Das Frühstück macht’s

Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler

03. Okt. 2015 von

Wie oft hast du dir in den letzten Wochen Gedanken um deine Ernährung, insbesondere ums Frühstück, gemacht?

Bist du jemand, der immer ähnliche Mahlzeiten zu den exakt gleichen Zeiten isst? Oder isst du einfach, wenn dir danach ist? Egal zu welcher Gruppe du gehörst, du bist in guter Gesellschaft. Denn so ganz genau weiß die Wissenschaft bis heute nicht, was denn nun die beste Ernährungsform für den Menschen ist. Das bestätigen auch immer wieder neu auftretende und genau gegenstätzliche Diät-Trends, wie z.B. die Nordic Diet, Paleo oder Low Carb.

Individualität – Auch beim Essen

Zudem ist jeder Mensch unterschiedlich. Der Mahlzeitenrhytmus eines Mannes in Kambodscha ist nicht derselbe, wie der einer Frau in Kolumbien – das ändert sich auch nicht, wenn man die beiden ins jeweilig andere Land stecken würde. Er hängt von vielen Faktoren ab. Hunger, Stimmung, Essensangebot, Klima, Kultur, Alter und Aktivitäten beeinflussen den Mahlzeitenrhytmus. Im alten Rom ass man typischerweise ein leichtes Frühstück, genoss eine warme, große Mahlzeit am Nachmittag und abends pickte man noch an einem leichten Imbiss.

Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler

Der Spruch kommt noch aus Großmutters Zeiten. Aber was ist die Bedeutung der einzelnen Teile? „Morgens wie ein Kaiser“ bezieht sich darauf, dass man die größte Mahlzeit morgens einnehmen sollte. Dafür spricht: Am Morgen ist das Verdauungssystem ausgeruht und voller Tatendrang und der Körper, schlafbedingt, hungrig. Was man also morgens verspeist, wird bis abends wieder verbrannt. (andere Regeln gelten für Cheeseburger & Co., sie bleiben bis zu 72 Stunden im Körper).

Ähnlich sieht es am Mittag aus, denn die Verdauung hat noch genügend Zeit, die Speisen zu verdauen. Dagegen spricht aber: Unser vegetatives Nervensystem, bestehend aus Sympaticus und Parasympaticus, sagt dem Körper nach dem Essen, dass wir müde sind. Wenn man mittags so richtig zulangt, erfährt man anstelle eines Energieschubs das nachmittägliche Müdigkeitsloch. Darauf verzichten wir lieber und essen auch mittags leicht.

Ziemlich eindeutig ist der Spruch für den Abend. „Abends wie ein Bettler“ heißt so viel wie „so leicht wie möglich.“ Dafür spricht: In den Nacht verbrauchen wir keine Kalorien. Für was bräuchte der Körper also die Energie, die ein üppiges Abendbrot bereitstellt? Bestimmt nicht zum Ausruhen – der Körper kommt am besten zur Ruhe, wenn man mindestens zwei Stunden vorm Schlafengehen nichts mehr isst.

Was meinst du, hatte Großmutter also doch recht?

So essen Herr und Frau Schweizer

2012 hat der Schweizer Ernährungsbericht veröffentlicht, wie man in der Schweiz so isst. 69 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer essen Frühstück. 75 Prozent genießen ein Mittagessen und 83 Prozent bereiten sich ein Abendbrot. Passt nicht mehr ganz zu Großmutters Weisheit. Wenn man aber nur drei mal pro Tag isst, dann sinkt der Insulinspiegel zwischen den Mahlzeiten und wir haben durch die Nüchternphase eher die Chance, Fett zu verbrennen.

5 kleine Mahlzeiten hingegen halten den Blutzuckerspiegel konstant. So neigt man weniger zu Hungerattacken. Wenn die Zwischenmahlzeiten jedoch aus Getreideriegeln, Crackern & Co. bestehen, dann steigt dadurch der Blutzuckerspiegel an und man bricht die „Fettverbrennungs-Phase“.

Besser ist rohes Gemüse, allenfalls ergänzt mit einer Proteinbeilage wie zum Beispiel Quark, Hüttenkäse oder Trockenfleisch. Nach wie vor ist die tägliche Energiebilanz wichtig: Männer sollten 2500 Kilokalorien, Frauen 2000 Kilokalorien täglich nicht überschreiten. Am besten hörst du auf deinen eigenen Körper, was dein persönliches Essverhalten angeht.