fett, oder eine fettreiche Mahlzeit mit wenigen Kohlenhydraten.

Der Grund warum man während dem Abnehmen auf Spaghetti Carbonara verzichten sollte: Mit dem Speck und der Sahne gelangen Fettsäuren ins Blut, die Spaghetti lassen den Körper Insulin ausschütten. Und diese Kombination lagert noch mehr Fett im Körper ab, weil Insulin den Abbau von Fett hemmt und die Anlage begünstigt.

Italienische Studie betsärkt Pasta-Liebe

Erst kürzlich hatten italienische Forscher zwei Studien mit Daten von rund 23.000 italienischen Probanden analysiert und keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Pasta & Übergewicht festgestellt. Eher das Gegenteil sei der Fall: Wer viel Pasta aß, nahm ihrer Meinung zumeist auch viel gesundes Gemüse & Olivenöl zu sich.

Konjaknudeln – Sind die gesünder?

Zum Glück liefert uns der Markt Alternativen zur Pasta. Relativ neu sind Konjaknudeln. Eine Art Glasnudel, die man wie Pasta zubereiten kann. Sie ist nicht aus Getreide hergestellt, sondern aus der Konjakwurzel (Teufelszunge). Diese enthält einen unverdaulichen Ballaststoff namens Glucomannan, der in Kombination mit Flüssigkeit um ein Vielfaches aufquillt.

In den Konjaknudeln ist Glucomannan schon aufgequollen – daher besteht die Pasta zu 97 Prozent aus Wasser. Daher können Konjaknudeln eine gute Unterstützung beim Abnehmen oder bei der Figurkontrolle sein, denn die wasserlöslichen Ballaststoffe verzögern die Verdauung – man fühlt sich länger satt. Außerdem jagt der Verzehr der Nudel den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe. Aber schmecken sie auch?

Einen Eigengeschmack hat die Nudel nicht – sie nimmt den Geschmack der Sauce an, mit der du sie zubereitest. Allerdings ist ihre Oberfläche nicht so porös wie die von Pasta und sie „saugt“ die Sauce nicht so gut auf. Besonders geeignet ist sie in asiatischen Gerichten oder als Spaghetti-Ersatz in Bolognese.