Olivenöl, Milch oder Kaffee

Lebensmittelbetrug: Wo wird am meisten geschummelt?

21. Dez. 2017 von

Seitdem mit Lebensmitteln gehandelt wird, gibt es auch Lebensmittelbetrug. Doch bei welchen Produkten wird besonders oft geschummelt und wie kannst Du Dich als Verbraucher davor schützen? Wir klären auf!

Als Lebensmittelbetrug gilt laut „Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ das „Inverkehrbringen von Lebensmitteln mit dem Ziel, durch vorsätzliche Täuschung einen finanziellen oder wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.“ Eine Möglichkeit der Täuschung ist beispielsweise die Änderung der Zusammensetzung eines Lebensmittels, die dann auf dem Etikett nicht angegeben ist. Häufig werden dabei wertvolle Inhaltsstoffe gegen billigere Ersatzstoffe ausgetauscht. Der Verbraucher bekommt davon in der Regel nichts mit.

Nach Angaben des „Bundesinstituts für Risikobewertung“ können Verfälschungen durch verschiedene Analyseverfahren aufgedeckt werden. Da bei zielgerichteten Verfahren nur nach bereits bekannten Verfälschungen gesucht wird, gibt es inzwischen auch nicht-zielgerichtete Verfahren. So können auch unerwartete Zusätze entdeckt werden.

Gesundheitliche Risiken

Wenn Lebensmitteln minderwertige oder verbotene Stoffe hinzugefügt werden, kann dies gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Als Beispiele für derlei Risiken nennt das „Bundesinstitut für Risikobewertung“ das Hinzufügen von Frostschutzmitteln zu Wein oder das Beimengen von Sudanrot-Farbstoffen in Gewürzen. Vor allem, wenn lebensmittelfremde Stoffe hinzugefügt werden, besteht eine gesundheitliche Gefährdung.

Zum Glück führt aber nicht jeder Lebensmittelbetrug zu gesundheitlichen Auswirkungen. Produkte mit lediglich falsch deklarierten, aber nicht gefährlichen Inhaltsstoffen, stellen in der Regel keine gesundheitliche Gefahr dar. Ärgerlich ist der Betrug dennoch, da viele Produkte zu deutlich höheren Preisen verkauft werden, als sie es eigentlich wert sind.

Betroffene Produkte

Die am häufigsten von Lebensmittelbetrug betroffenen Produkte sind, laut „Niedersächsischem Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ folgende:

  1. Olivenöl (wird häufig mit billigen Ölen vermischt oder sogar mit Chlorophyll versetzt)
  2. Fisch und Meeresfrüchte (Garnelen werden zur Gewichtserhöhung mit Gel aufgespritzt, günstiger Fisch wird als besonders teurer Edelfisch verkauft, Zuchtfisch wird als Wildfang gekennzeichnet)
  3. Bio-Lebensmittel (konventionelle Produkte werden als Bio-Lebensmittel deklariert)
  4. Milch (Proteingehalt wird durch Melamin manipuliert, Angaben zur Herkunft und Haltbarkeit werden gefälscht)
  5. Getreide (mit Pflanzenschutzmitteln belastetes Getreide kommt in den Handel, wird häufig als Bio-Getreide verkauft)
  6. Honig und Ahornsirup (werden mit Zucker gestreckt)
  7. Kaffee und Tee (werden mit verschiedenen Zusätzen gestreckt oder falsch deklariert)
  8. Gewürze (z. B. Safran wird mit Stärke, Zwiebeln oder gefärbtem Gras gestreckt)
  9. Wein (wird mit Ethanol, Diethylenglykol oder anderen Stoffen vermischt)
  10. Obstsäfte (werden mit Wasser verdünnt oder künstlich gesüßt)

Das kannst Du tun

Für Verbraucher ist es kaum möglich, einen Lebensmittelbetrug zu erkennen. Sicherheit können allerdings verschiedene Siegel bieten, bei denen die Lebensmittel häufig kontrolliert werden. Außerdem lohnt es sich, regelmäßig Verbrauchertests zu lesen. So kannst Du Dich über geprüfte Lebensmittel informieren und weißt Bescheid, welche gut bewertet wurden. Wer einen Bauern in der Nähe kennt, hat es besonders einfach: Hier weiß man, woher die Lebensmittel kommen.

Ansonsten hilft es, bei niedrigen Preisen für hochwertige Lebensmittel skeptisch zu sein. Eine Flasche hochwertiges Olivenöl für nur drei Euro ist beispielsweise sehr verdächtig.

Beim Kauf im Internet solltest Du besonders vorsichtig sein. Auch hier gibt es spezielle Siegel, die vertrauenswürdige Shops kennzeichnen. Dazu gehören das Trusted Shops- und das EHI-Siegel.