Kinder-Duschgel im Ökotest
Kinder-Duschgele enthalten weniger problematische Duftstoffe und häufig auch mildere schaumbildende Tenside als Produkte für Erwachsene. Das zeigt der Test von 24 Zwei-in-Eins-Produkten. Dennoch sind nicht alle frei von umstrittenen Stoffen.
- Mehr als die Hälfte der Kinder-Duschgele im Test bewertet Ökotest mit Bestnote.
- Fünf Produkte schneiden nur mittelmäßig ab. Sie enthalten umstrittene Inhaltsstoffe.
- Im Vergleich zu Produkten für Erwachsene enthalten Kinder-Duschgele andere Duftstoffe, mildere Tenside und einen Stoff gegen versehentliches Verschlucken.
Sterne, Dinosaurier, Superhelden, Piraten und Jungs, die Fußball spielen: Die Bilder auf den Verpackungen der Duschshampoos für Kinder sind genauso vielfältig wie die Auswahl in den Verkaufsregalen von Drogerien und Supermärkten. Duschgel und Shampoo in einem ist praktisch – doch können Eltern Haut und Haar ihrer Kinder damit bedenkenlos einseifen, oder belasten die Mittel die dünne Kinderhaut unnötig? Ihr Schutzmantel ist schließlich erst mit etwa zwölf Jahren voll ausgereift.
Ökotest hat insgesamt 24 Kinder-Duschgele getestet. Darunter Unisex-Produkte ebenso wie solche mit expliziter Jungs- oder Mädchenansprache – zum Beispiel "Duschgel & Shampoo für Superhelden" oder "Ritter Drachenzahn".
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Kinder-Duschgel im Test: 15 sind "sehr gut"
Das Ergebnis: Ökotest sieht wenig Probleme. 15 der 24 Kombipflegeprodukte bewerten sie sogar mit "sehr gut", darunter günstige Discounter-Marken ebenso wie zertifizierte Naturkosmetika. Vier Marken schaffen es immerhin noch auf ein "gut".
Zahlreiche Stoffe, die die Tester in Kosmetika häufig kritisieren, ließen sich in diesem Test nicht blicken: keine Paraffine, keine Silikone, kein Formaldehyd und auch keine besonders problematischen Duftstoffe. Das ergibt kaum schlechte Bewertungen. Fünf Zwei-in-Eins-Produkte schneiden allerdings nur mittelmäßig ab.
Diese Produkte erhielten von Ökotest die Note „sehr gut“
Umstrittene Stoffe in wenigen Kinder-Duschgelen
Kritik gibt es für einige wenige umstrittene Inhaltsstoffe:
- Ein Kinder-Duschgel im Test enthält mit der halogenorganischen Verbindung Dichlorbenzylalkohol einen umstrittenen Konservierungsstoff. Dichlorbenzylalkohol kann unter anderem Wasserorganismen dauerhaft schädigen.
- PEG/PEG-Derivate werden in den Zwei-in-Eins-Produkten als schaumbildende Tenside eingesetzt. Ökotest bemängelt sie allerdings, weil die Stoffe die Haut für Fremdstoffe durchlässiger machen können. Sie stecken in sieben Produkten im Test.
- Minuspunkte gibt es auch für synthetische Polymere. Die wasserlöslichen Kunststoffverbindungen gelangen über das Abwasser in die Umwelt. Welchen Schaden sie dort anrichten, ist noch nicht ausreichend erforscht – und so lange sollten sie ihrer Meinung nach vermieden werden. Dass das geht, beweisen unter anderem die sechs Naturkosmetik-Produkte im Test. Sie alle kommen ohne Flüssig-Plastik und PEG-Verbindungen aus.
Diese Produkte erhielten von Ökotest die Note „befriedigend“
Brauchen Kinder spezielle Duschshampoos?
So weit die Testergebnisse. Doch wie ist das eigentlich – braucht es für Kinder überhaupt spezielle Duschshampoos oder können sie auch das Duschgel der Eltern benutzen? Ökotest hat einige Hersteller gefragt und Vergleiche angestellt.
Die Unterschiede in den Rezepturen sind häufig gar nicht so riesig. Klar ist: Die Kinderprodukte riechen anders. Die Hersteller verwenden also Duftstoffe, die Kinder erstens ansprechen und die zweitens als unproblematisch bekannt sind. Das ist gut so – denn parfümiert waren die Produkte im Test ausnahmslos. Viele Hersteller geben außerdem an, dass sie bei Kindern mildere Tenside einsetzen – beispielsweise Zuckertenside – und manche dosieren diese auch niedriger.
Eine dritte Besonderheit ist, dass Kinderduschshampoos häufig einen Stoff namens Denatoniumbenzoat enthalten. Dabei handelt es sich um die bitterste bekannte Substanz überhaupt, und sie wird gegen versehentliches Verschlucken in diversen Kinderprodukten eingesetzt.
In Naturkosmetik ist der synthetisch hergestellte Bitterstoff verboten – aber immerhin 13 der konventionellen Duschshampoos in den Test mischen ihn unter. Aus Ökotests Sicht eine gute Sache – denn ganz abwegig ist die Idee ja nicht, dass kleine Superheldinnen das Badewasser mit dem "süßen Beerenduft" einmal kosten möchten.
Das rät ÖKO-TEST: Tipps zur Körperhygiene von Kindern
- Kinder müssen nicht täglich duschen oder baden, warnen Kinderärzte. Weniger ist hier mehr. Für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren reichen ein bis zwei Mal pro Woche.
- Mit einer Wassertemperatur um die 37 Grad liegst Du richtig. Zu heißes Wasser, zu langes Duschen und zu viel Seife trocknen die Haut aus.