Für klimafreundlichere Weihnachten

Klimakiller Weihnachtsstern?

24. Nov. 2016 von

Die Verkaufssaison der Weihnachtssterne dauert rund acht Wochen. Pflanzen ohne Label werden meist jedoch massenproduziert und auf Flugwegen importiert. Das füllt den Klimarucksack. Es gibt aber „grüne“ Alternativen. Und mit guter Pflege oder Stecklingen kannst du die Pflanze jahrelang überwintern.

Ursprünglich stammen Weihnachtssterne aus Mittel-und Südamerika – dort wachsen die immergrünen Sträucher wild und werden etwa vier Meter hoch. Allein in Deutschland verkaufen sie sich pro Jahr rund 35-40 Millionen mal.

Der „BUND“ erklärt, warum die Zierpflanzen-Züchtung jedoch ein Klimakiller ist …

Sobald die Stecklinge robust genug sind, werden sie aus ihren südlichen Ursprungsorten in die Nord-Hemisphäre geflogen. Dort muss die Temperatur für die Pflänzchen in den Gewächshäusern konstant zwischen 17 und 20 Grad gehalten werden – also über einen längeren Zeitraum während einer ganzen Saison aufgeheizt werden.

Auch die dabei verwendete Erde sei problematisch: Diese bestehe laut „BUND“ zu 80 Prozent dem Naturprodukt Torf aus Moorgebieten. Der „BUND“ rechnet vor: „Jeder Weihnachtsstern mit einem Blumentopf von zehn Zentimeter Durchmesser enthält so viel Torf, dass beim Abbau dieses Stoffs bis zu 25 Liter Kohlendioxid freigesetzt werden – bei der stattlichen Menge von 35 Millionen Weihnachtssternen kommt man auf den Verbrauch von fast 30 000 m³ Torf – und der Freisetzung von rund 900 Millionen Liter Kohlendioxid.“

Weihnachtssterne mit Fairtrade-Label kaufen

Eine Alternative dazu sind Weihnachtssterne mit einem Label – zum Beispiel dem PROPLANET-LABEL, das auch in verschiedenen Supermärkten zu finden ist. Das Label garantiert, dass:

  • Die Pflanzen von Fairtrade-zertifizierten Farmen aus Uganda und Äthiopien stammen, aber in Deutschland gewachsen sind
  • Pestizide nur eingeschränkt behandelt werden. Nicht zertifizierte Weihnachtssterne sind stark mit Pestiziden belastet
  • Die Arbeiter fair bezahlt werden
  • Zum Schutz der Moore ein Substrat verwendet wird, dass 30 Prozent weniger Torf enthält

Klimafreundlichere Alternativen zum Weihnachtsstern

Klassisch-schön wird die Weihnachtsdeko natürlich auch mit Tannenzweigen & Tannzapfen von Fichten und Tannen, die man beim lokalen Bauern bekommt.

Wer es jedoch bunter schöner findet, der mag womöglich die Amaryllis: Die hochgewachsene, elegante Blume wird lokal angebaut und blüht pünktlich zur Weihnachtszeit. Bei guter Pflege blüht sie auch gleich mehrjährig.

Weihnachtsstern überwintern und Stecklinge ziehen

Noch ökologischer, als in eine neue Pflanze zu investieren, ist es, den bereits gekauften Weihnachtsstern mit relativ wenig Aufwand zu pflegen. So kann man ihn nämlich problemlos über den Winter bringen.

Besonders gut lassen sich Weihnachtssterne mit dunklem Laub überwintern, sie gelten als robuster als hell-laubige Arten. Wenn die Pflanze im Frühling alle farbigen Blätter verloren hat, kannst du ihn an einen zugluftfreien, warmen Ort im Haus stellen. Mehr als hin und wieder ein Tauchbad braucht er nicht. Im Sommer kann er sogar im Freien stehen. In dieser Zeit wird er zarte grüne Blätter ausschießen, die sich später verfärben. Dafür musst du aber beachten, dass die Pflanze im Herbst maximal 12 Stunden Licht haben darf. Die restliche Zeit sollte der Weihnachtsstern abgedeckt werden, mit einem Eimer oder einer dunklen Folie.

Außerdem kannst Du Dir aus deinem Weihnachtsstern selbst Stecklinge ziehen! Wähle dazu Stängel mit vier bis fünf Blättern. Schneide sie ab und stelle sie sofort in ein Glas mit warmem Wasser, da eine milchige Flüssigkeit aus der Schnittstelle austritt. Der ist leicht giftig und kann zu Hautreizungen führen.

Sobald der Stängel Wurzeln treibt, kannst du ihn eintopfen und wie oben beschrieben wachsen lassen.