Für Garten und Balkon

Mit diesen Pflanzen hilfst Du Bienen, Hummeln und anderen Insekten

25. Mai 2018 von

In Deutschland sinkt die Zahl der Insekten drastisch: Laut einer Studie aus 2017 hat die Anzahl der Insekten in den untersuchten Naturschutzgebieten Deutschlands in den letzten 27 Jahren um über 75 % abgenommen. Wie Du den Nützlingen mit den richtigen Balkon- oder Gartenpflanzen helfen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Garten, Balkon oder Fensterbrett: Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, dass Bienen und andere Insekten wieder mehr Nahrung finden und so wieder leichter neben uns existieren können.

Denn das Schwinden der Insekten hat dabei auch für uns Menschen schwerwiegende Folgen: Nutzpflanzen werden immer seltener bestäubt, Vögel und andere Tiere finden weniger Nahrung und die Böden werden unfruchtbarer – kurzum: Verschwinden die Insekten, wird das komplette Ökosystem durcheinandergeraten.

Diese Pflanzen in Deinem Garten sind Insektenmagneten

Im eigenen Garten hat man bei der Auswahl der Pflanzen besonders viel Freiraum und kann so neben Blumen auch üppige Gewächse und Bäume pflanzen.

Unter den kleineren Gewächsen sind Löwenzahn, Winterheide, Steinklee, Ysop, Phacelia, Klee, Wiesenknöterich, Kornblume, Sonnenblume, Seidenpflanze und Efeu besonders bienen- und insektenfreundlich.

Die perfekten Sträucher für Insekten

Möchtest Du etwas größere Pflanzen, die Insekten anlocken, bist Du mit Sträuchern und Bäumen wie Weißdorn, Wilder Wein, Kornelkirsche, Weide, Trompetenbaum, Kastanie oder Bartblume gut bedient.

Diese insektenfreundlichen Pflanzen sind auch was für Deinen Teller

Sollen die Pflanzen nicht nur den Insekten, sondern auch Dir schmecken, eignen sich Ringelblume, Freilandgurke, Kübisgewächse, Ackerbohne, Zwiebel, Himbeere, Brokkoli und viele Gewürzkräuter.

Einige Pflanzen, wie Brokkoli und Zwiebel, erntet man in der Regel, bevor sie blühen können. Es ist also sinnvoll, einige Exemplare stehenzulassen, damit auch die Insekten etwas von ihnen haben.

Dabei gibt es nochzahlreiche weitere Pflanzen, die Bienen und andere Insekten anlocken. Das „Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ hat hier eine ausführliche Liste erstellt.

Keinen Garten? Die richtigen Pflanzen für Balkon und Fensterbrett

Wenn Du keinen eigenen Garten besitzt, ist auch der Balkon oder Dein Fensterbrett ein geeigneter Ort, um ein kleines insektenfreundliches Beet zu pflanzen. Es gibt eine reiche Auswahl an Balkonpflanzen, die bei Bienen und anderen Nützlingen beliebt sind.

Wer es eher pompös und bunt mag, ist mit Pflanzen wie Löwenmäulchen, Fuchsien, Fächerblumen und Petunien gut beraten.

Dezenter, aber dennoch bei Insekten beliebt, sind hingegen Blumen wie das Wandelröschen, Vergissmeinnicht, Männertreu, Portulakröschen oder Kapuzinerkresse.

Für die Wände oder die Brüstung des Balkons eignen sich Kletterpflanzen. Unter anderem Glockenrebe, Feuerbohne, Prunkwinde, Duftwicke und die italienische Waldrebe ziehen die verschiedensten Nützlinge an.

Besonders praktisch für Freunde der frischen Küche: Küchenkräuter wie Lavendel, Minze, Rosmarin, Schnittlauch, Basilikum, Salbei, Koriander, Thymian oder Zitronenmelisse sind auch bei Insekten beliebt. Wer seine Küchenkräuter selbst anbaut und darauf achtet, die Blüten nicht abzuschneiden, tut also nicht nur sich etwas Gutes.

Das „Netzwerk blühende Landschaft“ hat eine detaillierte Liste der Balkonpflanzen erstellt, die auch für Schmetterlinge, Bienen und andere Nützlinge einen Mehrwert haben.

Die Vielfalt machts

Hilfreich ist es, wenn Du Dich bei Deiner Pflanzenwahl nicht auf ein oder zwei Exemplare beschränkst, sondern den Insekten ein buntes Angebot heimischer Natur bietest.

Dies hat zweierlei Gründe: Erstens bevorzugen gewisse Insekten bestimmte Pflanzen. Um die Vielfalt unter den Insekten zu fördern, ist es hilfreich, auch eine bunte Mischung an Blüten zur Verfügung zu stellen. Der zweite Grund, der für eine vielfältige Pflanzenwelt im Garten oder auf dem Balkon spricht ist, dass die Insekten nicht nur im Frühling Nahrung brauchen, sondern auch im Sommer. Wachsen neben Frühjahrsblühern auch Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten in Deinem Garten, stellst Du damit sicher, dass die Insekten durchgängig mit Nahrung versorgt werden.

Von „gefüllten Blüten“ lieber die Finger lassen

Neben den vielen Pflanzen, die Insekten anziehen, gibt es leider auch welche, die zwar bunt blühen, für Hummeln und Co. aber keine Nahrung bieten. Sogenannte „gefüllte Blüten“ besitzen besonders viele Blütenblätter, dafür aber keine Pollen oder Nektar, da die innenliegenden Staubblätter im Namen der Ästhetik zu Blütenblättern umgewandelt wurden. Den Insekten aber bringen diese Blüten nichts.

Ein kleiner Tipp: Wer bei seiner Gartenarbeit auf die Umwelt achten möchte, sollte weitestgehend auch auf Torferde verzichten und lieber auf Alternativen wie Kompost oder torffreie Erde zurückgreifen. Denn wie der „Naturschutzbund Deutschland e. V.“ (NABU) berichtet, ist der große Bedarf an Torf erheblich für den Moorschwund verantwortlich: Seit dem 17. Jahrhundert hat der Mensch etwa 99 Prozent aller Moore entwässert, abgebaut oder land- und forstwirtschaftlich genutzt. Da Moore sehr viel Kohlenstoff binden, geht man davon aus, dass deren Abbau für mindestens sechs Prozent der gesamt-globalen CO2-Emissionen verantwortlich.