Verbraucherdschungel

Lebensmittellügen: Wie in Europa und der Welt getrickst wird

29. Jan. 2016 von

Gepanschte Lebensmittel sind keine Seltenheit mehr. Die Verpackung verspricht etwas anderes als tatsächlich darin steckt!

Auch Lebensmittel haben einen Pass, ihre Kennzeichnung. Viele Hersteller täuschen die Konsumenten mit falschen Angaben: Diese stimmen nicht oder sind unverständlich. Würden wir das bei unserem Pass machen, wäre das Urkundenfälschung und definitiv kein Kavaliersdelikt.

Als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch beispielsweise ist zwar nicht gefährlich, aber Betrug am Verbraucher. Und auch „Büffel-Mozzarella“, der aus Kuhmilch hergestellt wird, ist nicht gesundheitsgefährdend. Doch Konsumenten erwarten mit den Angaben auf der Verpackung einen gewissen Qualitätsstandard und greifen für diesen oftmals auch tief in die Tasche.

Doch die erwartete Qualität ist nicht drin wie auf der Verpackung versprochen wird. Die Lebensmittelproduktion ist bereits globalisiert.

Edelfisch durch mindere Qualität ersetzt

Das Hamburger Max-Rubner-Institut mahnte bereits mehrmals das im Handel bis auf wenige Ausnahmen tatsächlich Seezungen verkauft wenn Seezunge drauf steht. Die edle Seezunge wird einfach durch Fische minderer Qualität ersetzt wird. Auch in der Gastronomie wird bei jeder zweiten Bestellung statt des Edelfischs simpler Pangasius oder sogar Hundszungen serviert. Der Gast wird also bewusst getäuscht. In der EU wird bis zu 80 Prozent Fisch mit falschen Angaben aufgetischt.

Deklariertes Krebsfleisch kann auch mal aus Surimi bestehen. Dabei werden Fische, die normalerweise nicht als Speisefische im Angebot sind, zu einer gummigen Masse geliert und orange gefärbt. Oft wird der Alaskapollack dafür verwendet. Doch wo dann Alaskapollack draufsteht, wurde sogar der Billigfisch durch noch billigeren ersetzt.

Gepanschte Milch

Gerade wird Indien von einem Milchskandal erschüttert. Die Molkereien strecken ihre Milch mit Sojamilch. Sojamilch ist aber nicht einfach nur billiger, sie wird auch von vielen Leuten bewusst gemieden wegen ihrer fragwürdigen Hormongehalte und hohen Allergenität.

Indien ist ganz nebenbei einer der größten Milcherzeuger weltweit.

Auch Brasilien hat seinen Milchskandal. Die Deutschlandradio Kultur berichtet wie verdorbene Milch wird mit Wasser gestreckt, mit Natronlauge neutralisiert und mit Formaldehyd, Peroxiden oder Chlor haltbar gemacht. Jede zweite untersuchte H-Milch war mit Harnstoff oder Urin gestreckt und anschließend mit Zucker nachbearbeitet.

Vergiftete Mäuse und Ratten landen im Kochtopf

Die chinesische Lebensmittelbehörde hat aufgedeckt, dass für Hammelfleisch und geschnetzeltes Mäuse und Ratten verwendet werden. Die Kadaver der Tiere werden nach großangelegten Vergiftungsaktionen eingesammelt und als Billigware Köchen zum Verkauf angeboten.