Krebsforschung

Je größer der Mensch, desto höher das Krebsrisiko

19. Okt. 2015 von

Eine Studie aus Schweden bestätigt den Zusammenhang zwischen größeren Menschen und einem erhöhten Krebsrisiko.

Das schwedische Forscherteam vom Stockholmer Karolinska Institute präsentierte kürzlich ihre große Untersuchung der Öffentlichkeit. Daten von 5,5 Millionen Menschen wurden ausgewertet!

Die zwischen 1938 und 1991 in Schweden geborenen Männer und Frauen haben, wie alle Bürger Schwedens, eine persönliche Identifikationsnummer, welche in verschiedenen staatlichen Datenbanken vermerkt ist, darunter im Geburts- und Krebsregister. Dank diesem System konnten die Forscher auf einen enormen Datensatz zugreifen, um ihre Theorie wissenschaftlich zu belegen.

Erschreckende Ergebnisse

Auf dem Kongress der europäischen Gesellschaft für pädiatrische Endokrinologie präsentierten die Schweden das Ergebnis ihrer Studie. Und diese sind erschreckend: Pro zehn Zentimeter zusätzlicher Körpergröße steigt das relative Risiko, an Krebs zu erkranken, bei Männern um elf Prozent, bei Frauen um 18 Prozent.

Die Gefahr, schwarzen Hautkrebs zu entwickeln, stieg laut ihren Daten sogar um rund 30 Prozent. Und die Brustkrebsgefahr für Frauen stieg pro zehn Zentimeter zusätzlicher Körpergröße um rund 20 Prozent.

Größere Menschen haben also ein größeres Risiko an Krebs zu erkranken. Dies wurde schon in einer Reihe von kleineren Studien beobachtet, bestätigt sich aber definitiv mit dem Mega-Projekt aus Schweden. Gründe für den Zusammenhang kann die Studie allerdings keine liefern.

Mögliche Ursachen

Die Forscher haben mehrere Möglichkeiten, den Zusammenhang zu erklären: Zum einem produzieren großgewachsene Menschen mehr Wachstumsfaktoren. Diese regen in der Kindheit und der Jugend das Wachstum an, können später aber eventuell auch die Krebsentwicklung begünstigen.

Ebenso könnten Umwelteinflüsse erst das Wachstum ankurbeln und später den Krebs. Eine einfache Erklärung wäre, dass größere Menschen schlicht anfälliger für Krebs sind, weil sie mehr Körperzellen besitzen. Dadurch steigt logischerweise das Risiko, dass einzelne Zellen zu Krebszellen werden.

Was das Ergebnis über das Krebsrisiko eines Einzelnen aussagt, bleibt schwer einzuschätzen. Um sein Krebsrisiko zu senken, gibt es jedoch einige empfohlene Massnahmen: Verzicht auf Zigaretten, das Vermeiden von Sonnenbränden und halten des Normalgewichts. Außerdem genügend Erholung und Ruhephasen. Denn nichts ist auf lange Dauer schädlicher, als ein Körper unter Dauerstress.