Babygetränke

Kindermilch ist zu teuer und ungesund

07. Sept. 2011 von

Marktcheck der Verbraucherzentrale Hamburg

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat bei ihrem Marktcheck festgestellt, dass diese Extra-Milch bis zu vier Mal teurer ist als Kuhmilch. Statt 54 Cent verlangen manche Hersteller bis zu 2,27 Euro pro Liter. Außerdem enthält Kindermilch laut Bundesinstitut für Risikobewertung überflüssige Mineralstoffe und Vitamine.

Bereits die Bezeichnung "Kindermilch" ist nach Angaben der Verbraucherzentrale irreführend: Das Produkt besteht nämlich nicht aus Milch, stattdessen handelt es sich um ein Milchsurrogat, also um künstlich zusammengemischte Produkte.

Dadurch wird der Proteingehalt von Kindermilch reduziert, das - wie werbewirksam in Szene gesetzt wird - späteres Übergewicht verhindern soll. Mehr als fragwürdig, findet auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) - denn zurzeit liegen keinerlei wissenschaftliche Belege darüber vor, dass eine verringerte Proteinzufuhr im Kleinkindalter im Zusammenhang mit Gewichtsproblemen steht.

/ Kleinkindernährung sei nicht optimal

Der Diätverband als Interessenvertretung der Kindermilch-Hersteller verweist dagegen auf mehrere Studien, die zeigen, dass die Kleinkindernährung in Deutschland nicht optimal sei. So gäbe es auf der einen Seite eine Unterversorgung mit Jod, Eisen und Vitamin D. Auf der anderen Seite würden Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren zu viel Eiweiß aufnehmen. Aus diesem Grunde ist Kindermilch mit den Nährstoffen Jod, Eisen und Vitamin D angereichert und im Eiweißgehalt reduziert.

Trotzdem raten Ernährungswissenschaftler von dieser angeblich "gesünderen" Alternative ab. Und auch die angereicherten Vitamine und Mineralstoffe bilden keineswegs einen Pluspunkt für die Kindermilch. Denn die künstlichen Zusätze sorgen dafür, dass die Zufuhr bestimmter Nährstoffe unkontrolliert ansteigt, während andere Vitamine und Mineralstoffe in deutlich kleineren Mengen enthalten sind als in Kuhmilch.