Australische Studie

Klimawandel: 2050 gibt es nur noch halb so viel Kaffee

08. Sept. 2016 von

Im Jahr 2050 soll es weltweit nur noch halb so viel Kaffee geben – 2080 könnte die Kaffeeproduktion komplett einbrechen, mahnt der australische Think Tank „The Climate Institute“ in einer neuen Studie. Schuld seien klimatische Veränderungen.

Kaffee, das liebste Getränk des Morgenmuffels könnte in Zukunft rar werden. Schuld ist der Klimawandel. Er sorgt für heißere Temperaturen und veränderte Regenzonen. Der empfindlichen Kaffeepflanze setzt das schwer zu.

Ein halbes Grad zu viel

Schon kleine Hitzeunterschiede bedrohen laut den dem „The Climate Institute“ ganze Kaffeeernten. Schon ein halbes Grad Celsius zum falschen Zeitpunkt könne den Ertrag, den Geschmack und das Aroma massgeblich beeinflussen.

Schon heute hat die Kaffeepflanze zu kämpfen: Aufgrund des Klimawandels habe sich die Durchschnittstemperatur seit 1850 weltweit bereits um ein Grad Celsius erhöht — mehr als Kaffee verträgt. Schreite die Temperaturveränderung in diesem Tempo voran, stiegen die Temperaturen bis 2100 nochmals um 2,6 bis 4,6 Grad.

Laut einer von „Wired“ zitierten Studie sei ein Rückgang schon jetzt messbar: „Wegen Trockenheit konnte Brasilien, weltweit wichtigster Kaffee-Versorger, in der Saison 2015/2016 fünf Millionen 60-Kilo-Tüten weniger herstellen, als 2014/2015.“

Regen zerstört die Kaffeeernte

Auch zu viel Regen richtet auf den Kaffeeplantagen viel Schaden an und fördert Krankheiten. Aufgrund des Klimawandels regnet es immer häufiger an Orten, an denen es früher trocken blieb. So hat der sogenannte „Kaffeerost“, ein schädlicher Pilz, leichtes Spiel. 2012 zerstörte er beispielsweise 50 bis 85 Prozent der Kaffeeernte in Südamerika, nachdem es dort vermehrt regnete. Es entstand ein Schaden von 500 Millionen Dollar.

Das veränderte Wetter sorgt auch für die stärkere Verbreitung von Schädlingen. Der Kaffeekirschenkäfer befällt – früher im Kongo – heute weltweit Kaffeepflanzen und verursacht jedes Jahr einen Schaden von ebenfalls 500 Millionen Dollar.

Lebensgrundlage der Bauern bedroht

Nicht nur Kaffeeliebhaber sind von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Die größten Leidtragenden sind die Bauern, deren Existenz vom Kaffeegeschäft abhängt.

Die meisten der weltweit 25 Millionen Kaffeebauern sind Kleinbauern, für die Ernteausfälle verheerend sind. Auch die Beschäftigten auf den Kaffeeplantagen könnten ihre Arbeit verlieren. Allein in Mexiko und Zentralamerika arbeiten 8,5 Millionen Menschen auf Kaffeeplantagen.