Gesund bleiben

Hygieneregeln für die Erkältungszeit

14. Dez. 2016 von

Der Busnachbar niest, der Kollege hustet und den Partner plagt Halsweh. Da scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es die umherschwirrenden Krankheitserreger auf uns absehen. Die richtige Hygiene mindert das Ansteckungsrisiko deutlich.

Wenn es draußen fröstelt und drinnen die Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet, hat unser Immunsystem immens viel zu tun. Wenn dann Erkältungs- oder Grippeviren angreifen, schafft es der Organismus oft nicht, alle Erreger unschädlich zu machen. Sie verbreiten sich und machen uns krank.

Dazu müssen die Viren allerdings erst einmal in unseren Körper gelangen. Das geschieht durch eine Tröpfcheninfektion oder durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch – und genau hier gilt es anzusetzen, um eine Übertragung der Keime zu verhindern.

Das „Robert Koch Institut“ stellt auf der Webseite ihrer Initiative „Wir gegen Viren“ Hygienetipps zur Gesundheitsvorsorge vor. Sie zielen darauf ab, die alltägliche Ansteckungsgefahr für sich selbst und andere zu senken.

Hände waschen

Das Institut empfiehlt zunächst, die Hände sauber zu halten. Sie kommen immer wieder mit Menschen und Dingen in Berührung, die mit Viren kontaminiert sein könnten. Ein Griff ins Gesicht und die Erreger gehen womöglich über die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund in den Körper.

Deshalb sollten die Hände immer wieder unter fließendem Wasser abgespült, 20 bis 30 Sekunden mit einem Handreinigungsmittel eingeseift und dann sorgfältig abgewaschen werden.

Dass dies sinnvoll ist, zeigt unter anderem eine US-Studie aus dem Jahr 2001. Ihrem Ergebnis nach senkt fünfmaliges Händewaschen am Tag das Ansteckungsrisiko für Husten und Schnupfen um bis zu 45 Prozent.

Regelmäßig lüften

Weil sich Viren in geschlossenen Räumen leichter vermehren, senkt regelmäßiges Lüften die Gefahr einer Übertragung. Drei- bis viermal am Tag die Fenster bei der Arbeit bzw. daheim für jeweils zehn Minuten zu öffnen reicht nach Angaben des „Robert Koch Instituts“.

Zudem sorge die Frischluft für ein besseres Raumklima. „Die Luftfeuchtigkeit wird den Mund- und Nasenschleimhäuten gut tun und sie vor dem Austrocknen bewahren“, weiß auch „netmoms.de“.

Sicherheitsabstand einhalten

So schwer es auch fällt: Um andere Familienmitglieder nicht zu gefährden, sollte ein Kranker seinen Lieben nicht zu nahe kommen. In der Praxis bedeutet das den Verzicht auf Körperkontakt und, soweit machbar, das Schlafen in getrennten Räumen.

Dazu ist es wichtig, die Wohnung sauber zu halten. Die Reinigung von häufig berührten Flächen wie Türklinken, Handläufe und Armaturen sorgt dafür, dass sich dort keine Viren des Patienten befinden.

Gesundheit überwachen

Prävention beginnt mit dem Erkennen erster Anzeichen. Eine Grippe kündigt sich beispielsweise mit hohem Fieber, Husten, Gliederschmerzen und generellem Unwohlsein an. Bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall könnte der Norovirus bereits eine Magen-Darm-Erkrankung ausgelöst haben.

Treten diese Symptome auf, sollten sie ernst genommen und Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Das gemeinsam benutzte Spielzeug der Geschwister wegzuräumen oder auf Verunreinigungen in Bad und Küche zu achten schadet nicht.

„Hygienisch husten und niesen“

Früher wurde immer gefordert, die Hand beim Niesen oder Husten vor den Mund zu halten. Doch genau das ist unhygienisch: „Heute ist klar, dass dabei die Krankheitserreger in die Hand gehustet und darüber verteilt werden – auf allem, was der Erkrankte danach anfasst“, warnt das „Lifeline“-Magazin.

Da ist es viel sinnvoller, sich vom Gegenüber abzuwenden und in den Ärmel oder die Armbeuge zu. Taschentücher sollten übrigens nur einmal verwendet und danach weggeworfen werden. So haben die Viren im Tuch keine Chance, weiteres Unheil anzurichten. Und nach dem Naseputzen: Hände waschen.

Daheim bleiben

Die Anstrengungen in der Alltags- und Berufswelt sind der eigenen Genesung abträglich. Sie erschweren die Genesung. Außerdem können sich Kranke bei der Arbeit schlechter konzentrieren, machen dadurch mehr Fehler und stecken möglicherweise noch den Rest der Abteilung an. Da verzichtet der Chef auch lieber eine Woche auf eine einzelne Person.

Richtig auskurieren

„Wer öfters krank zur Arbeit geht und sich nicht auskuriert, der erhöht das Risiko, dass Krankheiten einen chronischen Verlauf nehmen. Schlimmstenfalls kann es durch Überanstrengung zum Burnout kommen“, gibt der „WDR“ zu bedenken, was das „Robert Koch Institut“ im Übrigen genauso sieht.

Insbesondere bei schweren Erkrankungen, bei denen die gängigen Hausmittel wie Tees, Inhalatoren oder frei käufliche Medikamente eigentlich nicht reichen, läuft der Patient Gefahr, sich zu früh wieder in den Alltag zu stürzen. Im Zweifel führt kein Weg am Arzt vorbei.