Schlankmacher und Wundermittel gegen Krebs

Kokosnusswasser – ein überschätzer Trend?

27. Juli 2017 von

Es soll schlank machen, Falten reduzieren sowie Herz- und Krebserkrankungen vorbeugen – Kokosnusswasser gilt als das neue Wundermittel. Aber was kann das exotische IN-Getränk wirklich?

Was ist Kokosnusswasser?

Kokoswasser stammt aus der noch unreifen grünen Kokosnuss und ist nicht zu verwechseln mit der weißen süßlich schmeckenden Kokosmilch, die aus der reifen Kokosnuss gewonnen wird. Nicht nur durch seinen leicht säuerlichen bis süßlichen Geschmack unterscheidet sich das Kokoswasser von der fetthaltigen Milch, sondern auch anhand des Kaloriengehalts.

Mit gerade mal 10 bis 20 Kalorien pro 100 Milliliter, kaum Zucker und wenig Fett kann der IN-Drink punkten. Außerdem enthält das Wunderwasser einen hohen Mineralstoffgehalt: Mit reichlich Kalium, Calcium, Magnesium und Natrium gleicht es einem gut mineralisierten Mineralwasser.

Gesundheitliche Wirkung wissenschaftlich nicht bestätigt

Klingt erst einmal nach einem rundum gesunden Power-Drink. Aber ist Kokoswasser tatsächlich gesund und glättet Falten, wie es so schön heißt?

Die enthaltenen Cytokinine sollen einen Anti-Aging und Zellschutz Effekt haben. Dieser ist aber bisher genauso wenig nachgewiesen wie die gesundheitliche Wirkung. So ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend bestätigt, ob das Wasser aus der Kokosnuss eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs hat. Einen Schutz vor Herzkrankheiten verspricht der Sommer-Drink jedoch: Die amerikanische Gesundheitsbehörde „FDA“ hat immerhin den Aufdruck „Kann das Risiko von Bluthochdruck senken” zugelassen.

Schlankheits-Wunder Kokosnuss?

Die Betitelung als Schlankdrink ist leider irreführend. Kokoswasser hilft weder bei der Fettverbrennung noch regt es den Stoffwechsel an. Abnehmen kann man damit also nicht wirklich.

Kalorien einsparen schon, beispielsweise als gesunde Alternative zu Softdrinks oder Säften. Wer auf seine Linie achtet, sollte aber am besten ganz auf kalorienhaltige Getränke und damit auch auf Kokoswasser verzichten.

Mineralstofflieferant beim Sport

Gerade bei intensiver sportlicher Betätigung kann Kokoswasser durchaus mit üblichen Sportgetränken mithalten. Es wirkt isotonisch und kann den persönlichen Wasserspeicher sowie die verlorenen Mineralien schnell wieder auffüllen. Kokoswasser hat einen sehr hohen Kaliumgehalt, das beim Schwitzen verloren geht.

Allerdings enthält es kaum Proteine und Vitamine. Eine gesundheitliche Wunderwirkung solltest du also nicht erwarten.

Schlechte Ökobilanz

Bis das Kokoswasser in den Regalen unserer Supermärkte landet, muss es extrem lange Transportwege zurücklegen. Außerdem tragen die geringen Verpackungsgrößen – meist wird es in Tetrapacks mit 300 Millilitern Inhalt verkauft – dazu bei, dass die Müllberge der Welt weiter anwachsen.