Codecheck fragt: Warum vegetarisch?

„Ich mochte Fleisch schon als Kind nur, wenn es nicht nach 'Tier'aussah“

07. Apr. 2016 von

Eine vegane Ernährung ist nicht selbstverständlich, gerade aufgrund des hohen Fleischanteils der angebotenen Speisen. Doch immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane oder vegetarische Lebensweise.

So auch David, seines Zeichens Entwickler aus Düsseldorf. Er lebt schon einige Jahre fleischlos und hat sich entsprechend unseren Fragen gestellt.

Hallo David! Uns würde erstmal interessieren, ob du dich überwiegend vegan oder eher vegetarisch ernährst?

Vegetarisch. Vegan würde ich gerne, das ist aber tatsächlich mit einigem Aufwand verbunden.

Wie kam es zum grundsätzlichen Verzicht auf fleischliche Produkte?

Eigentlich kann ich das gar nicht beantworten. Ich war schon immer speziell, was Fleisch anging. Ich mochte Fleisch schon als Kind nur, wenn es nicht nach „Tier“ aussah, keine Knochen, keinen Sehnen, kein Fett hatte. Also eigentlich nur Gehacktes, Teewurst und so. Als ich Jonathan Safran Foren Buch „Eating Animals“ anfing (gegen Ende 2010 glaube ich) gelesen hatte, stand meine Entscheidung fest, nie wieder tote Lebewesen zu konsumieren.

Fiel dir die Entscheidung leicht?

Sehr leicht, da ich nie Fleisch-Fan war! In erster Linie geht es mir dabei um den gesundheitlichen Aspekt. Billigfleisch aus dem Supermarkt ist eben einfach meist nicht gut und mit Antibiotika, Wachstumshormonen und wer weiß was noch alles vollgepumpt. Wenn ich nicht weiß, was alles drin ist und woher es kommt, möchte ich das nicht essen. Außerdem bin ich der Meinung, dass man heutzutage ausgezeichnet überleben kann, ohne anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Wir verhungern nicht, wenn wir auf Fleisch verzichten, wir müssen uns auch nicht einseitig oder langweilig ernähren.

Ich versuche allerdings nie, irgendwen zu bekehren, meistens sage ich „Esst doch lieber weniger und gönnt euch einmal die Woche was richtig hochwertiges, wo ihr auch die Herkunft kennt.“. Generell sollten wir viel bewusster essen und uns viel mehr Gedanken machen, wo Dinge herkommen und was drin ist. Viel zu oft greifen wir im Supermarkt zu Produkten, wo wir die Zutaten nicht mal aussprechen können. Ich koche fast ausschließlich selbst und frisch. Dauert natürlich oft etwas länger, aber mir macht es Spaß.

Beim täglichen Einkauf: Wie schwer ist es für dich, tatsächlich entsprechende Lebensmittel zu bekommen?

Sehr leicht eigentlich. Ich esse nur selten „Ersatz“-Produkte, Gemüse, Reis, Pasta und so gibt es überall und spätestens im Bio-Supermarkt finde ich alles, was ich brauche. Nur in Restaurants ist es auch heute noch nicht so leicht, auf der Karte etwas zu finden oder zu erkennen, was vegetarisch ist und was nicht. Ich finde, heutzutage sollte jedes Restaurant mindestens 1-2 vegetarische Optionen haben und die bitte auch als solche kennzeichnen.

Beschäftigst du dich aktiv damit, wie das Thema in den Medien diskutiert wird?

Eigentlich nicht, nein.

Was kochst du denn selbst am Liebsten bzw. hast du Lieblingsspeisen?

Veggie-Burger gehen immer, Burritos sind toll, ansonsten alles, was man aus Nudeln, Reis und Gemüse kombinieren kann.

Hast du Restaurant-Tipps für unsere Leser?

Ich gehe eigentlich nicht in rein vegetarische Restaurants und in Düsseldorf gibt es da auch kaum was. Probiert mal den vegetarischen Burger von What’s Beef, wenn ihr in Düsseldorf (oder in einer der Städte, wo die bald auch aufmachen) seid, selbst wenn ihr Fleisch esst. Probiert sowieso in jedem Burgerladen den Veggie-Burger, einfach für die Abwechslung. Die sind nämlich fast überall ziemlich gut. Ich verstehe nie, warum „Fleischesser“ das nicht probieren wollen, muss ja kein Ersatz sein, sondern einfach eine weitere Option.

Zu guter Letzt: Deine Standardantwort, wenn Leute dich Fragen ob du Vegetarier/Veganer bist und warum du darauf verzichtest?

„Ja, bin ich" und „Ich habe nicht das Gefühl, auf irgendetwas zu verzichten“

David betreibt in seiner Freizeit einen Instagram-Account, auf dem er leckere vegetarische wie vegane Speisen präsentiert. Ihr findet seinen Account hier.