Erfolg für Greenpeace-Initiative

Großbritannien will Mikroplastik aus Kosmetika verbannen

13. Mai 2016 von

Es ist ein kleiner Schritt in Richtung saubere Meere: Großbritannien möchte die oft in Kosmetikartikeln verwendeten Mikroplastik-Kügelchen verbieten. Vorausgegangen war eine beeindruckende Kampagne der Organisation „Greenpeace“.

Knapp 300.000 Menschen (Stand 13.05.2016) haben bisher die Petition von „Greenpeace Großbritannien“ unterzeichnet. Darin fordert die Umweltorganisation den britischen Premierminister David Cameron auf: „Folgen Sie Präsident Obama und anderen politischen Führern auf dieser Welt und verbieten Sie den Gebrauch von Mikroplastik. Mikroplastik wird nutzlos in kosmetischen Artikeln benutzt, zerstört unsere Ozeane und die Tiere, die in ihnen Leben.“

Der britische „Telegraph“ berichtet, dass Umweltminister Rory Stewart bereits eine Anfrage bei der Europäischen Kommission für ein Verbot von Mikroplastik eingereicht habe. Gleichzeitig sagte der Minister gegenüber Mitgliedern des Parlaments: „Wenn wir keine gemeinsame Position in Europa finden können, sind wir offen für die Möglichkeit, dass Großbritannien alleine voranschreitet.“

Allerdings sieht Stewarts eigener Staatsminister im Umweltministerium, George Eustice, keinen Sinn in solch einem Verbot in England.

In einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage der Abgeordneten Susan Jones antwortete Eustice Ende April:

„Mikroplastik in Kosmetikartikeln macht schätzungsweise nur 0,01 Prozent bis 4,1 Prozent des Gesamtanteils von Mikroplastik aus, der in den Gewässern und Meeren landet. Ein Verbot von Mikrokügelchen in Kosmetikartikeln in Großbritannien hätte wahrscheinlich nur einen geringen Einfluss auf die gesamte Umweltauswirkungen von Mikroplastik. (...)

Das Umweltministerium unterstützt die freiwilligen Pläne der Wirtschaft, Mikrokügelchen nicht mehr in Kosmetikprodukten zu verwenden und unterstützt weiterhin andere EU-Staaten dabei, mit der EU-Kommission eine gemeinsame europäische Lösung zu finden.“

Dennoch: Auch wenn Großbritannien zunächst den schädlichen Zusatzstoff alleine verbieten würde – den Meeren würde es gut tun.