Histaminintoleranz: Wenn Wein & Käse krank machen
In den letzten Jahren wurde viel über Laktose und Gluten gesprochen. Jetzt rückt Histamin in den Fokus – viele Betroffene leiden darunter ohne es zu wissen. Ein modernes Ernährungstagebuch kann helfen.
Unser Körper produziert das Gewebehormon Histamin, um es vor allem bei allergischen Reaktionen und Entzündungsprozessen als Botenstoff einzusetzen. Aber auch bei Stress oder starker körperlicher Belastung produziert der Körper Histamin. Gleichzeitig nehmen wir das Hormon über Lebensmittel auf. Besonders große Mengen finden sich in Produkten, die lange lagern (wie Essig, Konservenessen, Geräuchertem) oder reifen (wie Wein, Käse, Schinken).
Entstehung und Symptome einer Histaminintoleranz
Für gewöhnlich baut der Organismus überschüssiges Histamin im Darm ab. Dafür zuständig ist das Enzym Diaminoxidase. Wenn dieses Enzym nicht in ausreichenden Mengen ausgeschüttet wird oder in seiner Aktivität gehemmt ist, gelangt Histamin in die Blutbahn. Dort kann es eine ganze Reihe von gesundheitlichen Problemen auslösen.
„Betroffene klagen häufig über Magen-Darm-Beschwerden wie beispielsweise Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit nach den Mahlzeiten“, zählt die „DAK“ auf. Weitere mögliche Folgen sind der Krankenkasse zufolge Hautrötungen im Gesicht, eine laufende Nase, Schwindel, Herzrasen und Migräneanfälle.
Rund ein Prozent der europäischen Bevölkerung soll im Laufe des Lebens eine Histamin-Unverträglichkeit entwickeln - die Dunkelziffer wird von manchen Experten jedoch auf drei bis vier Prozent geschätzt. Da 80 Prozent der Betroffenen weiblich und mittleren Alters sein, geht die Forschung inzwischen von einem Zusammenhang zwischen Geschlechtshormonen und Histamin aus.
Probleme bei der Diagnostik
Die unterschiedlichen Symptome, der Einfluss von Stress sowie anderen Umweltfaktoren erschweren die Diagnose einer Histaminintoleranz und die Krankheit bleibt manchmal Jahre unentdeckt. Ein Lebensmittel, welches an einem Tag vertragen wird, kann an einem anderen Tag Symptome hervorrufen. Die Histaminintoleranz wird deswegen als Chamäleon der Unverträglichkeiten bezeichnet.
Allerdings gibt es Möglichkeiten für Mediziner, eine Histaminintoleranz zu identifizieren. Dazu zählt an erster Stelle ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch und das Führen eines 30-tägigen Ernährungstagebuchs, wie die „Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Immunologie“ vorschlägt.
Entscheidet man sich dafür ein Ernährungstagebuch zu führen, ist es wichtig einen Arzt oder eine Software zu finden, die dieses auch auswerten kann. Das Problem: Die Datenmenge. Oftmals werden über 9.000 Datenpunkte erhoben – symptomauslösende Lebensmittel und Wechselwirkungen mit Umweltfaktoren sowie Stress sind hier nur schwer vom menschlichen Auge zu entdecken. Neue, computerbasierte Tagebücher erleichtern die Auswertung erheblich.
So einfach führst Du ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch
Das Berliner Start-Up TunHub, dessen CEO Ansgar Bittermann selbst jahrelang an den Symptomen einer unentdeckten Histaminintoleranz litt, hat solch ein computerbasiertes intelligentes Ernährungstagebuch.
„Zehn Jahre habe ich unentdeckt mit einer Histaminintoleranz gelebt. Ich wurde negativ auf gängige Intoleranzen wie Laktose- oder Glutenunverträglichkeit getestet und ich hatte auch keine normalen Allergien. Das hat meine Lebensqualität stark beeinträchtigt. Viele Ärzte kannten Histaminintoleranz gar nicht und wenn sie es kannten, konnten sie meine Ernährungstagebücher nicht auswerten“, so Bittermann.
Mit dem intelligenten Tagebuch von TunHub kannst Du nun schnell & übersichtlich Dein Krankheitsbild eingrenzen. Dazu führst Du für 30 Tage online oder via Handy ein Tagebuch – die Algorithmen von TunHub werten die Daten danach aus, und erstellen Dir automatisch ein 20-seitiges Gutachten, das erste Anhaltspunkte für mögliche Unverträglichkeiten bietet.
Was für ein Potential TubHub steckt? Im Frühjahr wurde TunHub ins amerikanischen Gesundheitsnetzwerk „StartUp Health“ aufgenommen und im Oktober diesen Jahres erhielt es das „Future-Medicine-Stipendium“ des Tagesspiegels und des „Berlin Institute of Health“.
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Abb. Auszug aus dem Gutachten von TunHub
Was kann ich bei Histaminintoleranz tun?
Fachleute weisen darauf hin, dass frische Lebensmittel weniger Histamin enthalten als liegende – und weder kochen noch backen oder Einfrieren die Menge an Histamin in Lebensmitteln senkt. Histamin ist jedoch sehr gut wasserlöslich, so dass man durch Abspülen wenigstens das oberflächliche Histamin reduzieren kann. Außerdem sollte Käserinde großzügig abgeschnitten werden, weil sich der Botenstoff dort sammelt.
Aber erste Priorität ist natürlich, Produkte mit hohem Histamingehalt zu vermeiden. Eine übersichtliche Liste, in der eben diese Nahrungsmittel aufgeführt sind, kannst du dir hier als PDF-Datei herunterladen – deine persönlichen „Troublemaker“ identifizierst Du mit dem Ernährungstagebuch von TunHub.