Medizin aus der Natur

Mönchspfeffer: Linderung bei Menstruationsschmerzen

27. Feb. 2018 von

Viele Frauen greifen bei Menstruationsbeschwerden oder Zyklusstörungen auf synthetische Medikamente oder Schmerzmittel zurück. Dabei hat Mutter Natur auch so Einiges zu bieten: Mönchspfeffer gilt schon seit der Antike als natürliches Heilmittel gegen Krämpfe, unregelmäßige Monatsblutungen und Co.

Was ist Mönchspfeffer?

Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) oder auch Keuschlamm genannt, ist ein Verbenengewächs und wird in der Pflanzenheilkunde und Volksmedizin schon seit langem zur Behandlung von Zyklusstörungen, Menstruationsbeschwerden sowie zur Linderung des prämenstruellen Syndroms inklusive schmerzhafter Brustspannungen eingesetzt.

Seinen Namen verdankt der Strauch jedoch eher seinen pfeffrig, scharf schmeckenden Beeren, die in den Klosterküchen als Gewürz für diverse Speisen zum Einsatz kamen. Die bräunlich, schwarzen Mönchspfefferbeeren gedeihen heutzutage hauptsächlich an Flussufern und in Küstennähe im gesamten Mittelmeergebiet und im Westen Asiens.

Wie wirkt Mönchspfeffer?

Neben Rotklee, Traubensilberkerze und der Sojabohne zählt Mönchspfeffer zu den bekanntesten Heilpflanzen innerhalb der Gynäkologie.

Ärzte empfehlen Mönchspfefferpräparate beispielsweise als sanfte Alternative zu herkömmlichen Arzneien zur Behandlung von Zyklusstörungen und Co., da die Inhaltsstoffe der Heilpflanze im Zusammenspiel eine hormonregulierende, entkrampfende und schmerzlindernde Wirkung entfalten. So wirken ätherische Öle und Flavanoide beruhigend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd, Gerbstoffe können aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung krankheitserregende Bakterien unschädlich machen, ähnlich den enthaltenen Iridoidglykosiden, welche freie Radikale, Viren und Infektionen bekämpfen können.

Vermutlich dopaminerge Wirkung?

Wie genau das Naturheilmittel im Körper allerdings wirkt, ist noch nicht abschließend geklärt.Forscher der Universität Gießen konnten in einer Studie feststellen, dass sich die Symptome des prämenstruellen Syndroms durch die Einnahme von Mönchspfeffer deutlich verbessern ließen.

Die Wissenschaftler vermuten eine dopaminerge Wirkung der Beeren, ähnlich des körpereigenen Dopamins, wodurch die Ausschüttung von Prolaktin gesenkt wird. Prolaktin fördert das Brustwachstum sowie die Milchbildung während der Stillzeit und hat Einfluss auf den weiblichen Hormonhaushalt. Bei Zyklusstörungen soll der Prolaktinspiegel deutlich erhöht sein, was zu Beschwerden wie Brustspannungen, unregelmäßigen Monatsblutungen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit führen kann.

Einnahme von Mönchspfeffer

Mönchspfeffer gilt offiziell als pflanzliches Arzneimittel. Für eine optimale Wirkung, sollte man die Früchte als Fertigarzneimittel einnehmen, entweder in pulverisierter Form, als Tinktur oder als Trockenextrakt. Hersteller der Präparate empfehlen 30 bis 40 Milligramm des Wirkstoffes täglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten einzunehmen, damit sich die Wirkung entfalten kann.

Bei Vorliegen des prämenstruellen Syndroms können auch bis zu 240 Milligramm eingenommen werden. Orientiert werden sollte sich bei erheblichen Beschwerden jedoch immer an der Packungsbeilag oder nach Anweisungen des behandelnden Arztes.

Aufpassen während der Schwangerschaft und Stillzeit

Nebenwirkung bei der Einnahme von Mönchspfeffer sind relativ selten. Wenn es allerdings zu allergischen Beschwerden, Juckreiz, Ausschlag, Kopfschmerzen oder Übelkeit kommt, sollte man die Einnahmen umgehend beenden.

Besondere Vorsicht ist während der Stillzeit und Schwangerschaft geboten: Mönchspfeffer kann die Milchbildung beeinflussten und sollte deshalb nicht eingenommen werden. Auch bei Störungen der Hypophyse, östrogen-sensiblen Tumoren oder der Einnahme von Dopaminagonisten bzw. -antagonisten, Östrogenen und Antiöstrogenen sollte vorher besser ärztlicher Rat eingeholt werden.